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„Kommunikation mit Sterbenden“ (KMS)

Ziele und Zielgruppen

Das Lebensende von Menschen mit Krebserkrankungen ist gekennzeichnet von somatischen und psychosomatischen Krankheitssymptomen, die mit Unsicherheit, Verzweiflung und existentieller Angst einhergehen können. Dabei wird die Patientenkommunikation sowohl von Patienten als auch von Angehörigen als einer der wichtigsten Punkte in der Begleitung am Lebensende angesehen.
Angelehnt an ein Pilotprojekt zur Verbesserung der kommunikativen Fähigkeiten von
Medizinstudierenen an der privaten Universität Witten/Herdecke(UWH) wurde das Wahlfach „Kommunikation mit Sterbenden“ im Blended Learning-Ansatz entwickelt. Das Wahlfach bietet angehenden Ärzten die Möglichkeit, eine Haltung zu Patienten mit existentiellen Problemen zu entwickeln, ihr Wissen über Kommunikation am Lebensende zu erweitern und kommunikative Fertigkeiten zu trainieren. Die Studierenden sollen für die Belange von sterbenden Patienten und deren Angehörige sensibilisiert werden. Der eLearning-Kurs „Kommunikation mit Sterbenden“ besteht aus 8 Modulen und ist Teil des dreiteiligen Wahlfachs „Kommunikation mit Sterbenden“ (s. Abb.1). Die Sequenz des eLearning ist
den Realpatientenkontakten vorangestellt und bietet den Studierenden die Möglichkeit kognitives Wissen zu erwerben und am Modell zu lernen. In den anschließenden supervidierten Gesprächen mit Patienten und Angehörigen kann erworbenes Wissen trainiert werden. Eine Reflektion des Erlebten soll in abschließenden Präsenzseminaren stattfinden.

Der eLearning-Kurs „Kommunikation mit Sterbenden“ besteht aus folgenden Modulen:


Einheit 1: eLearning-Kurs „Kommunikation mit Sterbenden"
Die acht eLearning-Module sollen grundlegendes Basiswissen über Kommunikation in der Palliativmedizin vermitteln:

  • Modul 1: Grundprinzipien der Kommunikation in der Palliativmedizin
  • Modul 2: Vorstellungen über einen guten Tod – Kritische Reflektion subjektiver Todesvorstellungen
  • Modul 3: Einstellungen von Patienten mit lebensverkürzender Erkrankung zu Gesprächen mit Medizinstudierenden
  • Modul 4: Existentielle Phänomene am Lebensende – Diversität am Lebensende/Modi der symbolischen Immortalität
  • Modul 5: Lebensgeschichte und narrative Gesprächsführung in der Begegnung mit Sterbenden
  • Modul 6: Gespräche mit trauernden Angehörigen
  • Modul 7: Sprechen über den Sterbeprozess und den Tod
  • Modul 8: Leben: Was kann ich als angehende Ärztin von der Beschäftigung mit dem Tod lernen?

Umsetzung

Der angebotene eLearning-Kurs „Kommunikation mit Sterbenden“ baut auf systematischer Didaktikforschung auf und verwendet insbesondere lernfördernde Elemente (emotionale Aktivierung, Erfolgserleben, kurzfristige Anwendungswiederholungen, Modelllernen) um das sensible Thema zu lehren.
Neben dem Einsatz von Gesprächsaufnahmen aus dem BMBF-Projekt „30 junge Menschen sprechen mit Sterbenden und ihren Angehörigen“ und der Filmsequenzen aus dem Spielfilm „Ich sehe Dich“ wurden Vorlesungen (Lecture2go) eingestellt. Es wurden Fotos, Videos und Grafiken und ergänzende Links eingefügt und Hinweise auf weiterführende Literatur und Filme gegeben, die die jeweilige Thematik behandeln. Wissensüberprüfungsfragen und Reflektionsfragen fordern Interaktivität in jedem Modul heraus. Die technische Realisierung des Gesamtkonzeptes wurde auf der Basis der Casus®-Lernplattform umgesetzt.


Einheit 2: Realpatientenkontakt
In dieser Einheit absolvieren die Teilnehmer des Wahlfachs Gespräche mit den ihnen zugeteilten Palliativpatienten.


Einheit 3: Reflektionsseminar
In der dritten Einheit, der Nachbereitungsphase werden die Gespräche der Begegnungsphase aufgegriffen und im persönlichen Gespräch mit ÄrztInnen reflektiert und aufgearbeitet.

Ergebnisse und Ausblick

Der Kurs wird im Sommersemester 2014 erstmalig den Studierenden zur Verfügung gestellt und im Anschluss evaluiert werden.
Nachstehend sind einige Screenshots aus dem eLearning-Kurs Kommunikation mit Sterbenden dargestellt.

Verantwortlichkeit: