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Interaktive Übungsaufgaben zur Einführung in die Soziologie

Projektleitung: Dr. Bettina Ülpenich

Eine erste Herausforderung im Studium bildet für viele Studierende in der Studieneingangsphase die Vorlesung "Einführung in die Soziologie I". Das Vorlesungsformat lässt nur eingeschränkt Interaktionen zwischen der Dozierenden und über 300 Studierenden zu. Außerdem ist die Vorlesung thematisch komplex und inhaltlich fordernd. Durch eine Klausur abgeschlossen, in der Studierende kurze Essays auf offene Fragen hin formulieren, sind die Studierenden mit einer doppelten Herausforderung konfrontiert: Es geht darum sinnvoll Wissen auf spezifische Fragestellungen anzuwenden und gleichzeitig Argumentationsfähigkeit und wissenschaftliche Schreibkompetenz zu beweisen, die im Verlauf der Vorlesung bisher nicht vermittelt werden. Neben dem inhaltlichen Lernerfolg geht es hier auch um das wie der Darstellung.

Für die Geistes- und Sozialwissenschaften gilt die schriftliche Auseinandersetzung als zentrale Kompetenz der Studierenden, deren Entwicklung allerdings mit einem maximalen Betreuungsaufwand einhergeht. Hier wird das Projekt „Interaktive Übungsaufgaben zur Einführung in die Soziologie“ didaktisch sinnvoll unterstützen. Wir entwickeln eine Sammlung von Online-Übungsaufgaben als flexibel bearbeitbare und anschauliche Lernhilfen inklusive automatisiertem aber qualitativem Feedback. Studierende werden in den Übungsaufgaben zur Formulierung kurzer und prägnanter Essays aufgefordert. Hier geht es darum, eine Fokussierung auf das Wesentliche zu trainieren und das fachspezifische Vokabular sinnvoll einzusetzen. Was sonst in der Studieneingangsphase zu kurz kommt – durch passives Zuhören oder mündliche Reflexion – steht hier im Fokus. Die Studierenden müssen ihre Gedanken verschriftlichen und trainieren darüber ihre Formulierungsfähigkeiten.

Zu jedem Essay erhalten die Studierenden auf Grundlage einer komplexen Worterkennung ausführliches Feedback mit Verbesserungsvorschlägen und Hinweisen zu bereits erzielten Lernerfolgen. Den Studierenden wird also keine Musterlösung präsentiert, die sie passiv auswendig lernen und in der Klausur reproduzieren. Durch das qualitative Feedback zum jeweiligen Essay können sie selbst Verbesserungen vornehmen und den eigenen Text bearbeiten. Dadurch wird interaktiv die Verknüpfung von Wissen und Strategien des wissenschaftlichen Schreibens angeeignet. Es handelt sich damit um ein für die Fakultät zentrales Pilotprojekt, dessen Erfahrungen de Lehre Fächerübergreifend unterstützen kann.