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Who's afraid of William Shakespeare

Ausgangslage

Shakespeare ist nach wie vor der meistgespielte Autor auf deutschen Bühnen und bekannteste und erfolgreichste Dramatiker der Welt. Dennoch macht sein dramatisches Werk vielen Menschen „Angst“ – Schülern, Studierenden und sogar Schauspielern. Dies liegt teils an seiner Sprache, aber vor allem daran, dass diese anerkannte „Weltliteratur“ große Ehrfurcht einflößt.

In Einführungskursen zur englischen Literatur beobachten wir, dass Studierende mit Shakespeare oft nicht viel anfangen können. Sie haben nur ein Stück von ihm in der Schule gelesen und dies meist ohne rechte Freude oder gar den Wunsch, sich danach intensiver mit ihm zu befassen.

Ein Grund für die „studentische Abneigung“ gegen Shakespeare ist zum einen die Tatsache, dass seine Stücke nicht ganz einfach zu lesen sind. Zum anderen schreckt die Fülle von Sekundärliteratur und Internet-Ressourcen viele Studierende ab, sein Werk zum Gegenstand des Studiums oder gar einer Haus- oder Abschlussarbeit zu machen.

Ziele und Zielgruppen

Das Ziel des Projektes ist, nicht nur ein nachhaltiges Interesse am Werk William Shakespeares zu wecken und zu fördern, sondern auch insbesondere StudienanfängerInnen die Scheu zu nehmen, sich mit Shakespeares teils durchaus schwierigem Werk zu befassen. Die auf ILIAS bereitgestellten vielfältigen Materialien ermöglichen einerseits eine zeit- und ortsunabhängige Bearbeitung und selbstständige Vertiefung des Wissensstandes, andererseits aber auch einen unkomplizierten, auch unterhaltsamen Einstieg in die Thematik durch die Auswahl, übersichtliche Gliederung und anschauliche Präsentation der Daten.

So erhalten die Studierenden einen umfassenden Überblick über Shakespeares dramatisches Werk (Tragödien, Komödien und Historien sowie deren Aufführungsgeschichte) und nicht dramatische Schriften (z. B. die Sonette), aber auch über sein Leben und die Literaturepoche, in der er schrieb. Ebenso werden verschiedene Datenbanken vorgestellt, die den Studierendenden des BA-Studiengangs Anglistik und Amerikanistik im weiteren Verlauf des Studiums hilfreich sein können.

Dadurch wird ein fundiertes Wissen über das Werk eines der einflussreichsten Autoren der Weltliteratur sowie seiner vielfältigen und anhaltenden Rezeption, beispielsweise auch in Comics, Graphic Novels oder Videoclips, gefördert.

Umsetzung

Der zentrale Ansatz des Projektes, die überwältigende Fülle an Daten zu Shakespeares Werk einzugrenzen und den Einstieg für Studierende interessant und leichter zu machen, wurde vor allem durch eine Gliederung in fünf Themenbereiche umgesetzt:

  • Eine kurze humorvolle Einführung soll Interesse wecken und mögliche Vorurteile oder Unsicherheiten („Shakespeare ist zu schwierig, damit kann ich nichts anfangen“) nehmen.
  • Darauf folgt ein Kapitel zur Literaturepoche „English Renaissance“ mit geschichtlichen Hintergründen sowie Informationen zu Besonderheiten des „Renaissance Theatre“ und den Dramatikern der Epoche.
  • Das anschließende Kapitel ist William Shakespeare selbst gewidmet und kann mit einem kurzen Quiz beendet werden.
  • Shakespeares Werke sind in einem eigenen Abschnitt aufgeführt, in welchem die Studierenden nicht nur Informationen zu Inhalt, Textgeschichte oder Datierung eines Stückes bekommen, sondern ebenfalls auf bemerkenswerte (aktuelle) Aufführungen, Adaptationen oder weiterführende Internetressourcen (z. B. Online-Kurse zum Thema Shakespeare oder Videoclips) aufmerksam gemacht werden.
  • Abschließend sind verschiedene ausgewählte Datenbanken, mit kurzen Hinweisen zu Inhalt und Verwendbarkeit in der akademischen Arbeit, aufgeführt.

So wird es den Studierenden erleichtert, auch aus der Fülle an Datenbanken die für ihr Studium nutzbaren zu erkennen und zu verwenden. Zudem wurden neue Lerninhalte aufgenommen, insbesondere die bei uns bisher vernachlässigten „Performance-Studies“, und das Angebot durch unterschiedliche Medien ergänzt: Studierende finden nun Hinweise auf die Theatre-in-Video-Datenbank und diverse Verfilmungen, Aufführungsmitschnitte u. a. der Royal Shakespeare Company sowie Fotografien, Rezensionen und Interviews mit Schauspielern oder Regisseuren.

Ergebnisse und Ausblick

Dadurch, dass in zwei aufeinanderfolgenden Semestern unterschiedliche Personen an diesem Projekt gearbeitet haben, ergab es sich, dass das bereits fortgeschrittene Modul um zusätzliche Elemente erweitert wurde. So gibt es eine Diversität in den eingesetzten didaktischen Mitteln, der Struktur und dem Design, die allerdings nicht negativ zu bewerten ist, sondern vielmehr die Vielfalt des Themenbereiches widerspiegelt.

Nachdem nun, rechtzeitig zum 400. Todestag William Shakespeares, die Grundlagen geschaffen sind, könnten fortgeschrittene Studierende im Rahmen von beispielsweise Seminarbeiträgen das bestehende Modul erweitern. Außerdem soll es im Rahmen des vom Lehrförderungsfonds zum SoSe 2016 unterstützen Projektes „Shakespeare and his Competitors: Text and Performance“ genutzt und erweitert werden.

Eine Evaluation steht auf Grund der erst vor kurzem erfolgten Fertigstellung des Moduls noch aus und wird im Laufe des kommenden Semesters in Monika Hennes Seminar “To my beloued […] Mr. William Shakespeare And what he hath left vs.” durchgeführt.