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E-Learning Support bei der Erschließung von Berufsfeldern politischer Kommunikation

Ziele

Der Masterkurs "Berufsfelder der politischen Kommunikation" gibt den Teilnehmern einen Einblick in das Spektrum der möglichen Berufsfelder, für die der Masterstudiengang „Politische Kommunikation“ ausbildet. Der Schwerpunkt des Kurses liegt auf Gesprächen mit prototypischen Vertretern der potentiellen Berufsfelder. In sieben der 14 Kurssitzungen stellen Gäste sich und ihre Branche vor. Dies geschieht im Dialog mit den Studierenden, die sich individuell auf die Gespräche vorbereitet haben. Dazu wird den Studierenden ein detaillierter Fragenkatalog zur Verfügung gestellt.  Durch diese Gespräche soll ein möglichst plastischer Eindruck von den Tätigkeitsprofilen, den Karrierechancen (und -risiken), den Organisationsformen und den Anforderungen des jeweiligen Berufsfeldes vermittelt werden. Durch den Fragenkatalog wird gewährleistet, dass auch auf den ersten Blick periphere Aspekte wie Organisationskultur, Konflikte, Verdienstmöglichkeiten, Work-Life-Balance angesprochen werden. Neben den differenzierten Anforderungen einzelner Berufsfelder soll auch verdeutlicht werden, welche übergreifenden Schlüsselqualifikationen in dem Bereich insgesamt erwartet werden. Damit soll den Teilnehmern der Zugang zum Berufsfeld erleichtert werden, nicht zuletzt dadurch, dass ihnen Kriterien vermittelt werden, mit denen berufsbedingte Entscheidungen getroffen werden können.

Die Studierenden wurden im WS 09/10 durch ein E-Learning-Angebot unterstützt. Dieses verfolgte zwei Ziele. Zum einen wurden den Teilnehmern des Kurses zusätzliche Informationen zu den Gästen und ihren Berufsfeldern zur Verfügung gestellt, die zeitunabhängig genutzt werden können. Zum anderen soll nach und nach eine Audiobibliothek aus Gesprächen mit Gästen aufgebaut werden, so dass nachfolgende Kohorten sich über ein Berufsfeld aus der Sicht verschiedener Experten informieren können.

Vorgehensweise

Das E-Learning-Angebot wurde auf der ILIAS-Plattform bereit gestellt. Auf der Plattform konnten die Studenten ihre Ausarbeitungen zu kursbezogenen Aufgaben einstellen (vor allem fiktive Stellenausschreibungen und Bewerbungsunterlagen). Es wurde außerdem ein Diskussionsforum zur Klärung offener Fragen eingerichtet und es wurden Links auf kursrelevante Webinhalte angeboten. Den Schwerpunkt der Plattform bildete ein Audio/Video-Podcast mit O-Tönen der verschiedenen Vertreter von Berufsfeldern. Insgesamt fünf Gespräche mit Gästen im Kurs wurden digital aufgezeichnet. Diese Aufzeichnungen wurden dann bearbeitet und auf ILIAS hochgeladen. Zwei der Referenten wurden außerdem an ihrem Wirkungsbereich besucht, um so den Studierenden mittels einer Video-Aufzeichnung einen Einblick in das Arbeitsumfeld des Berufsfeldes zu geben. Mit einem dieser beiden Experten wurde auch das komplette Gespräch an dessen Arbeitsplatz durch den Projektmitarbeiter geführt und auf Video aufgezeichnet, um den Studierenden vorab Hinweise zum Fragenkatalog und zum Gesprächsverlauf geben zu können.

Technische Umsetzung

Die fünf Gespräche im Kurs wurden digital mit einem Diktiergerät aufgezeichnet. Die entstandene Audio-Datei wurde dann mit der Software Camtasia weiterbearbeitet. Den Audio-Dateien wurden visuelle Elemente hinzugefügt und in MPEG-4-Dateien umgewandelt. Die Besuche am Arbeitsplatz der Experten wurden mit einer Videokamera aufgezeichnet. Die daraus entstandene Video-Datei wurde ebenfalls mit Camtasia um weitere visuelle Elemente ergänzt und hochgeladen. Camtasia diente bei beiden Dateitypen vorrangig zum  Schneiden des entstandenen Materials und darüber hinaus zur Ergänzung um Screenshots von Powerpoint-Folien. Mit der entstandenen MPEG-4-Datei haben die Studenten die Möglichkeit, einen Expertenbesuch auf der Tonspur zu verfolgen, gleichzeitig können sie aber auch sehen, über welchen Fragebereich der Experte gerade redet.

 

Erfahrungen

Die technische Umsetzung der Mitschnitte mit Camtasia bereitete aufgrund von Vorerfahrungen aus vergangenen Semestern keine Probleme. Die Aufzeichnung der Expertenbesuche mit einem Diktiergerät verlief unkompliziert. Probleme ergaben sich bei den Videoaufnahmen der Arbeitsplätze durch die Ausstattung der Geräte des Audiovisuellen Zentrums der HHU und durch dessen kurze Ausleihfristen. Diese Probleme konnten aber gelöst werden.
Insgesamt zeigte sich, dass einige Experten Bedenken gegen die digitale Aufzeichnung des Gesprächs hatten. Ein Experte erlaubte aus Datenschutzgründen keine Aufzeichnung, bei einem anderen Experten musste der Mitschnitt aufwändig geschnitten werden, um eine  Freigabe zu bekommen. Auch beim Besuch der Arbeitsplätze von Experten konnten aus Gründen der Diskretion (vor allem gegenüber Kunden) nur wenige Räumlichkeiten gefilmt werden. Dadurch gerieten diese Mitschnitte eher statisch und weniger attraktiv, als wir uns das erhofft hatten.

Evaluationsergebnisse

In der Evaluation, an der sich nur wenige Teilnehmer beteiligten, zeigte sich eine hohe Zufriedenheit mit dem Zusatzmaterial, allerdings nicht mit den Videosequenzen. Besonders hervorgehoben wurde die zeit- und raumunabhängige Nutzung. Manche Studierende stuften die Aufzeichnungen als nicht notwendig ein. Dies ist insofern verständlich, als dass die Studierenden eben erst das Gespräch mit dem Gast geführt hatten und keine Digitalisierung des Besuchs brauchten, um etwas über das Berufsfeld zu erfahren. Dem ist entgegenzuhalten, dass langfristig eine Audiobibliothek angelegt werden soll und die Dateien nicht nur dieser Kohorte von Studenten als Informationsquelle dienen sollen.

Schlussfolgerungen

Insgesamt gesehen verlief die Durchführung des Projekts „E-Learning Support bei der Erschließung von Berufsfeldern politischer Kommunikation“ durchweg zufriedenstellend. Die technische Umsetzung bereitete geringe Probleme. Auch nachfolgende Kohorten können sich nun einen plastischen Eindruck vom jeweiligen Berufsfeld verschaffen. Deshalb sollte die Aufzeichnung der Gespräch mit den Gästen auf jeden Fall fortgeführt werden, um mittelfristig über eine Audiobibliothek  zu verfügen. Allerdings sollten die Aufzeichnungen am Arbeitsplatz der Experten überdacht werden. Zeitlicher Aufwand und Ertrag stehen in keinem Verhältnis, zumal die Besuche gezeigt haben, dass die Experten nicht in jedem Fall ihren kompletten Arbeitsplatz präsentieren können und wollen. Die Experten, welche vor dem Berufsfelderkurs Auskunft geben, sollten im Vorfeld ihres Besuchs genauer über die Aufzeichnung aufgeklärt werden.