Von den durchschnittlich 600 eingeschriebenen Bachelor- und Master-Studierenden der BWL und VWL schreiben pro Studienjahr ca. 80 eine Projektarbeit an unserem Lehrstuhl für BWL, insb. Accounting. Um im Sinne aller Beteiligten die Qualität der Arbeiten bzgl. einer adäquaten Vorgehensweise und Form zu fördern, wurden ursprünglich alle wesentlichen Informationen in einer ca. 40-seitigen PDF übermittelt. Da diese jedoch unübersichtlich und auch nicht motivierend auf Studierende wirkte, haben wir uns entschlossen, die Informationen in einem Lernraum zusammenzutragen und so den Studierenden auf eine angenehmere Weise näherzubringen. So entstand die „Rohversion“ unseres Lernraums, der zwar besser war als die 40 Seiten PDF, jedoch immer noch ausbau- und verbesserungsfähig.

Im Rahmen des geförderten Projekts haben wir es uns zum Ziel gemacht, den bestehenden Lernraum zu verbessern, hin zu einer transparenten, überschaubaren und optisch ansprechenden Plattform, die Studierende durch den Prozess rund um die Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit an unserem Lehrstuhl führt.

Dazu bedurfte vor allem unsere Startseite im Lernraum einer radikalen Umgestaltung. Statt mehrerer unscheinbarer Ordner lässt sich jetzt eine interaktive Grafik finden, anhand derer die Studierenden sich entlang der Etappen klicken und auf die jeweils relevanten Unterlagen und Informationen zugreifen können. Auch innerhalb der einzelnen Schritte haben wir die Seiten ansehnlicher gestaltet und Übersichtlichkeit durch die Abschaffung von Ordner-in-Ordner-Strukturen hergestellt. Dazu wurden wichtige Unterlagen, wie z. B. Checklisten oder andere Übersichten, in die Seite – und damit in den „Fluss“ – integriert, anstatt sie als bloße Dateien aufzureihen. Zusätzlich haben wir vermehrt die in ILIAS integrierten Gestaltungsmöglichkeiten genutzt, um die Optik des Lernraums insgesamt aufzuwerten.

Das Lernmodul, als Kernstück unseres Lernraums, dient zum einen der Vermittlung von grundlegenden Informationen und Hilfestellungen zur Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit sowie der spezifischen Erwartungen und Vorgaben unseres Lehrstuhls. Zum anderen sollen die Studierenden mithilfe eingebauter verpflichtender Tests zu verschiedenen Aspekten abgefragt werden. So sollen ggf. bestehende Defizite aufgedeckt werden, damit die Studierenden die Möglichkeit haben, daran zu arbeiten. Diesen haben wir durch den Einsatz von Videos und Schaubildern etc. abwechslungsreicher und die Inhalte verständlicher gestaltet. Im Lernmodul sind des Weiteren drei Tests zu verschiedenen Aspekten des wissenschaftlichen Arbeitens vorgesehen, die ebenfalls überarbeitet wurden sowie Fehler verbessert und der Fragenpool erweitert.

Ein weiteres Ziel war die Erstellung eines „Selbstchecks“ im eCampus Accounting, das Master-Studierenden (für die das Lernmodul nicht verpflichtend ist) bei der Selbsteinschätzung im Hinblick auf ihre Kompetenzen im Bereich wissenschaftliches Arbeiten behilflich sein soll. Dazu haben wir einen Fragenpool eingerichtet und mit einigen einschlägigen Fragen zu kritischen Bestandteilen, Vorgängen und Formalien von wissenschaftlichen Arbeiten ausgestattet. Auch hier haben wir uns bemüht den Studierenden Abwechslung zu bieten, indem wir verschiedene Fragetypen integriert haben.

Der Umgang mit den umfangreichen und komplexen Gestaltungsmöglichkeiten von ILIAS war zu Beginn nicht einfach. Allerdings konnte das „Learning by doing“ nachhaltige Kenntnisse schaffen, die auch in Zukunft genutzt werden können.