Digitales Zusatzmaterial für die Strafrechtsvorlesung
Projektleitung: Prof. Dr. Anne Schneider
Strafrecht ist eines der drei Rechtsgebiete, das für das Bestehen des ersten Staatsexamens beherrscht werden muss. Dabei werden in den ersten beiden Semestern die Grundlagen gelehrt, die bei allen Delikten zu prüfen sind. Diese sind auf Grund ihrer Abstraktheit für Studierende oft schwer zugänglich. Gerade die Themen der Zweitsemestervorlesung „Unterlassen“, „Versuch“ und „Täterschaft und Teilnahme“ bereiten erfahrungsgemäß vielen Studierenden Probleme. Ergänzend zur Präsenzvorlesung soll daher digitales Übungsmaterial entwickelt werden. Dabei sind zwei Arten von digitalen Materialien geplant: Materialien zur Integration digitaler Elemente in die Vorlesung und Materialien zur individuellen Nachbereitung.
In der Vorlesung besteht die Herausforderung darin, eine große Gruppe zu aktivieren. Klassische Interaktion durch Diskussionen erreicht häufig nur diejenigen gut, die sich daran beteiligen. Hier sollen Hörsaal-Apps eingesetzt werden, um der ganzen Gruppe ein Mitmachen zu ermöglichen. So kann beispielsweise ein Meinungsbild zu einer strittigen Frage eingeholt oder ein Kurzquiz zur Wiederholung eingebaut werden.
Als weitere digitale Elemente sollen in der Vorlesung an geeigneter Stelle Fotos, Video- und Audiosequenzen eingesetzt werden, die verschiedene Lerntypen ansprechen. Das bietet sich insbesondere bei Fallbeispielen an, die in juristischen Vorlesungen häufig verwendet werden. Soweit sich im Internet kein geeignetes, frei verfügbares Material finden lässt, kann dieses selbst erstellt werden. Dabei könnten Studierende aus der Vorlesung gefragt werden, ob jemand Interesse hätte, als Schauspieler*in an der Erstellung solcher Materialien mitzuwirken. Alternativ könnten Mitarbeiter des Lehrstuhls oder andere Mitglieder der Fakultät Rollen übernehmen. Selbstverständlich wird jeweils das Datenschutzrecht beachtet. Denkbar wäre es auch, mit Handpuppen Dialoge nachzustellen und diese aufzunehmen. Das hätte den Vorteil, dass weniger Persönlichkeitsrechte betroffen sind und die Videos mehrfach verwendet werden können.
Für die individuelle Nachbereitung sollen Wiederholungseinheiten auf ilias erstellt werden, etwa in Form von offenen Fragen oder Multiple Choice Fragen. Das Programm ist für die Studierenden niederschwellig nutzbar und erlaubt den Lehrenden, Feedback zum Leistungsstand zu erhalten. Die Quizze sollen zudem nach Schwierigkeitsgrad sortiert werden, so dass diejenigen, die den Anfängerstoff beherrschen, ihre Kenntnisse vertiefen können. Auch ist es möglich, über Kahoot das Ganze als Spiel auszugestalten, in dem man gegen die anderen Studierenden antritt. Für viele ist ein solches kompetitives Element besonders motivierend.