Projektbericht „Umstellung der Basic-Module-I-Abschlussklausur auf eine E-Klausur“
Ausgangssituation
Im Basic Module I des Bachelor-Studiengangs Anglistik und Amerikanistik werden die Studierenden in die Literatur und Geschichte des englischen Mittelalters sowie der Sprachgeschichte des Englischen und Grundlagen der historischen Linguistik eingeführt. Das Modul besteht aus den zwei aufeinander aufbauenden Seminaren „Introduction to Medieval English Studies – Part I: Elementary“ und „Part II: Advanced“ und wird im Sommersemester mit einer Abschlussprüfung in Form einer Klausur beendet. Bis zum Jahr 2017 bestand diese Abschlussklausur aus zwei Teilen: Im ersten Teil wurde das Wissen der Studierenden durch zehn Multiple-Select-Fragen abgefragt, wobei die Studierenden die Antworten auf einen gesonderten Klausurbogen übertragen mussten. Der zweite Teil bestand aus fünf offenen Fragen, die auf Papier zu beantworten waren. Dieser Klausurteil wurde von den Lehrenden des Moduls korrigiert, während der Multiple-Select-Teil im ZIM ausgelesen werden musste, ehe die Punkte beider Klausurteile zusammen geführt und eingetragen werden konnten.
Zielgruppe und Ziele
Bei den Teilnehmern der Klausur handelt es sich größtenteils um Studierende im ersten Studienjahr, die das Basic Module I abschließen wollen, zum Teil jedoch auch Studierende, die die Klausur wiederholen. Ziel der Umstellung der Klausur auf eine E-Klausur ist einerseits die Vereinfachung und Beschleunigung des Korrekturprozesses, wodurch die Studierenden Ihre Prüfungsergebnisse nicht mehr erst nach einer Woche erhalten, sondern noch am selben Tag. Andererseits dient das Projekt auch der Erweiterung der Herangehensweisen an die Modulthemen durch eine höhere Vielfalt an Fragentypen, sodass Studierende sich durch unterschiedliche Methoden mit den Themen auseinander setzen. Zudem wird somit die Prüfungsform an jene der anderen Basic Modules im Bachelor-Studiengang Anglistik angepasst, sodass eine Einheitlichkeit im Studiengang gewährleistet ist.
Umsetzung
Zu Beginn des Projekts wurden die Multiple-Select- wie auch Freitextfragen der vergangenen Klausuren thematisch kategorisiert und in einen Pool zusammengeführt, aufgeteilt in die Themenbereiche „Old English Literature“, „Middle English Literature“, „Historical Linguistics“ und „Medieval English History“. Bei dieser Digitalisierung der Fragen wurden diese inhaltlich wie auch sprachlich überarbeitet. Nach der Kategorisierung, bei der ein Überblick über die abgefragten Themen der verschiedenen Fachbereiche gewonnen wurde, wurde der Fragenpool zunächst durch weitere Multiple-Select-Fragen ergänzt, die noch nicht abgefragte Inhalte abdecken sollten. Sobald diese ersten Fragenpools der vier Kategorien standen, wurden für die Pools weitere Fragentypen erstellt, dabei besonders Zuordnungs- und Anordnungsfragen wie auch Lückentexte. Letztere fanden besonders im Falle von Definitionen und historischen Begebenheiten Verwendung.
Während der Vorlesungszeit des Wintersemesters wurden die ersten Fragen verschiedener Typen von Lehrenden wie auch Studierenden auf Richtigkeit, Verständlichkeit wie auch angemessene Schwierigkeit getestet, sodass zu Beginn der vorlesungsfreien Zeit ein erster Testlauf mit Studierenden stattfinden konnte. Dieser wurde in Form eines diagnostic test angeboten, den Studierenden von zuhause aus in einem Zeitrahmen von einer Woche bearbeiten konnten, um den ersten Modulteil abzuschließen. Der Test wurde über den ILIAS-Lernraum des Moduls angeboten, „Introduction to Medieval English Studies Online – Part I: Elementary“, gemeinsam mit einer freiwilligen Umfrage zur Bewertung des Tests. Die Ergebnisse dieser Umfrage, wenn auch die Teilnahme sehr gering ausfiel, wurden für die weitere Ergänzung und Bearbeitung des Fragenpools berücksichtigt. Im Laufe des Sommersemesters fanden Testläufe der Abschlussklausur mit Lehrenden und studentischen Hilfskräften statt, die die ausgewählten Fragen überprüften, ehe die erste aus dem bestehenden Fragenpool erstellte Klausur finalisiert wurde. So konnte der erste Klausurentwurf aus verschiedenen Perspektiven bewertet werden. Die erste E-Klausur fand im Juli 2017 statt, mit einer elektronischen Wiederholungsklausur im September.
Ergebnisse
Aufgrund der geringen Anzahl an Freitext-Aufgaben war die vollständige Korrektur der Modulabschlussklausur des Sommersemesters 2017 innerhalb weniger Stunden möglich, sodass die Ergebnisse noch am selben Tag über das Dozierendenportal hochgeladen werden konnten. Beim Durchlauf der Klausur wurde festgestellt, dass diese vom Umfang her noch zu kurz war, da ein Großteil der Teilnehmer die Klausur verhältnismäßig früh beendet hatte. Zusätzlich war auffällig, dass der Notendurchschnitt signifikant besser ausfiel als bei den bisherigen Klausuren – ebenso wie die Durchfallquote, die von ca. 30 % auf 4 % sank.
Der darauf folgenden Wiederholungsklausur wurden daher noch weitere Fragen hinzugefügt, sodass die Länge angepasst wurde. Auch diese Klausur fiel mit einer Durchfallsquote von 7 % verhältnismäßig gut aus und auch hier war erneut der Fall, dass viele Teilnehmer alle Fragen frühzeitig beantwortet hatten, sodass an der Menge und Schwierigkeit der Fragen in zukünftigen Durchläufen noch gearbeitet werden muss.