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Global Classroom: "Staging: Visual Articulations of Cultural Heritage"


Ausgangslage

Der mit der Universität Uppsala gemeinsam im WS 18/19 durchgeführte englischsprachige Global Classroom unter dem Seminarthema "Staging: Visual Articulations of Cultural Heritage" richtete sich an Studierende der beiden Studiengänge MA Kunstgeschichte sowie MA Kunstvermittlung und Kulturmanagement auf Seiten der Heinrich-Heine-Universität und an Studierende des Masterstudiengangs Kunstwissenschaft (schwed. Konstvetenskap) auf Seiten der Universität Uppsala.
Die Studierenden erhielten durch einen Global Classroom und die damit verbundenen E-Learning-Elemente Einblicke in das Studium der Kunstgeschichte in Schweden und gleichzeitig in aktuelle Theorie- und Gesellschaftsdiskurse zu den Critical Heritage Studies in Skandinavien und Deutschland. Davon profitieren alle Absolvierende in ihren zukünftigen einschlägigen Berufsfeldern. Durch die Methode des Forschenden Lernens innerhalb eines Blended Learning-Konzeptes sollten die Studierenden überdies befähigt werden, in gemeinsamen Präsenzveranstaltungen (Exkursion, Seminar) in Schweden erarbeitetes Wissen in der Praxis anzuwenden und mündlich auf Englisch zu präsentieren.

Ziele und Zielgruppe

Ziele des Global Classrooms mit der Universität Uppsala waren die Auseinandersetzung mit dem für die Berufsfelder Museum, Denkmalpflege, Archivwesen, Kunstvermittlung und Kulturmanagement zentralen Thema "Kulturerbe" aus einer internationalen und aktuellen Perspektive, die intensive Vernetzung der Studierenden in Düsseldorf und Uppsala sowie die grenzüberschreitende Kooperation in der Lehre mit der Beteiligung von Experten des Fachgebietes. Diese soll zukünftig verstetigt werden.
Der Global Classroom sollte die Studierenden der MA Kunstgeschichte sowie MA Kunstvermittlung und Kulturmanagement befähigen, in einer internationalen Gruppe gemeinsam methodologische Werkzeuge und analytische Fertigkeiten zu entwickeln, um spezifisch visuelles Material, das in einem Bezug zu Kulturerbe und dessen Visualisierung steht, zu untersuchen und die Ergebnisse in mündlicher und schriftlicher Form auf Englisch zu argumentieren. Dieses Wissen ist sowohl für die Forschung als auch für spätere Berufsfelder unerlässlich.

Umsetzung

In einem Blended Learning-Konzept wurden Präsenz- und Onlinephasen so miteinander kombiniert, dass einerseits die Kollaboration zwischen den Studierenden in Düsseldorf und Uppsala realisiert wurde und andererseits die Seminarinhalte in beiden Gruppen verfügbar waren.
Zur Vorbereitung der Videokonferenzeinheiten erarbeiteten die Studierenden der HHU in Kleingruppen eigene Fragestellungen zum Thema der Nutzung des rekonstruierten Berliner Stadtschlosses als Humboldt-Forum anhand der didaktischen Methode des Forschenden Lernens. Dazu gehörten folgende Etappen eines üblichen Forschungsprozesses, die auf drei Lernphasen verteilt wurden:

  1. eigene Fragestellung entwickeln, Forschungsstand sichten, präzise Problemstellung erarbeiten
  2. Forschungsplan entwerfen und Methoden prüfen, Untersuchungen durchführen und auswerten, Erkenntnisse einordnen, bewerten reflektieren
  3. Ergebnisse darstellen, erklären, publizieren

Die dritte Phase fand in Form eines gemeinsamen Seminars in Uppsala im Dezember 2018 und nach der Rückkehr in einem Online-Seminar an der HHU statt, bei denen die Ergebnisse präsentiert werden. Diese wurden in Form einer Studienarbeit verschriftlicht und als Modulabschlussprüfung eingereicht.
In unterschiedlichen Lernformaten wurden die oben genannten inhaltlichen Aspekte aus multidisziplinären und internationalen Perspektiven untersucht: Dazu gehörten Einheiten von Vorlesungen, Experteninterviews, Seminaren und Übungen, die per Videokonferenz übertragen wurden. Vor Ort in Schweden arbeitete die internationale Gruppe gemeinsam im Seminarraum und der Universitätsbibliothek Carolina Rediviva in Uppsala sowie im königlichen Schloss und dem neueröffneten Nationalmuseum in Stockholm. Abschließend wurden die Ergebnisse noch einmal in einem gemeinsamen Online-Seminar zusammengefasst.

Ergebnisse & Ausblick

Durch E-Learning in Form von bilateralen Videokonferenzen wurde eine Lehrveranstaltung realisiert, die den Fokus auf eine internationale Perspektive zu Fragen der Cultural Heritage Studies setzte und den wissenschaftlichen Austausch zwischen Studierenden der HHU und der Universität Uppsala förderte. Nach der erfolgreichen Lehrveranstaltung eines Gastdozierenden aus Uppsala im WS 17/18 sollte so die Möglichkeit einer zukünftig zu verstetigenden Partnerschaft ausgelotet werden, die maßgeblich zur Studienqualität an der HHU beitragen wird.
Die Studierenden schätzten in der Evaluation neben dem didaktischen Konzept des Forschenden Lernens besonders die Vielfalt der Lernformate im Rahmen eines einzigen Seminars, das darüber hinaus durch Videokonferenzen, den Austausch vor Ort in Schweden und den Einblick in ein Auslandsstudium den eigenen Horizont und die eigenen Sichtweisen deutlich erweiterte. Der Wunsch, dieses Konzept im Studium auszuweiten, wurde deutlich geäußert.
Der Global Classroom mit der Uni Uppsala hat dank der verwendeten E-Learning-Elemente Modellcharakter für die Kunstgeschichte an der HHU und stärkt die Internationalisierung des Studiums und der Studierenden in besonderem Maße. Dieses Lernformat soll daher mit der Universität Uppsala weiterentwickelt werden. Die Übertragung auf weitere Bereiche des Studiums der Kunstgeschichte ist in Planung.

Verantwortlichkeit: