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Schriftliche Kommunikation auf Japanisch

Für die fortgeschrittenen Studierenden im Fach „Modernes Japan“ gewinnt die schriftliche Kommunikation auf Japanisch stark an Bedeutung. Insbesondere für die Vorbereitung und Durchführung des japanbezogenen Praktikums bzw.  Projekts, das im Rahmen des im 5. oder 6. Fachsemesters zu absolvierenden Projektmoduls verpflichtend vorgesehen ist, müssen die Studierenden in der Lage sein, schriftlich den Kontakt zu japanischen Institutionen bzw. Einzelpersonen  aufzunehmen und zu pflegen, projektbezogene Anfragen angemessen zu  formulieren etc. Da viele Studierende nach ihrem Abschluss eine Tätigkeit in einem japanischen Unternehmen anstreben, ist es für sie beispielsweise auch wichtig zu erlernen, wie Lebensläufe auf Japanisch erstellt werden und welche Besonderheiten dabei zu beachten sind. Die Grundlagen für eine solche erfolgreiche professionelle Kommunikation zu schaffen, ist das Ziel des Projekts „Schriftliche Kommunikation auf Japanisch“.

Dank der Förderung von HeinEcomp wurden im Sommersemester 2012  Onlinetests erstellt, die in schriftliche Kommunikationsformen mit steigender Komplexität einführen, von Postkarten, die in Japan zu bestimmten Zeitpunkten im Jahr an Dozierende, Geschäftspartner usw. geschickt werden, über einen  Lebenslauf im Rahmen einer Bewerbung bei einem japanischen Unternehmen, bis zu E-Mails zur Kontaktaufnahme mit Dozierenden an japanischen  Universitäten im Rahmen eines Forschungsprojekts. Neben formalen Anforderungen wird hier insbesondere das im Japanischen sehr stark ausdifferenzierte System der Höflichkeitssprache (keigo), dessen praktische Anwendung im Präsenzunterricht nur bedingt geübt werden kann, mit direktem Praxisbezug vertieft. In enger Zusammenarbeit mit dem Team der Lehrenden Kaori Fujita, Mai Umezaki und Christoph Schlüter entstanden so Tests, in denen die sprachlichen Lerninhalte unmittelbar mit den Forschungsvorhaben und beruflichen Zielen der Studierenden verknüpft sind.


Im Wintersemester 2011/12 bzw. Sommersemester 2012 wurde im Rahmen des Sprachkurses Japanisch III/IV das Lehrbuch „Jōkyū e no Tobira“ eingeführt, welches im Vergleich zum bisher verwendeten „Minna no Nihongo“ stark kontextorientiert ist und eine Vielzahl aktueller Themen behandelt. Die Online-Vokabeltests im Rahmen des eNihongoProjektes sind als Ergänzung zum Sprachunterricht gedacht und sollen den Studierenden durch Spaß am Lernen und zeit- und ortsunabhängige Überprüfung ihrer Lernfortschritte einen möglichst großen Lernerfolg ermöglichen. Bei der Erstellung der Tests konnte auf den Erfahrungen aufgebaut werden, die mit den Online-Selbsttests gesammelt wurden, die dank der Förderung von HeinEcomp in den Projekten „eNihongo“ und „eNihongo2“ erstellt werden konnten.

Im Laufe des Semesters wurden Online-Vokabeltests erstellt, die den gesamten Band „Jōkyū e no Tobira“ (15 Lektionen, 1498 Vokabeln) abdecken. Dabei gibt es sowohl Aufgaben, die einzelne Vokabeln abfragen, als auch Frageblöcke, die bis zu fünf Vokabeln enthalten. Die einzelnen Aufgaben können von nun an bei Bedarf zu beliebig vielen neuen Tests kombiniert werden und lassen sich somit auch für zukünftige Kurse vielfältig nutzen.
Zu den meisten Vokabeln gibt es eine zusätzliche Übersetzung ins Deutsche, da im Lehrbuch „Jōkyū e no Tobira“ nur englische Übersetzungen der japanischen Begriffe enthalten sind.
Neben einzeln abgefragten Vokabeln wird eine Vielzahl von Vokabeln anhand von entsprechendem Kontext eingeführt, wodurch die richtige praktische Anwendung der gelernten Vokabeln trainiert wird. Es gibt sowohl Dialoge zwischen Studierenden, als auch Gesprächssituationen zwischen Studierenden und Dozierenden usw. Das dadurch vertiefte Wissen über die korrekte Verwendung der verschiedenen Sprachstile im Japanischen erleichtert u.a. den Einstieg bei einem Auslandsaufenthalt oder die Kontaktaufnahme mit
japanischen Gesprächspartnern. Durch das Abfragen von Vokabeln in Dialogform wird zudem Wissen über häufig verwendete Redewendungen vermittelt. Durch die Online-Tests wird zusätzlich eine Vielzahl landeskundlicher und kultureller Kenntnisse vermittelt, die über die im Unterricht besprochenen und in den Lehrbüchern enthaltenen Inhalte hinausgehen. Die Tests enthalten darüber hinaus viele Bilder, damit durch einen zusätzlichen visuellen Input ein
möglichst großer Lernerfolg erzielt werden kann.

Gesprächssituation zwischen Studenten zum Thema Bierpreis in Japan (Vokabeltest für Japanisch IV)

Am Ende des Sommersemesters 2012 wurde eine Evaluation durchgeführt um zu
ermitteln, wie die erstellten Tests von den Studierenden eingeschätzt werden und welche Verbesserungen bzw. Erweiterungen in Zukunft nötig sind. Dazu wurden insgesamt 75 von Teilnehmenden aus dem Sprachkurs Japanisch IV und den Sprachkursen im Masterstudiengang ausgefüllte Fragebögen ausgewertet.

Die Auswertung der Fragebögen zu den Online-Vokabeltests ergibt folgendes Bild:

Weitere Selbsttests wünschen sich die Teilnehmenden besonders für den Japanese Language Proficiency Test (35 Nennungen) und im Bereich Hörverstehen (32 Nennungen). Auch in den Bereichen Vokabeln, Kanji, Grammatik und  Leseverstehen (jeweils mind. 17 Nennungen) wünscht sich eine Vielzahl der Teilnehmenden weitere Selbsttests.

Bei den Tests zur schriftlichen Kommunikation ergibt sich ein ähnliches Bild:
98% der Teilnehmenden fanden die Online-Selbsttests „sehr verständlich“ oder
„verständlich.“

97% der Teilnehmenden fanden die Online-Selbsttests „sehr hilfreich“ oder „hilfreich.“

95% der Teilnehmenden wünschen sich weitere Online-Selbsttests.

Als Feedback wurden von den Studierenden sowohl die Interaktivität und gute optische Darstellung, als auch die Übung der verschiedenen Höflichkeitsformen als besonders positiv hervorgehoben. Bezüglich der Verständlichkeit der Tests wurden unter anderem eine größere Schriftart des Japanischen und die im Test auftretenden Informationen zusammenfassende PDFs zum Ausdrucken gewünscht. Zudem wurden von den Studierenden auch noch Wünsche für  zukünftige Tests, wie z.B. Leseverstehen, Hörübungen, Sprechweise am Telefon etc., geäußert.

Verantwortlichkeit: