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eLearning Kunstgeschichte: Berufsrelevantes Allgemeinwissen I+II

Ausgangssituation / Gründe für den Einsatz von eLearning

Seit 2009 bietet das Institut für Kunstgeschichte seinen Studierenden die Möglichkeit, sich mit Hilfe semesterübergreifender Ilias-Onlinekurse und –Lernmodule auf einige der im Curriculum vorgeschriebenen Abschlussprüfungen vorzubereiten. Ein Vorteil ist – vor allem bei umfangreichen Prüfungen wie jenen aus Modul VI / Masterkolloquien – dass die Prüflinge alle relevanten Lehrinhalte und Veranstaltungsinformationen an einem Ort gebündelt finden können – jederzeit und überall, solange ein Internetzugang vorhanden ist. Ein weiterer, dass die Studierenden eigene Ideen, Anregungen und Kritik einbringen und somit das eLearning-Angebot und bis zu einem gewissen Grad auch die Lehre mitgestalten können.

Ziele & Zielgruppen

Wie seine beiden Vorgänger (ILIAS Berufsrelevantes Allgemeinwissen im Bereich der spätantiken und mittelalterlichen sowie  neueren und neuesten Kunstgeschichte) richtet sich der neue, beide Epochen umfassende Onlinekurs an alle Master-Studierenden und fortgeschrittenen Bachelor-Studierenden des Fachs Kunstgeschichte, die sich intensiv auf die zweimal jährlich abgehaltenen mündlichen Master-Abschlussprüfungen zum Berufsrelevanten Allgemeinwissen vorbereiten möchten. Der Kreis der potenziellen Nutzer beläuft sich somit auf aktuell rund 320 Studierende.

Notwendig wurde der Aufbau eines neuen Onlinekurses, nachdem die Dozierenden des Instituts sich für eine Aktualisierung der Prüfungsinhalte und eine Kürzung des Prüfungsstoffs von ehemals ca. 2000 auf 2 x 600 Werke ausgesprochen hatten. Erklärtes Ziel der Maßnahme ist es einerseits, die Studierenden zu entlasten, Prüfungsängste abzubauen und somit auch die Zahl der Prüfungsrücktritte nachhaltig zu reduzieren. Andererseits möchte sich das Institut bei der Auswahl der zu lernenden Werke von den mittlerweile veralteten Propyläen Kunstgeschichte lösen und den Kanon seinen heutigen Schwerpunkten entsprechend um die zweite Hälfte des 20. sowie das 21. Jahrhundert erweitern.

Umsetzung

Der Umsetzung des Projekts ging eine mehrwöchige Planungs- und Vorbereitungsphase voraus. Während dieser begannen mehrere drei- bis fünfköpfige Dozierenden-Teams damit die fortan sowohl für die Abschlussprüfungen als auch für den Onlinekurs grundlegenden Auswahllisten zur spätantiken und mittelalterlichen (500-1500 n.Chr.) sowie neueren und neuesten (1500-heute) Kunstgeschichte zusammenzustellen. Gleichzeitig wurde zur Unterstützung des eLearning-Teams eine neue studentische Hilfskraft mit durchschnittlich 7 Wochenarbeitsstunden angelernt.

Die eigentliche Durchführung des Projektes begann zum Jahresende 2013 mit dem Erstellen einer 1:1 Kopie des bereits vorhandenen Mittelalter-Lernmoduls als Arbeitsgrundlage. Der aktualisierte Kanon wurde mit dem bisherigen Abbildungsbestand abgeglichen, wegfallende Unterkapitel als Ergänzungen gekennzeichnet und neue Inhalte stückweise in das duplizierte Lernmodul eingepflegt. Anschließend recherchierte die Arbeitsgruppe das noch fehlende Bildmaterial für die neu hinzugekommenen Werke und verfasste kurze Einleitungskapitel zu den nach Epochen gegliederten fünf Kapiteln des Mittelalter-Moduls. Sobald das Lernmodul weitestgehend fertig gestellt war, widmete sich das Team dem Upload zusätzlicher, teils selbstangefertigter Lernmaterialien (Diagramme, Zeitleisten, Karten, Weblink-Sammlungen) in einen epochenübergreifenden Pool / Kursordner, welcher inzwischen auch den Studierenden die Möglichkeit bietet, eigene Unterlagen online zu stellen und diese mit ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen zu teilen. Die Online-Evaluationsumfrage wurde den Veränderungen des Kurses angepasst, ebenso der bereits aus dem Vorgänger-Projekt bekannte Selbsttestbereich. Den Abschluss der Arbeiten bildete schließlich die Eingliederung des fertigen Lernmoduls, der verbesserten Evaluation, der ergänzenden Lernmaterialien sowie einer Beta-Version des Selbsttests in den neuen Ilias-Onlinekurs Kolloquium: Berufsrelevantes Allgemeinwissen I+II, der zukünftig sämtliche Abbildungen und Zusatzinformationen für beide Kolloquiums-Prüfungen (Mittelalter und Neuzeit) enthalten wird.

Teil I des Onlinekurses ist seit dem 1. Februar 2014 online zugänglich, pünktlich zum Beginn der Mittelalter-Abschlussprüfungen im April 2014. Teil II befindet sich derzeit im Aufbau.

Ergebnisse & Ausblick                                                                      

Leider traten bei der Umsetzung des Projektes immer wieder Technik- und Kommunikationsprobleme auf. Die Lernplattform Ilias war häufig überlastet und instabil, tageweise auch gar nicht mehr erreichbar, ebenso das virtuelle Laufwerk T:. Dort gespeicherte Dateien konnten unter Windows (nicht unter Mac OS) teilweise nachträglich nicht mehr geöffnet, verschoben, bearbeitet oder gelöscht, auf eine externe Festplatte übertragen oder gebrannt werden.

Ins Stocken geriet der Arbeitsprozess jedoch weniger durch technische Schwierigkeiten, denn durch den lückenhaften Informationsaustausch der beteiligten Dozierenden untereinander und mit dem studentischen eLearning-Team. So wurden z.B. einige der Auswahllisten nicht fristgerecht im Oktober 2013, sondern teilweise erst im Januar 2014 eingereicht, wodurch sich eine verkürzte Bearbeitungszeit der Lerninhalte von November 2013 bzw. Anfang Januar 2014 bis 31.01.2014 ergab. Darüber hinaus enthielten zahlreiche der abgegebenen Listen aufgrund unzureichender Absprachen, Doppelungen und Überschneidungen; die Einigung auf einen endgültigen, exakt 600 Werke umfassenden Kanon konnte im Bereich Spätantike und Mittelalter erst kurz vor der Veröffentlichung des Onlinekurses erzielt werden. Meinungsverschiedenheiten gab es weiterhin bezüglich der Weitergabe des gesammelten Bildmaterials an die Studierenden und der Gültigkeit des neuen Materials je nach Prüfungsdatum. Infolgedessen wussten die Prüflinge lange Zeit nicht, an welchen Vorgaben sie sich bei ihrer Prüfungsvorbereitung orientieren sollten, was die Prüfungsangst einiger Studierender eher noch zusätzlich schürte.

Dennoch wurde der Online-Kurs in der Ilias-internen Evaluationsumfrage überwiegend positiv bewertet. Auch die Resultate der ersten Prüfungen Anfang April waren größtenteils zufriedenstellend und entsprachen den Erwartungen.

Verantwortlichkeit: