Zum Inhalt springenZur Suche springen

Kunstgeschichte digital. Gestaltung eines neuen Vermittlungsformats zum Erlangen von berufsrelevantem Wissen im Masterstudiengang Kunstgeschichte

Ausgangssituation

Die Schulung des Bildgedächtnisses und das Erlangen der Kenntnis über die wichtigsten Kunstwerke von der Spätantike bis zur Gegenwart bilden das Basiswissen und die Kernkompetenz für die Kunstgeschichte. Die Lehrmodule zur Vermittlung dieser Kompetenz wurden nach der Reakkreditierung der Studien- und Prüfungsordnung im Master Kunstgeschichte neu aufgeteilt. Anstatt vormals zwei sieht diese nun drei Prüfungsleistungen mit kleineren Lerneinheiten vor, die das stilgeschichtliche Einordnen und Vergleichen der wichtigsten Kunstwerke ins Zentrum rücken. Die Prüfungsform ist mündlich und wird semesterbegleitend in einem diskursiven Kolloquium exemplarisch an einem Teil der Kunstwerke erprobt. Zwar stehen alle Abbildungen zu den Kunstwerken des alten Prüfungskanons auf einer digitalen Plattform zum Selbststudium bereit, jedoch stellen diese keine spezifische Lernumgebung dar. Mit dem geförderten Projekt können die neuen Prüfungsinhalte in ein Blended Learning-Konzept übertragen werden. Die Präsenzveranstaltung erhält somit ein ergänzendes Onlinetool zum Selbst- oder Gruppenstudium mit einer differenzierten Lernumgebung.  

Ziele & Zielgruppen 

Ziel des Projekts ist es, den Studierenden eine differenzierte Lernumgebung bereitzustellen, die direkt und flexibel in den Alltag integrierbar ist. Das vormals langwierige, einzelne Herunterladen der Abbildungen und die Migration der Bildunterschriften entfällt und es kann sofort mit dem Lernen begonnen werden. Die vielfältigen Lernoptionen fördern individuell gestaltbares Lernen. Überblicksdarstellungen von allen Kunstwerken und eine Vorabinformation über die Anzahl der Kunstwerke pro Abschnitt erleichtern das strategische Planen des täglichen Lernpensums bis zum Prüfungstag. Mit Hilfe der digitalen Karteikarten können die Studierenden sowohl lernen als auch eine Prüfungssituation simulieren und somit einen Selbsttest durchführen. Dadurch erhalten die Studierenden Sicherheit und werden entlastet, Prüfungsängste werden abgebaut und schließlich hilft es die Anzahl von Prüfungsrücktritten zu reduzieren.  Obwohl die bereitgestellten Online-Tools auf die Prüfungsbedürfnisse der Master-Studierenden in der Kunstgeschichte zugeschnitten sind, stehen sie allen Interessierten offen, beispielsweise auch für das Studium Universale. Einzige Grundvoraussetzung ist, dass eine E-Mail Adresse der Henrich-Heine-Universität Düsseldorf besteht.   

Umsetzung 

Für die Umsetzung des Projekts wurde das Online-Tool Mahara gewählt, da sich dort Nutzer*innen zu einer persönliche Lernumgebung zusammenschließen können. Für jede Prüfung wurden Lern-Gruppen erstellt mit den Titeln: „Historisches Vertiefungskolloquium I“, „Historisches Vertiefungskolloquium II“ und „Historisches Vertiefungskolloquium III“. Grundlegend ist jede Gruppe so konzipiert, dass die Spalte in der Programmansicht links für Kunstwerke vorgesehen ist und die Spalte rechts Lernoptionen anzeigt.

Lernangebote auf Mahara:

• Schnellüberblick zu allen Abbildungen der Kunstwerke zur Schulung des vergleichenden Sehens 

• Onlinelandkarte für den geografischen Überblick durch verortete Kunstwerke zum Erkunden der 3D Umgebung 

• Zeitstrahl zum chronologischen Überblick der Werke untereinander

• haptische und digitale Lern-/Karteikarten für das Trainieren des visuellen Gedächtnisses und zum Überprüfen des Kenntnisstandes
 
Zur Realisierung wurden Open Source-Komponenten verwendet. So konnte der Zeitstrahl mit der Open Source Software Timemapper visuell erzeugt werden. Der Zusammenschluss der Verortung aller Kunstwerke auf einer Landkarte wurde durch Google My Maps ermöglicht und die digitalen Karteikarten wurden mit der Anwendung Anki programmiert.
 
Als Vorgängerversion dieses Projekt diente eine im Wintersemester 2017/18 entwickelte Lösung von zwei MasterStudentinnen der Kunstgeschichte. Sie konzipierten für einen Teilbereich des alten Lernkanons eine Lerngruppe auf Mahara. Eine nachfolgende Evaluation bestätigte den Nutzen dieses Vermittlungsformats und ein großes Interesse Seitens der Studierenden an dieser differenzierten Lernumgebung war geweckt. Gleichzeitig wurden durch diese Pilotphase optimale Voraussetzungen für das Projekt geschaffen. Ermöglicht durch den eLearning Förderfonds konnte ein Blended Learning-Konzept umgesetzt und dauerhaft in die Lehre implementiert werden.
 
Die beiden Studentinnen des Vorgängerprojekts konnten auch für dieses Projekt zur Mitarbeit gewonnen werden. Zusätzlich wurde das Team im Projektlauf noch durch eine dritte Kraft aufgestockt. Der höhere Personalbedarf entstand, nachdem eine Forderung nach einzelnen Bildnachweisen in das Aufgabenprofil übernommen wurde. Durch den erheblichen Mehraufwand konnten jedoch bis dato nicht alle Arbeiten abgeschlossen werden.

Ergebnisse & Ausblick

Mahara Website der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, online abrufbar unter:

mahara.phil.hhu.de (14.05.2020).

Zeitstrahl für Historisches Vertiefungskolloquium I, online abrufbar unter:

timemapper.okfnlabs.org/kugedigital/kolloquium-i-zeitstrahl (14.05.2020).

Onlinelandkarte für Historisches Vertiefungskolloquium I, online abrufbar unter:

www.google.com/maps/d/viewer .88853301082721%2C10.4515265&z=6 (14.05.2020).

Zeitstrahl für Historisches Vertiefungskolloquium III, online abrufbar unter:

timemapper.okfnlabs.org/kugedigital/kolloquium3 (14.05.2020).

Onlinelandkarte für Historisches Vertiefungskolloquium III, online abrufbar unter:

www.google.com/maps/d/viewer 124%2C13.816675250000003&z=3 (14.05.2020).

 

 

Verantwortlichkeit: