Zum Inhalt springenZur Suche springen

Digitale Kompetenzen, Bildung und Souveränität – Wissenschaftskommunikation aus Studierendensicht

Projektleitung: Dr. Anna Soßdorf

Ausgangssituation

Was bedeuten „Digitalität“, der Erwerb „Digitaler Kompetenzen“ oder „Digitale Souveränität“? Welche Relevanz haben diese Themen für Schul- und Erwachsenenbildung, für unsere Zivilgesellschaft, Ethik, Wissenschaft und Politik? Diskutiert werden diese Fragen in dem kommunikationswissenschaftlichen Seminar „Digitale Kompetenzen, Bildung und Souveränität – Wissenschaftskommunikation aus Studierendensicht“ im Bachelorstudiengang Sozialwissenschaften. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den theoretischen Ansätzen und aktuellen Diskussionen, geht es im Rahmen des Seminars auch um das Handling mit digitalen Tools. So erlernen Studierende Fähigkeiten und Techniken der Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte am Beispiel des Themenkomplexes Digitale Kompetenzen/Bildung/Souveränität, die eine zielgruppenorientierte Aufbereitung von einschlägigen Frage- und Problemstellungen, Methoden, Argumenten und Theorien und deren sachgerechte Darstellung einschließen.

Ziele & Zielgruppen

Im Seminar sollen die Studierenden einen Überblick über die aktuelle Diskussion, die wichtigsten theoretischen Ansätze sowie aktuelle Beispiele für Digitale Kompetenzen vor dem Hintergrund einer sich ständig verändernden Gesellschaft der Digitalität bekommen. Die Inhalte erarbeiten sich die Studierenden selbstständig, reflektieren sie kritisch und stellen Zusammenhänge her. Darüber hinaus eignen sich die Teilnehmer:innen praktische Kompetenzen in der Konzeption, Erstellung und Pflege eines Blogs an. In Gruppen sollen sie Blogbeiträge zu den unterschiedlichen Schwerpunkten des Seminars erstellen und gegenseitig redigieren. Im Anschluss werden die Blogbeiträge auf dem Bürgeruniversitätsblog der HHU veröffentlicht. Die Beiträge können multimedial unterschiedlich sein (u.a. Textbeiträge, Fotocollagen, Erklärvideos, Interviews, Podcasts und andere digitale Outputs). Das Angebot ist nachhaltig konzipiert: Die Blogbeiträge tragen zu Aufbau und Etablierung einer Darstellungsplattform für allgemeinverständlich aufbereitete wissenschaftliche Inhalte bei. Den Studierenden wird so eine eigenständige und kreative Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Inhalten ermöglicht, deren Resultate zugleich mit breiter Rezeption rechnen können. Mit Wechsel der Studierendengruppen oder der thematischen Schwerpunkte und Formate können neue studentische Zielgruppen erreicht werden, die Bürgerinnen und Bürgern einen Zugang zur wissenschaftlichen Forschung und Lehre ermöglichen.

Umsetzung

Unter Einbezug digitaler Plattformen, wie dem Online-Whiteboard Mural, gestalten die Seminarteilnehmer: innen das Seminar aktiv mit. Denn im gesamten Seminarprozess sollen sich die Studierenden in unterschiedlichen Rollen aktiv am Seminargeschehen beteiligen und gemeinsam zu qualitativ hochwertigen Diskussionen beitragen. Dies führt zur Entwicklung und Festigung von Schlüsselkompetenzen (Moderation, Kommunikation, Argumentation, Fähigkeit zur Synthese) und einem versierten Umgang mit den im Seminargeschehen eingesetzten digitalen Tools. Von den Studierenden wird ebenso erwartet, dass sie die verfügbaren Materialien (u.a. Literatur, Videos, Podcasts und Blogs) für die Arbeit und Diskussion im Seminar vorbereiten. Außerdem wird es in und zwischen den Seminarsitzungen Phasen für kooperatives und kreatives Lernen in Gruppen geben, in denen mit digitalen Werkzeugen digitale Outputs produziert werden sollen.

Ein Highlight des Seminares:

Die Studierenden können sich selbst am Wissenschaftsbloggen erproben. Denn wöchentlich erscheint auf dem Bürgeruniblog ein Blogpost der Studierenden. Geschrieben wird der Beitrag nach der Sitzung in Zusammenarbeit von der Blog- und Lektorats-Gruppe. Die redigierten Blogbeiträge werden sukzessive auf der Blogplattform der Bürgeruni an der HHU veröffentlicht, sodass der Arbeitserfolg unmittelbar sichtbar wird. Studierende erlernen so Methoden und Kenntnisse im Bereich der digitalen Wissenschaftskommunikation.

Präsenz oder online?

Beides! Unser Hybrid-Seminar ermöglicht den Studierenden die Teilnahme sowohl vor Ort als auch online. Die Studierenden haben also die Wahl, ob sie das Seminargeschehen im Seminarraum oder in der parallellaufenden WebEx-Sitzung verfolgen möchten. Der Präsenz-Online-Austausch erfordert ein hohes Maß an technischen, koordinativen und moderierenden Skills.

Skizzierung einer Seminarstunde:

Zu Beginn der Sitzung hält ein/e Seminarteilnehmer: in auf Grundlage der Basis-Quellen einen Impulsvortrag, der durch eine kritische Reflexion der Literatur eine/r Seminarteilnehmer: in ergänzt wird. Im Anschluss daran folgen Break-out- groups und Diskussionen, die sich mit Fragen nach dem Motto „think beyond the text“ beschäftigen. Sowohl das Material als auch die Hauptgedanken der Diskussionen werden von jeweils eine/r weiteren Seminarteilnehmer: in verschriftlich. Alle Inhalte werden auf Mural visuell festgehalten – so entsteht dort eine kollaborative Lernlandkarte. Letztlich soll die Art und Weise, wie im Seminar mit digitalen Medien umgegangen wird, zum besseren Verständnis von Digitalen Kompetenzen beitragen. Studierende erlernen/festigen den Umgang mit digitalen Tools und reflektieren dabei die zentralen Aspekte Digitaler Kompetenzen.

Ergebnisse und Ausblick

Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde das Seminar hybrid angeboten. Damit stand die Teilnahme allen interessierten Studierenden offen. Die im Winter steigenden Coronazahlen veranlassten uns das Seminar ab diesem Zeitpunkt ausschließlich online anzubieten. Der Wechsel erfolgte rasch und zufriedenstellend. Das lag mitunter daran, dass die Studierenden mit den Tools (Mural etc.) bereits einige Wochen vertraut waren. Entsprechend konnte der Seminarablauf nahtlos fortgeführt werden. Die Studierenden haben die bereitgestellten Tools, aber auch die Support- und Diskussionsangebote rege genutzt. Die Seminardiskussionen fanden sowohl im Lehr- als auch im Online-Raum hohe Beteiligung. Sie wurden von den Studierenden in der Evaluation als besonders positiv hervorgehoben. Ebenso wie das abwechslungsreiche Seminargeschehen. Darüber hinaus wurde vor allem die Arbeit an und mit den Blogposts als positiv wahrgenommen und bewertet. Die Evaluation zeigt deutlich, dass die vorhandenen Veranstaltungsstrukturen, die Anforderung der Nachhaltigkeit erfüllen. Zukünftige Projekte zum Bloggen als Format der Wissenschaftskommunikation können bei variierenden Inhalten in ähnlicher Form durchgeführt werden.


Zum Blog:
www3.hhu.de/buergeruni/index.php/category/digitale-bildung/

Verantwortlichkeit: