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Kinderschutz in der Medizin - Sicher im klinischen Alltag! (Fortsetzung)

Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. med. Ertan Mayatepek und Dr. med. Jenny Seidler

„Heute schon an Kinderschutz gedacht? Kinderschutz geht uns alle an!“

In fast jedem Beruf besteht die Möglichkeit auf eine potentielle Kindeswohlgefährdung (KWG) aufmerksam zu werden. Insbesondere Fachkräfte im Gesundheitswesen nehmen eine wichtige Position im multiprofessionellen Kinderschutz ein. Dies stellt zum einen die „Kinderschutz-Leitlinie“ von 2019 sowie das Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Kinderschutz in der Medizin, unterstützt durch die Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie und dem Institut für Rechtsmedizin am UKD, dar. Zudem fordert das Positionspapier eine Integration kinderschutzmedizinischer Inhalte in die universitäre studentische Lehre.

Durch den E-Learning-Förderfonds der HHU (Förderrunde 2023-I) konnten wir dieser Forderung richtungsweisend an der HHU nachkommen und eine grundlegende Basis, in Form eines praxisnahen und interdisziplinären BlendedLearning Wahlfachs zum „Kinderschutz in der Medizin“, schaffen. Das Wahlfach wird seit dem SoSe2023 angeboten. Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt der Klinik für Pädiatrie und dem Institut für Rechtsmedizin des UKD.

Anlass, das Angebot weiter auszubauen, um es deutlich mehr Studierenden zur Verfügung stellen zu können, ist zum einen:

  • die sehr gute Evaluation durch die Studierenden (Bedarfe, Flexibilität, Praxisrelevanz) und hohe Nachfrage,  steigende Meldungen von KWG durch Jugendämter in Deutschland (2022 wurde bei über 62.300 Kindern und Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung durch Vernachlässigung, psychische, körperliche oder sexualisierte Gewalt festgestellt),
  • der Entwurf einer neuen Ärztlichen Approbationsordnung, welcher für die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin ein Anlass zur Warnung ist („Die fachgerechte Versorgung von Kindern und Jugendlichen wird darin marginalisiert. Nur ein Bruchteil der Medizinstudierenden wird noch lernen, wie man erkrankte Kinder behandelt!“),
  • sowie das Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Kinderschutz in der Medizin.


Ziel wird weiterhin die Vermittlung von Kompetenzen für ein leitliniengerechtes Vorgehen bei Verdacht auf KWG sein. Fokusse werden Kompetenzen im Erkennen und der Intervention bei KWG sowie das Erlernen von Kommunikationsstrategien für herausfordernde Situationen in der klinischen Praxis im Kontext KWG („Wie spreche ich eine vermutete KWG an?“) sein.
Der multidisziplinäre Ansatz (Expertise aus: Kinder- und Jugendmedizin, Rechtsmedizin, Allgemeinmedizin, Zahnmedizin, Psychosomatik, Sozialpädagogik & Rechtswissenschaft) mit der Möglichkeit, den Kinderschutz aus verschiedenen Blickwinkeln praxisnah und fallorientiert zu beleuchten, bleibt erhalten. Digitale Lernelemente werden über das Lernmanagementsystem ILIAS mittels Textmaterial, Videos (Good-Practice in CoMeD Kooperation, Experteninterviews) & Podcasts zur Verfügung gestellt.

Verantwortlichkeit: