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Leerstellen - Lehrstätten? Orte der NS-Gewalt in Düsseldorf und Umgebung - Seminar zur Spurensuche (Beginn einer Reihe von Lehrveranstaltungen namens "Düsseldorfer Leerstellen")

Projektleitung: Prof. Dr. Anke Hilbrenner

 „Düsseldorfer Leerstellen“: Wir machen die vergessenen osteuropäischen Opfer des Zweiten Weltkriegs in Düsseldorf sichtbar – Wissenschaftskommunikation mit lokalem Bezug und digitalen Methoden

Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen brutalen und völkerrechtswidrigen Krieges Russlands in der Ukraine werden die Leerstellen unserer Kriegserinnerung schmerzhaft deutlich. Dabei ist häufig von einem „Schuldkomplex“ oder von einem „Zuviel“ der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg die Rede. Ein konkreter Blick auf unsere Kenntnisse über die deutschen Verbrechen im östlichen Europa offenbart das Gegenteil. Es gibt allzu viele Leerstellen, auch vor der eigenen Haustür. Menschen aus Osteuropa liegen häufig namenlos auf deutschen (auch Düsseldorfer) Friedhöfen in sogenannten „Russengräbern“, unabhängig davon, ob sie sich selbst als Russ:innen, Ukrainer:innen oder Belarus:innen verstanden haben. Ausgehend von dieser Beobachtung wollten wir diese „Leerstellen“ freilegen und unsere Erkenntnisse einer interessierten Öffentlichkeit mithilfe einer Webseite und einem Blog zugänglich machen.

Ziel ist es, die „Düsseldorfer Leerstellen“ langfristig zu einem Projekt mit Ausstrahlung in die städtische Öffentlichkeit hinein zu machen. Im Rahmen dieser Reihe werden regelmäßig Lehrveranstaltungen angeboten. Studierende können Bachelor- und Masterarbeiten entwickeln und sie längerfristig auch innerhalb der Lehrveranstaltungen verfolgen und dabei Kontakte in die lokale Gedenkstätten- und Museumslandschaft aufbauen.

In vier Lerngruppen erforschen die Studierenden unterschiedliche Düsseldorfer Leerstellen, die Zusammenarbeit wird analog und digital erfolgen und mithilfe von Ilias-Foren, Wikis und Pads (HedgeDoc) organisiert.

Am Ende des ersten Semesters sollen die Studierenden (kollaborativ mit den Lehrenden) eine OER erstellen und so berufsrelevante Vermittlungskompetenzen erwerben. Z.B. können sie mithilfe des digitalen Lernwerkzeugs BIPARCOURS einen digitalen Rundgang über das Gelände der HHU (Uniklinik) oder anderer Düsseldorfer Orte als Tatorte während des Zweiten Weltkriegs zu erstellen. Dieser BIPARCOURS wird im Folgenden als Einführung für weitere Seminare der Reihe ebenso dienen, wie als Angebot innerhalb der Orientierungswochen für geschichtsinteressierte Studienanfänger:innen und Schüler:innen. So wird die HHU ihrer gesellschaftlichen Aufgabe, zur Aufarbeitung der Vergangenheit in Düsseldorf beizutragen, gerecht. Über die Vernetzung mit den bereits bestehenden Projekten „Bonner Leerstellen“ bonnerleerstellen.net und „Münchner Leerstellen“ www.ekwee.uni-muenchen.de/forschung/lernforschungsprojekte/leerstellen/index.html ist eine stetige gegenseitige Evaluation und Verbesserung der verschiedenen Elemente (Webseite, Blog, BIPARCOURS oder andere digitale Tools zur topographischen Erschließung des städtischen Umfelds) möglich.

Verantwortlichkeit: