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Techniken Wissenschaftlichen Arbeitens (TWA) online

Im Zeitraum von April 2016 bis September 2016 wurde die Realisierung des vom eLearning-Förderfonds finanzierten Projekts „ILIAS-Lernmodul ‚(Sozial-)Wissenschaftliches Schreiben‘“ umgesetzt. Antragssteller war Jonas Israel (M.A.), wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialwissenschaften der Heinrich-Heine-Universität. An der Umsetzung des Projekts beteiligt waren außerdem Agnes Elting-Camus (Dipl. rer. soc.), Detlef Gernand (Dipl.-Soz.) und Dr. Holger Ihle, ebenfalls wissenschaftliche Mitarbeiter des sozialwissenschaftlichen Instituts. Für das Projekt wurde als Wissenschaftliche Hilfskraft (WHK) Katharina Tielsch für den Zeitraum vom 15.04.2016 bis 15.10.2016 (13 Stunden pro Woche) beschäftigt.

Im Rahmen vorheriger vom eLearning-Förderfonds finanzierter Projekte wurde auf der Lernplattform ILIAS zum einen ein Testmodul erarbeitet und zum anderen mit der Erstellung eines Online-Tutorials zum Thema „(Sozial-)Wissenschaftliches Schreiben“ für Studierende des Bachelorstudiengangs Sozialwissenschaften begonnen. Im vergangenen Wintersemester wurde dieses Online-Tutorial um neue Inhalte erweitert und zudem die Online-Tests aus dem ILIAS-Testmodul ins Tutorial integriert.

Ausgangspunkt und Relevanz

Bei der Übung „Techniken wissenschaftlichen Arbeitens“ (TWA) handelt es sich um eine Veranstaltung, die für alle Studierenden des BA Sozialwissenschaften verpflichtend ist. In der Übung werden Grundlagen (sozial-)wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt. Hierzu zählen u.a. die Literaturrecherche in Katalogen und Datenbanken, korrektes Zitieren und Bibliographieren sowie wissenschaftliches Schreiben und Präsentieren. Das Erlernen dieser Techniken stellt eine Grundvoraussetzung für die Fähigkeit zum (sozial-)wissenschaftlichen Arbeiten dar. Zu Beginn des Wintersemesters 2014/15 wurden die Anforderungen für den Beteiligungsnachweis in der Pflichtveranstaltung geändert. Die Studierenden absolvieren nun semesterbegleitend mehrere Kurztests in einem ILIAS-Testmodul. Bei der Entwicklung und Realisierung des Testmoduls wurden die Dozierenden von einer wissenschaftlichen Hilfskraft unterstützt, die aus Mitteln des eLearning Förderfonds finanziert wurde.

Die neue Form des Beteiligungsnachweises wurde von den Studierenden positiv aufgenommen: Bis zum Ende des Semesters wurden die Kurztests von nahezu allen TWA-Teilnehmern erfolgreich abgelegt. Von der Fachschaft wurden die Kurztests ausdrücklich gelobt und auch aus Sicht der Dozierenden ist das Testmodul ein Erfolg, weil es die Studierenden zur kontinuierlichen Mitarbeit im Seminar anregt und im Anschluss der vermitteltet Stoff intensiv rekapituliert werden muss. Vor dem Hintergrund dieser positiven Erfahrungen wurde im Rahmen eines vom eLearning-Förderfonds geförderten Projekts im Sommersemester 2015 mit der Erstellung eines ILIAS-Lernmoduls zum Thema „(Sozial-)Wissenschaftliches Schreiben“ begonnen. Im vergangenen Wintersemester wurde dieses Online-Tutorial um neue Inhalte erweitert und zudem die Online-Tests aus dem ILIAS-Testmodul ins Tutorial integriert.

Ziele und Zielgruppen

Damit die Übung „TWA“ als Präsenzveranstaltung zukünftig mit immer mehr Elementen des sogenannten „Blended Learning“ ergänzt werden kann, wurde das bereits bestehende Online-Tutorial um neue Inhalte erweitert und mit dem ILIAS-Testmodul verzahnt. Studierende sollen sich zukünftig eigenverantwortlich Lerninhalte auf der Plattform ILIAS erarbeiten können und auch die Tests weiterhin online absolvieren. Angedacht ist, dass Dozierende den Studierenden zudem in einer regelmäßig stattfindenden Sprechstunde zur Verfügung stehen, um offene Probleme und Fragen, die im Zuge der Beschäftigung mit den Inhalten des Tutorials aufkommen, zu klären. Dadurch haben die Studierenden die Möglichkeit, in einer individualisierten Form des „Blended Learning“ im Studienverlauf kompetent Rückmeldung zu erhalten: Das Online-Tutorial kann in wachsendem Umfang zu jedem Studienzeitpunkt zentrale Informationen zum wissenschaftlichen Arbeiten liefern und ist im weiteren Studienverlauf wie ein Nachschlagewerk nutzbar, in dem Inhalte immer abrufbar sind. Die Sprechstunden bieten die Möglichkeit, im Anfangsstadium des Studiums Verständnisfragen zu klären. Im weiteren Studienverlauf können die Sprechstunden zudem genutzt werden, wenn komplexere wissenschaftliche Themenstellungen bearbeitet werden müssen.

Umsetzung und Inhalt

Das Online-Lernmodul vermittelt den Studierenden in insgesamt acht inhaltlichen Kapiteln die wesentlichen Grundlagen (sozial-)wissenschaftlichen Schreibens. Neu hinzugekommen ist der erste Abschnitt mit einem Kapitel zum Thema Wissenschaft und Wissenschaftstheorie. Behandelt werden zum einen grundsätzliche Fragen wie: Was ist Wissenschaft? Was sind Ziele und Merkmale von Wissenschaft? Zum anderen werden ausgewählte wissenschaftstheoretische Grundpositionen vorgestellt. Im zweiten Kapitel erlernen die Studierenden im Tutorial das nötige „Handwerkszeug“ zur effizienten Auswertung und Aufbereitung von Literatur: exzerpieren, zitieren und bibliographieren. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit wissenschaftlichem Schreiben an sich. Der erste Teil stellt die relevanten schriftlichen Beteiligungsformen wie Essay, Reading Diary, Protokoll, Short Paper, Klausur etc. vor. Im zweiten Teil des Kapitels werden schriftliche Hausarbeiten sowie die Bachelorarbeit thematisiert. Gegenstand des anschließenden vierten Kapitels ist ein effektives Projekt- und Zeitmanagement. Den Studierenden wird hier nahegebracht, wie sie ihre Arbeitsschritte beim Verfassen einer schriftlichen Arbeit sinnvoll planen, strukturieren und sich die Zeit dabei angemessen einteilen. Das fünfte Kapitel widmet sich der Entwicklung (sozial-)wissenschaftlicher Fragestellungen: angefangen bei grundsätzlichen Gütekriterien und Typen von Fragestellungen, über ihre Eingrenzung bis hin zu ihrer konkreten Formulierung. Im sechsten Kapitel geht es um die Literaturrecherche. Hier werden den Studierenden schwerpunktmäßig die verschiedenen Wege der systematischen Literaturbeschaffung präsentiert, wie z.B. die Recherche nach Büchern und Zeitschriften im Online-Katalog der Bibliothek der HHU, die Recherche nach Aufsätzen in elektronischen Datenbanken, die Recherche nach elektronischen Fachzeitschriften, die Internetrecherche usw. Im umfangreichen siebten Kapitel erlernen die Studierenden schließlich den Umgang mit dem Literaturverwaltungsprogramm Citavi. Den Leserinnen und Lesern des Tutorials wird gezeigt, wie sie die Funktionen des Programms für den gesamten Prozess der Literaturarbeit im Rahmen ihrer wissenschaftlichen, schriftlichen Projekte nutzen können. Das Kapitel beinhaltet Hinweise zur Recherche und dem Anlegen einer Liste der verwendeten Literatur inklusive bibliographischer Informationen, über die inhaltliche Auseinandersetzung mit der Literatur (Abstracts, Zitate, eigene Gedanken, Kommentare etc.) bis hin zur Erstellung wissenschaftlicher Texte gemäß anerkannter Zitationsvorschriften. Das achte, ebenfalls neu hinzugekommene Kapitel beschäftigt sich mit der Präsentation und Visualisierung von Informationen: Angefangen bei der optischen Gestaltung der Präsentationsfolien bis hin zur Körperhaltung während eines Vortrags. Den Abschluss bildet ein „Testkapitel“, das verschiedene Selbsttests zu den Inhalten des Tutorials bündelt. Die Studierenden haben damit die Möglichkeit, eigenständig zu überprüfen, ob sie die Inhalte des Tutorials gut verinnerlicht haben.

Die Inhalte des Lernmoduls werden den Studierenden zum einen anhand von Texten, Abbildungen, Tabellen sowie teilweise markierten und nummerierten Screenshots vermittelt. Zum anderen wurden für das letzte Kapitel des Tutorials zur „Literaturverwaltung mit Citavi“ insgesamt vier Video-Lerneinheiten produziert. Hierbei handelt es sich um Screencasts, in denen ausgewählte Funktionen des Programms am Computer-Bildschirm gezeigt und erklärt werden. Die Videos werden von Audio-Kommentaren begleitet und mit der Software „Camtasia“ erstellt.

Verantwortlichkeit: