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Interdisziplinäre Sicht auf Psychische Krankheit im Altern

Projektleitung: Dr. rer. nat. Sandra Verhülsdonk

Ausgangssituation/Gründe für den Einsatz von eLearning.

Trotz der starken Präsenz älterer Patient:innen in der klinischen Versorgung, existieren an der Heinrich-Heine-Universität/ dem Universitätsklinikum Düsseldorf nur vereinzelt spezifisch altersmedizinische Lehrveranstaltungen. Der Bereich der Gerontopsychiatrie wird bislang wenig abgedeckt. Da ältere Menschen einen Großteil der Patient:innen Im klinischen Alltag ausmachen und auch wenn zunächst oft ein somatisch begründeter Hilfebedarf im Vordergrund steht, liegt häufig parallel eine psychische Symptomatik vor. Diese mit in den Blick zu nehmen, ist für den gesamten Behandlungserfolg wichtig. Daher soll das Wahlfach „Interdisziplinäre Sicht auf psychische Krankheiten im Alter“ der Komplexität des Themas gerecht werden und durch eine interdisziplinäre und ganzheitliche Betrachtungsweise als Voraussetzung für einen gelingenden Versorgungsplan dienen. Neben gerontopsychiatrischem Wissen werden verschiedene Nachbardisziplinen integriert, um den Versorgungsanforderungen in der Praxis gerecht zu werden und lösungsorientiertes Vorgehen praxisnah einzuüben. Der Einsatz von eLearning ermöglicht die Einbeziehung von Expert*innen und Vertreter*innen verschiedener Fachdisziplinen, die nicht vor Ort sind. Außerdem haben Student*innen die Möglichkeit, die zusätzlich zur Verfügung gestellten Materialien bestehend aus Texten, Videosequenzen, und Bildern zu den jeweiligen Themen räumlich, zeitlich und personenunabhängig zu nutzen.


Ziele & Zielgruppen

Ziel des Wahlpflichtfaches ist die Entwicklung eines digitalen Seminarangebotes zum Thema Gerontopsychiatrie, in dem auch Nachbardisziplinen integriert werden. Im Fokus steht die Auseinandersetzung mit einer im klinischen Alltag relevanten Patientengruppe und einer ganzheitlichen Betrachtungsweise älterer/alter Patient:innen. Unter didaktischen Gesichtspunkten wird besonderer Wert auf Methodenvielfalt sowie Flexibilität im Lehr- und Lernprozess gelegt. Dieses Wahlfach richtet sich vorwiegend an fortgeschrittene Medizinstudierende im 7. oder 8. Semester, die bereits über entsprechendes Grundlagenwissen verfügen. Grundsätzlich steht das Angebot jedoch für alle Semester zur Verfügung. Die Studierenden sollen lernen, psychische Symptome im klinischen Bild differenziert zu erkennen, beschreiben und einzuschätzen, um dann in epikritischer Würdigung differentialdiagnostische Schritte einzuleiten und die leitliniengerechte Behandlung anstoßen zu können.
 

Umsetzung

Das Seminar ist in acht Seminarblöcke unterteilt, in denen jeweils zunächst eine asynchrone Lernphase vorgesehen ist, die dann nach dem Prinzip des "inverted Classrooms" von einer synchronen Lernphase abgeschlossen wird. Zu jedem Lernblock werden für die asynchronen Lernphasen vertonte Folien, Texte und Videolinks bzw. Webcasts angelegt. Um die Lernmaterialien für die Studierenden zugänglich zu machen, wurden die einzelnen Module auf der Plattform ILIAS mit besonderem Fokus auf Open Educational Resources (OER) erstellt. Am Ende jeder Lerneinheit wurde eine Lernstandserhebung mittels ILIAS-Modulen umgesetzt. Die synchronen Lernphasen wurden über WebEx/MS Teams durchgeführt und mit Hilfe von PowerPoint Präsentationen unterstützt. Das eLearning Angebot vermittelt das Grund- und Handlungswissen, das über die thematisch wechselnden ILIAS-Blöcke mittels Arbeitsmaterial wie Videos, Schaubilder, Hintergrundliteratur etc. multimedial auf die Bearbeitung von Fallbespielen vorbereitet. Die Auseinandersetzung mit Fallbeispielen während der synchronen Phasen ermöglichen den Transfer des zuvor Gelernten.
 

Ergebnisse & Ausblick

Die Herausforderung des Seminars besteht darin, dass die Anwendung von vielen verschiedenen Medien Kenntnisse über die Nutzung von ILIAS kompatiblen Software- Programmen erfordert. Eine abwechslungsreiche, interessante Online-Lehre erfordert multimedialen Einsatz. Zu diesem Aspekt ergab die Evaluation, dass die Gestaltung und der Einsatz von Lernmaterial noch interessanter ausgearbeitet werden kann. Hier ist anzumerken, dass die avisierte Bereitstellung von Videomaterial nicht in allen Fachblöcken umgesetzt wurde. Auch zeigte die Evaluation, dass sich die Studierenden mehr Übersichtlichkeit und Einfachheit bei der Benutzung der ILIAS-Module wünschen. Hier besteht Verbesserungsbedarf in der Strukturierung und Gliederung der Module. Zudem wird auf inhaltlicher Ebene in den synchronen Lernphasen verstärkte Interaktion, hier kann die Diskussion in Kleingruppen/ Breakout-Sessions noch weiter ausgebaut und in der konkreten Planung der jeweiligen Sitzung berücksichtigt werden. Die Arbeit an konkreten Fallbeispielen kann in den einzelnen Modulen noch intensiver erfolgen. Insgesamt ist aus der Evaluation zu schließen, dass das eLearning Angebot für die Studierenden sinnvoll in das Gesamtkonzept der Lehrveranstaltung eingebettet wurde und diese das eLearning-Material als verständlich aufgearbeitet empfunden haben. Die Veranstaltung wurde überwiegend als positiv bewertet, gleichzeitig wurden konkrete Aspekte zur Optimierung deutlich.

Verantwortlichkeit: