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E-Learning on Tour? Digitale Kunstvermittlung an Wiener Museen

Projektleitung: Christine Stender M.A. und Theresa Stärk M.A.

Ausgangssituation

In allen Studiengängen des Instituts für Kunstgeschichte sind „Exkursionen“ (Übung vor Originalen mit Exkursion) integraler Bestandteil der curricularen Ausbildung der Studierenden, da sie die Möglichkeit bieten, das (theoretische) Wissen der Studiengänge BA, MA Kunstgeschichte und MA Kunstvermittlung und Kulturmanagement (KuK) in der Praxis zu reflektieren. Studierende haben dort die Chance, vor Ort und in einer intensiven Kontaktphase bereits Erlerntes anzuwenden und neue Diskurse aus der Praxis zu reflektieren. Durch den erhöhten Einsatz von E-Learning-Methoden und -Tools in der projektbezogenen Exkursion sollte die Nachhaltigkeit der Lehr- und Lerninhalte erhöht werden, um so die Wissenssicherung nachhaltiger zu gestalten. Dabei sollte auch der Zugang zu Wissen für Studierende, die nicht an der Exkursion teilgenommen haben, sichergestellt werden. Zudem sollten durch die Methoden und -Tools die unterschiedlichen Wissensständen der Teilnehmenden, die, ohne inhaltliche Vorbereitung auf die zu besprechenden Themen vor Ort, häufig Probleme damit haben, in den angestrebten Diskurs einzusteigen, in Einklang gebracht werden.

Ziele und Zielgruppen

Ziel der Exkursion sowie der in diese integrierten E-Learning-Maßnahmen war das Erleben und Anwenden des E-Learningangebotes in der Praxis. Der studentische Kompetenzerwerb bezog sich sowohl auf das Erlangen inhaltlichen Wissens als auch auf die selbstständige Verwaltung und Sicherung des eigenen Wissens, inklusive Transfer in den weiteren akademischen und beruflichen Alltag durch Wiederabruf und Reflexion nach der eigentlichen Exkursion sowie dem Ausbau digitaler Kompetenzen. Wichtig war dabei die nachhaltige Wissensaufbereitung, die auch für Externe nach der Exkursion abrufbar ist. Die erstellten E-Learning-Inhalte kommen dabei sowohl KuK-Studierenden mit BA Kunstgeschichte als auch BA BWL zugute, die im MA KuK gemeinsam studieren, und können den Studierenden auch bei zukünftigen Lehrveranstaltungen sowie beruflich hilfreich sein. Auch Studierenden der weiteren Studiengänge des Instituts für Kunstgeschichte können für ihre akademische Ausbildung von den Angeboten profitieren.

Durch die öffentliche Zugänglichmachung der Lehr- und Lernangebote für das Selbststudium, spezifisch der „Rise-Kurs“ und die digitale Route erhalten auch Interessierte außerhalb des Instituts Zugriff. 

Umsetzung

Entsprechend des Inverted Classroom eigneten sich die Studierenden der interaktiven, multimedialen Selbstlerneinheit „Theorien der Kunstvermittlung“ vor der Exkursion inhaltliches Basiswissen an, welches am Exkursionsort diskursiv vertieft und in der Nachbereitung von den Studierenden reflektiert wurde. Hierfür wurde mit der Anwendung Articulate 360 Rise ein digitaler Vorbereitungskurs mit insgesamt drei Kapiteln erstellt. Vor Ort wurde wiederholt Wissen zu den Kursinhalten abgefragt. Zur weiteren Wissensprüfung übernahmen die Studierenden Impulsreferate zu ausgewählten Ausstellungs- und Vermittlungsangeboten. Inhalte dieser Referate wurden in einer virtuellen Route (HistoriaApp by HHU) eingepflegt, die die Stationen und Inhalte der Exkursion nachhaltig sicherten und für andere Studierende und Interessierte zugänglich machte. Die Diskussionsbeiträge der Referate wurden durch Diskussionsthesen festgehalten, die anschließend ebenfalls in die HistoriaApp by HHU übernommen wurden. So können auch Nicht-Teilnehmende der Exkursion die Diskussionsinhalte a posteriori nachvollziehen.

Ergebnisse und Ausblick

Sowohl die Durchführung der Exkursion als auch der Einsatz der E-Learning-Maßnahmen verlief erfolgreich. Die eigenständige Wissensaneignung sowie die Vor- und Nachbereitung durch die Studierenden bestätigt den positiven Einsatz des virtuellen Kurses mittels Articulate 360 Rise. Auch die Vorteile der HistoriaApp by HHU, wie die direkte Abrufungsmöglichkeit der Factsheets und die Orientierung vor Ort, wurden als positiv angesehen. Lediglich die technische Umsetzung ist ausbaufähig, da die Anwendung HistoriaApp by HHU auf Grund aktuellster Updates nicht mit allen neuesten digitalen Endgeräten kompatibel ist.

Im Rahmen des ELFF-Projekts konnte der E-Learning-Einsatz zur langfristigen Optimierung von Exkursionen evaluiert werden. Hervorzuheben ist, dass vor allem die Nutzung des mittels Articulate 360 Rise erstellten Kurses vor allem in Hinblick auf „Spaß, Verständnis, Struktur und Lernerfolg“ sehr positiv bewertet wurde. Den Freitextantworten ist zu entnehmen, dass die verständlichen und gebündelten Informationen, die Abwechslung, die visuelle Aufbereitung und die Leichtigkeit der Vermittlung durch die E-Learning-Tools als Vorteile wahrgenommen wurden. Das ELFF-Projekt „E-Learning on Tour? Digitale Kunstvermittlung“ ermöglichte die Exkursion neben dem Ausstellungsraum durch ein hybrides Exkursionsmodell in den digitalen Raum zu erweitern. Zusätzlich zum inhaltlichen Mehrwert bot die Nutzung digitaler Tools der Wissensvermittlung und -sicherung einen weiteren Vorteil für die Studierenden des Instituts: In der musealen Berufswelt werden eben jene Tools ebenfalls genutzt und so die erforderlichen digitalen Kompetenzen der Studierenden für den Berufseinstieg ausgebildet.

Verantwortlichkeit: