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eLearning-Einheit zum CoMeD-Kurs "Depression"

Ausgangslage

Im Wintersemester 2013/2014 wurde an der Heinrich-Heine-Universität ein neues Düsseldorfer Curriculum (Modellstudiengang) für den Studiengang Humanmedizin etabliert. Zu den Kernelementen der neuen Unterrichts- und Prüfungsmethoden zählt das Task Based Learning (TBL), (Harden et al.,1996; 2000). Das Konzept setzt auf Selbstgesteuertes Lernen (self-directed learning), bei dem die Studierenden im 4. und 5. Studienjahr im Unterricht am Krankenbett (UaK) 123 verschiedene Behandlungsanlässe (Tasks) selbstständig, mit Hilfe von verschiedenen Lernhilfen (z.B. Studyguides), anhand realer Patientenfälle erarbeiten. TBL ist mit einem hohen organisatorischen Aufwand verbunden und nicht immer finden sich im stationären Alltag geeignete und ausreichend Patienten, um jedem Studierenden die Bearbeitung aller Behandlungsanlässe zu ermöglichen.

Ziele und Zielgruppen

Mit Hilfe der Entwicklung einer eLearning-Einheit zum Behandlungsanlass „Stimmungsschwankungen und Depression/Manie“ im Fach Psychosomatische Medizin und Psychotherapie möchten wir den Studierenden eine Alternative zur Bearbeitung eines realen Patientenfalls anbieten. Die Lerneinheit richtet sich an alle Studierenden des klinischen Studienabschnitts. Im Rahmen der Einheit erhält der Studierende umfangreiche Fallinformationen in unterschiedlichen medialen Formaten: Sowohl durch mehrere Videoclips als auch Bilder und Texte. Im Rahmen des Video-Moduls werden mit Hilfe von Simulationspatienten vier verschiedene Situationen dargestellt, aus denen sich diagnostisch relevante Hinweise erschließen lassen: 1.) Schilderung der aktuellen Beschwerden des Patienten als entscheidungsbasiertes Video in Monologform, 2.) Schilderung der Partnerin des Patienten, 3.) Gespräch in der Vergangenheit (Gespräch des Patienten mit seinem Hausarzt bei erstmaliger depressiver Episode 12 Monaten zuvor), 4.) Gespräch mit Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie mit dem Fokus auf biographischen Angaben des Patienten. So werden auch Aspekte abgedeckt, die in der Realsituation nicht darstellbar sind, wie zum Beispiel die zeitliche Entwicklung der Krankheitssymptome durch Darbietung eines Gespräches, das in der Vergangenheit stattfand. Im Rahmen des Videos zu den aktuellen Beschwerden des Patienten müssen die Studierenden, im Sinne eines entscheidungsbasierten Videos, an bestimmten Stellen Entscheidungen treffen, wie sie als Arzt weiter vorgehen möchten. Anhand der getroffenen Entscheidungen erfolgt die Fortsetzung des Videos oder eine Expertenantwort. Dadurch wird der Ablauf der Lerneinheit individuell beeinflussbar. Im Text-Modul werden weitere Informationen über affektive Störungen und den Patienten in Form einer virtuellen Krankenakte hinterlegt.

Umsetzung

Technisch soll die eLearning-Einheit im Rahmen der Lernplattform CASUS umgesetzt werden. Für die Erstbearbeitung soll dabei ein fester Zeitrahmen vorgegeben werden, sodass die Studierenden ähnlich wie im klinischen Setting in begrenzter Zeit über das weitere Vorgehen entscheiden müssen. Insgesamt besteht die Möglichkeit, die Bearbeitung der Lerneinheit für die Erarbeitung und Vorstellung des Behandlungsanlasses „Stimmungsschwankungen und Depression/Manie“, für die Vorbereitung auf den UaK und das Gespräch mit Real- und Simulationspatienten sowie für die Vorbereitung auf das MiniCEX zum Thema „Depression“ zu nutzen. Damit ergibt sich die Möglichkeit, im Rahmen der eLearning-Einheit mehrere Lehr- und Prüfungsmethoden miteinander zu verknüpfen.

Ergebnisse

Aktuell ist die eLearning-Einheit zum Task „Stimmungsschwankungen und Depression/Manie“ in Arbeit. Eine besondere Herausforderung stellt die Entwicklung der Drehbücher für die Gesprächsvideos dar. Im Speziellen für das entscheidungsbasierte Video müssen die Abläufe genau festgelegt sein, damit sich die Sequenzen passgenau in logischer Abfolge aneinander anschließen. Die eLearning-Einheit soll den Studierenden im Sommersemester 2015 zur Verfügung stehen. Nach der Fertigstellung sollen weitere eLearning-Fälle mit Virtuellen Patienten zur Erarbeitung von Tasks etabliert werden. Ziel ist es, den Studierenden möglichst viele Tasks in einer standardisierten Lernumgebung zur Verfügung zu stellen und eine Verknüpfung der einzelnen Fachgebiete untereinander über die Darstellung von Tasks zu fördern.

Verantwortlichkeit: