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Expo Digital - 30 Jahre Sammlung Roth

Ausgangslage

Im Jahr 1987 ist eine der wissenschaftlich interessantesten privaten Sammlungen antiker Münzen in den Besitz der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf gelangt: die 'Sammlung Dr. Erich Roth', bestehend aus über 4.600 römischen Bronze- und Silberprägungen des 3. und 4. Jahrhunderts n. Chr. Die Sammlung zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine entscheidende Transformationsphase der antiken Geschichte abdeckt – die Entwicklung des römischen Imperiums hin zur christlichen Monarchie der Spätantike – und dabei die einzelnen Prägephasen und unterschiedlichen Typen der römischen Münzprägung mit hoher Genauigkeit dokumentiert. Mit Unterstützung des eLearning-Förderfonds kann die Sammlung nun erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden: Im Wintersemester 2016/17 hat eine Gruppe an Studierenden der Geschichtswissenschaften eine digitale Ausstellung erarbeitet, mit der die Sammlung auf einer eigens zu diesem Zweck entwickelten online-Plattform in ihren vielfältigen Facetten vorgestellt wird.

Ausstellungsentwicklung

Die studentischen Ausstellungskuratoren haben die ‚Sammlung Dr. Erich Roth‘ gemeinsam wissenschaftlich aufgearbeitet, ausstellungsrelevante Themenfelder definiert, geeignete Konzepte der musealen Präsentation erarbeitet, individuelle Ausstellungssegmente erstellt und Öffentlichkeitsarbeit geleistet. Über die unmittelbare Auseinandersetzung mit den antiken Originalobjekten und das Verfassen der Ausstellungstexte hinaus haben die Studierenden unterschiedlichste Aufgaben übernommen, darunter Recherche zur Biografie des Sammlers, Ausarbeitung von anschaulichem Kartenmaterial, Design des Ausstellungsposters und Erstellen von Videomaterial (in Zusammenarbeit mit dem Medienlabor der Philosophischen Fakultät). Parallel hierzu wurde von einem externen Program-mierer die datentechnische Grundlage der online-Ausstellung implementiert (als Erweiterung des Digitalen Münzkabinetts der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf). Die Programmfunktionalität ermöglicht es, die einzelnen Aus-stellungssegmente direkt mit Objekteinträgen im Digitalen Münzkabinett zu verknüpfen: Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung können dadurch bequem sämtliche Detailinformationen zu den ausgestellten Objekten im Digitalen Münzkabinett aufrufen. ‚Expo digital‘ ermöglicht auf diese Weise faszinierende Einblicke in die wertvollen Sammlungsbestände der Universität Düsseldorf und fungiert zugleich als Botschafter innovativer Lehre, da die Ergebnisse der studentischen Arbeit für die Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich sind.

Lehr-/Lernkonzept

Neben dem Erwerb der technischen Kompetenzen und wissenschaftlichen Qualifikationen, die für die Arbeit mit den antiken Originalobjekten nötig sind, konnten die Studierenden auch die für kuratorische Arbeit elementare Verbindlichkeit und Verlässlichkeit einüben. Das Projekt vermittelt so neben wissenschaftlichem Know-how und akademischen Fertigkeiten auch einschlägige berufsrelevante Schlüsselqualifikationen.

Ausblick

Die für das eLearning-Projekt ‚Expo digital‘ entwickelte online-Plattform ist als Erweiterung des NUMiD-Systems konzipiert und kann von allen universitären Münzsammlungen in Deutschland, die mit NUMiD kooperieren, genutzt werden (nähere Infos unter www.numid-verbund.de). Mehrere Universitäten haben bereits Interesse signalisiert, mit der Plattform zu arbeiten. Die Unterstützung des Projekts durch den eLearning-Förderfonds stellt somit einen nachhaltigen Mehrwert für die numismatische Lehre in Deutschland insgesamt dar.

Verantwortlichkeit: