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Digitale Kunstvermittlung im Inverted Classroom

Projektleitung: Christine Stender und Theresa Stärk

 

Ausgangssituation/ Gründe für den Einsatz von elearning


Digitalität wird am Institut für Kunstgeschichte zwar schon durch zahlreiche elearning­Maßnahmen angeschnitten, als fachliches Thema kommt es nun aber neu hinzu. Gerade für Studierende der Masterstudiengänge Kunstvermittlung und Kulturmanagement (KuK) und Kunstgeschichte ergeben sich aus den Entwicklungen in der musealen Praxis zahlreiche neue Möglichkeiten Kunstvermittlung im digitalen Raum. Die fachlich-digitale Fähigkeit, Inhalte kreativ, visuell ansprechend und verständlich aufzubereiten, kann nicht daher nur auf das weitere Studium transferiert werden, sondern ist auch im zukünftigen Arbeitsfeld der Studierenden gefordert.

Der Diskurs zu den rezenten Entwicklungen in der Praxis, welche noch kaum wissenschaftlich eingeordnet sind, steigert die Reflexionsfähigkeit der Studierenden hinsichtlich möglicher Forschungspotenziale und schult den sicheren Umgang mit digitalen Quellen. Die Auseinandersetzung mit und Nutzung von Online-Tools ist Teil der praktischen, digitalen Kunstvermittlung und dies wird auch in der Lehrveranstaltung gespiegelt. In der Ausbildung zukünftiger Kunstvermittler:innen bietet die praxisnahe Auseinandersetzung mit der Thematik in der Übung einen konkreten Vorteil in der Qualifikation für den Berufseinstieg. 

Ziele & Zielgruppen


Das Themenfeld der digitalen Kunstvermittlung ist einer der aktuellsten Innovationsbereiche
in Theorie und Praxis von Kunstvermittlung. Ziel der Lehrveranstaltung ist es entsprechend sowohl neue Entwicklungen, Methoden und Formate vorzustellen, als den Studierenden auch praktische Umsetzungshinweise zu geben. Die Lehrveranstaltung selbst erreicht 25
Studierende des Masterstudiengänge KuK und Kunstgeschichte.

Das Wissen aus der Lehrveranstaltung wird nach Ende der Vorlesungszeit zusätzlich langfristig und nachhaltig am Institut verankert: die Rise-Kurse werden als Open Educational Resources (OER) auch anderen lernenden und lehrenden zur Verfügung gestellt und als Informations- und lnspirationsquellen dienen. Durch die modulare Aufbereitung können die Lehr- und Lerninhalte sowohl von Studierenden individuell auf der Webseite des Masterstudiengangs KuK abgerufen und durchgearbeitet als auch in zukünftige Lehrveranstaltungen eingebunden werden. Somit erweitert sich die Zielgruppe auf alle Studierende des Instituts für Kunstgeschichte und auch Interessierte außerhalb des Instituts.

Umsetzung


Einzelne Unterrichtseinheiten wurden nach der Idee des lnverted Classroom in Lernsequenzen inner- und außerhalb des Seminarraums unterteilt. Mithilfe interaktiver eLearning-Sequenzen, die durch Kurse der Lernplattform Articulate 360° - Rise stattfanden, hatten Studierende ort- und zeitunabhängig selbstständig die Möglichkeit Lerninhalte zu erarbeiten, die in folgenden (digitalen) Präsenzsitzungen besprochen wurden. Durch die Finanzierung wurden folgende Rise-Kurse umgesetzt:
Digitale Vermittlungsmethoden im digitalen Raum/ Digitale Vermittlungsmethoden im analogen Raum/ Das Publikum im Fokus der digitalen Kunstvermittlung/ Digitales Storytelling / Digitalisierung am Museum/ Usability / Best Practice Beispiele.

Innerhalb der Kurse wurden Methoden der Gamification genutzt, so dass die Studierenden mit „Knowledge-Checks" ihr Wissen und den Erfolg des Lernen im Sinne eines Badge-Systems abprüfen konnten. Dazu wurden sowohl die Möglichkeiten genutzt, die Rise bietet, als auch Umsetzungen mit der Software HSP eingebettet. Die Best Practice Beispiele basieren auf Projekten, die im Kontext des oder in Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte umgesetzt wurden. So lässt sich einerseits das Innovationspotenzial der Universität ins Bewusstsein rücken und öffentlich präsentieren, andererseits werden Fragestellungen bzgl. Lizenzierung und Nutzungsrechten umgangen, da die Projektbeteiligten selbst jeweils dieFreigabe zur Weitergabe der Projektinformationen gegeben haben.

Zusätzlich zu den Rise-Kursen haben die Studierenden Padlets zu einzelnen Themenschwerpunkten (u.a. barrierefreie, digitale Kunstvermittlung) angelegt und auch selbst digitale Vermittlungsmethoden praktisch umgesetzt und evaluiert (u.a. Erstellung einer eigenen „Podcast"-Folge in Kleingruppen, Nutzung von Photogrammetrie-Software nach Anleitung durch im Rahmen der Lehrveranstaltung erstellten Videotutorials).

Ergebnisse & Ausblick


Zum Zeitpunkt der Antragsstellung wurde noch auf ein hybrides Semester gehofft, auf Grund der fortlaufenden Hygiene-Vorgaben wurde auch der in Praesentia angestrebte diskursive Austausch im Plenum in den digitalen Raum verlegt. Durch die Nutzung von Zoom konnte jedoch sichergestellt werden, dass eine inhaltliche Diskussion weiter stattfand, auch Zoom-Konferenzen in Kleingruppen waren Teil der didaktischen Struktur, um den Studierenden Raum und Zeit zu geben, inhaltlich in die Tiefe zu gehen.

Die Lehrveranstaltung wurde durch regelmäßige Evaluationen seitens der Studierenden begleitet, ergänzend zur wiederholten Abfrage von organisatorischen Faktoren wie Zeitaufwand und technischer Infrastruktur bei den Studierenden, wurde auch Feedback zu inhaltlichen Bedarfen eingeholt. Anmerkungen wie die bessere visuelle Strukturierung der Rise-Kurse (z.B. durch farblich abgesetzte Kapitelüberschriften) konnten entsprechend zeitnah angepasst bzw. in der Erstellung der jeweils nächsten Kurse implementiert werden.

Das Feedback der Studierenden, welches sowohl im Verlauf des Semester durch die Dozierende eingeholt wurde als auch die Lehrevaluation zum Semesterende sind überwiegend sehr positiv ausgefallen, die Rise-Kurse wurden lobend hervorgehoben und Studierende signalisierten den Wunsch und die Bereitschaft auch in der Zukunft mit dieser Form der Wissensaufbereitung arbeiten zu wollen - bzgl. kommender Lehrveranstaltungen als auch in der Nutzung der bestehenden Rise­Kurse zu digitaler Kunstvermittlung.

 

Verantwortlichkeit: