Zum Inhalt springenZur Suche springen

mahara-Projekt: "Mittelalterliche Kirchenausstattung“

Ausgangslage und Zielgruppe

Im eLearning-Projekt „Mittelalterliche Kirchenausstattung“ werden die Arbeitsergebnisse der Studierenden aus den Basisseminaren im Basismodul 3 „Spätantike und mittelalterliche Kunstgeschichte“ des BA-Studiengangs Kunstgeschichte in der Lernumgebung mahara zusammengefasst und präsentiert.

In Rahmen dieses Projektes sollen die Studierenden semesterbegleitend ein E-Portfolio mit mahara erstellen, in dem sie neben der inhaltlichen Erarbeitung des aktuellen Seminarthemas und eines selbst gewählten, präsentierten Vertiefungsthemas ihren persönlichen Lernprozess dokumentieren und reflektieren. Umgesetzt wurde dies im WS 2016/17 im Basisseminar „Norddeutsche Tafelmalerei des 15. Jahrhunderts“ und im SS 2017 im Basisseminar „Die Kirchen Gotlands“ im BA-Studiengang Kunstgeschichte. Diese Basisseminare sind eine Pflichtveranstaltung für Studierende im ersten und zweiten Studienjahr des BA-Studiengangs Kunstgeschichte. Oft sinken die anfangs hohen Teilnehmerzahlen nach den Referatsterminen und es findet kaum Verknüpfung zwischen den erlernten Inhalten statt. In der Grundausbildung der mittelalterlichen Kunstgeschichte besteht demnach ein Bedarf, neben einem inhaltlichen und methodischen Schwerpunkt auch eine bessere Transparenz der Fähigkeiten, die die Studierenden erwerben, zu bieten. Hier eignet sich ein parallel zur Lehrveranstaltung erarbeitetes Lernportfolio auf mahara hervorragend.

Ziele

Durch das online zugängliche E-Portfolio erleben die Studierenden unmittelbar, welche Lernentwicklung sie von Sitzung zu Sitzung und am Ende der Veranstaltung innerhalb weniger Wochen gezeigt haben. Sie erkennen die Relevanz der bearbeiteten Themen und können sie mit sich selbst verknüpfen, indem sie die einzelnen Sitzungen intensiv nachbereiten und flexibel nach ihren Bedürfnissen gestalten. Anhand dieser Stundenrückblicke, zu denen jeweils eine Selbstreflexion und eine Lernreflexion gehört, erkennt der Dozierende zudem unmittelbar, in welchen Bereichen noch Lernbedarf besteht, wo es Schwierigkeiten gibt und wo Erfolge zu verzeichnen sind und spiegelt dies zurück. So werden die Studierenden auch für anfangs vielleicht unterschätzte oder schwieriger zugängliche Themen der Kunstgeschichte des Mittelalters motiviert und sogar begeistert. Sie lernen gleichzeitig eine neue, andere Form der Modulabschlussprüfung kennen, die wissenschaftlichen Standards entspricht.

Umsetzung

Die Arbeit mit mahara wurde im SS 2016 erfolgreich im Basisseminar „Heiligendarstellungen“ erprobt. Das angepasste Kurskonzept wurde im WS 2016/17 und im SS2017 eingesetzt und etabliert. Zur Umsetzung des neuen Seminarkonzepts wurde eine seminarübergreifende Gruppenseite zum Thema „Mittelalterliche Kirchenausstattung“ auf mahara erstellt, die Einführungsmaterial und Lernmaterial zum Selbststudium in den Seminaren bereithält und die Arbeitsergebnisse aller Studierenden bündelt.

Es wurden ferner einzelne Seminargruppen mit Lernmaterialien auf mahara erstellt und betreut. Ferner wurden Schulungen durchgeführt, ein Handbuch erstellt, ein Videotutorial gedreht und eine mahara-Sprechstunde angeboten. So konnte die Arbeit mit mahara auch in anderen Seminaren der BA- und MA-Studiengänge Kunstgeschichte sowie dem MA-Studiengang Kunstvermittlung und Kulturmanagement etabliert und für zukünftige Lehrformate fruchtbar gemacht werden: mahara dient dabei allen für die Nachbereitung sowie im Rahmen der AP als Vorbereitung der Präsenzveranstaltung, in der ein Themengebiet vorgestellt wird. Durch die Einbindung von Bildmaterial wird mahara als Medium verwendet. Auch der aktuelle Arbeitsstand wird auf diese Weise während der Sitzung gezeigt. Durch die flexible Oberfläche von mahara werden individuelle Layouts und Inhalte erstellt. Gleichzeitig werden aus Dozierendenperspektive die Lernprozesse beobachtet, gelenkt und unmittelbares Feedback gegeben.

Ergebnisse

Vor allem Studierende im ersten und zweiten Studienjahr profitieren von der Nutzung der Lernumgebung im Projekt „Mittelalterliche Kirchenausstattung“ und nutzen es seit seinem Bestehen kontinuierlich weiter. E-Portfolios als neue Art der Prüfungsform ermöglichen die Ausarbeitung eines selbst gewählten, präsentierten Vertiefungsthemas sowie der gleichzeitigen Dokumentation und Reflektion des persönlichen Lernprozesses. Wissenschaftliches Arbeiten wird demnach in einer digitalen Umgebung erprobt. Die Arbeitsergebnisse der Vertiefungsthemen aus den verschiedenen Seminaren werden in jedem Semester der gesamten Gruppe zur Verfügung gestellt, so dass den Studierenden eine wachsende Wissenssammlung zur mittelalterlichen Kirchenausstattung online zur Verfügung steht, die sie das weitere Studium begleiten wird. Von den Studierenden wurden diese Vorteile sowie die intuitive technische Bedienung, die Nachhaltigkeit des reflektierten Lernens und die digitale Erreichbarkeit hervorgehoben. Als herausfordernd wurde die kontinuierliche und regelmäßige Arbeit an den E-Portfolios erlebt. Aus diesen Feedbacks lässt sich schließen, dass die Ziele des Projektes in ausgesprochenem Maße erreicht wurden.

Neben einer inhaltlichen Einführung ist die technische Einführung und Betreuung zu mahara ein wichtiger Grundstein. Die Unterstützung durch Hilfskräfte ist hier unerlässlich, um eine für den Studienerfolg unabdingbare enge Betreuungssituation und Feedback von den Dozierenden zu gewährleisten. Eine Herausforderung waren einige technische Tücken, deren Behebung durch Unklarheiten der technischen Zuständigkeiten mitunter verzögert wurde und Improvisationstalent erforderlich machte.

Ausblick

Die mahara-Gruppe „Mittelalterliche Kirchenausstattung“ bleibt auch weiterhin aktiv und wird auch von zukünftigen Basisseminaren in gleicher Weise genutzt, so dass die Wissenssammlung stetig wächst. Durch das überzeugende didaktische Konzept und die einfache Bedienbarkeit von mahara konnten auch weitere Dozierende am Institut für Kunstgeschichte überzeugt werden, mahara als E-Learning-Element in die Lehre zu integrieren. Perspektivisch soll nun ein E-Learning-Konzept für ein Blended-Learning-Szenario der Pflichtmodule im MA-Studiengang Kunstvermittlung und Kulturmanagement entwickelt werden, das auf den Erfahrungen des geförderten E-Learning-Projektes aufbaut.

Verantwortlichkeit: