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Jura-Fälle interaktiv

Ausgangssituation

Die Klausuren aus der Zwischenprüfung, dem Schwerpunktbereich und der staatlichen Pflichtfachprüfung (1. Staatsexamen) setzen eine intensive Vorbereitung voraus. Die üblichen Präsenzveranstaltungen können dies schon aufgrund der räumlichen und zeitlichen Rahmenbedingung nicht abschließend abdecken. Das bedeutet, dass Nacharbeit unverzichtbar ist. Diese ist jedoch allenfalls im Hinblick auf das Erlernen abstrakter Fachkenntnisse mit klassischen Lernmethoden durchführbar.

Sowohl in der Praxis als auch in der universitären Lehre geht es jedoch nicht nur um das Erlernen des materiellen Rechts, sondern vor allem um die Anwendung des erlernten Wissens im Rahmen einer Falllösung. So sind Zwischenprüfungs-, Übungs-, Schwerpunktbereichs- und Examensklausuren allesamt auf die Erstellung einer gutachterlichen Lösung ausgelegt.

Umso mehr überrascht es, dass sich im Rahmen von Klausurkorrekturen und Arbeitsgemeinschaften häufig herausstellt, dass das in den Vorlesungen erlernte Wissen nicht ausreichend einer Falllösung zugeführt werden kann. So zeigen sich erhebliche Schwierigkeiten bei der Anwendung der juristischen Syllogismen. Häufig trifft man auf gute Theoretiker/innen, die allerdings nicht in der Lage sind, ihr Wissen einer praktisch verwertbaren Lösung zuzuführen.

Ziele und Umsetzung

Ziel des Projekts war daher die Schaffung einer interaktiven Fallsammlung für die Erlernung juristischer Falllösungen als Erweiterung der bereits bekannten interaktiven Lernplattform Visilex und Lehreinheiten (BGB AT kompakt, Schuldrecht kompakt, Gesellschaftsrecht kompakt, Sachenrecht kompakt).

Nachdem bereits umfangreiche Lernhilfen zum allgemeinen Teil, zum allgemeinen Schuldrecht, zum besonderen Schuldrecht, zum Gesellschaftsrecht und zum Sachenrecht vorliegen, sollten die zugrundeliegenden Lehreinheiten um eine entsprechende praktische Komponente erweitert werden. Es wurden in der Vergangenheit bereits zahlreiche Interaktionen wie Karteikarten, Multiple-Choice-Fragen, Schemata etc. erstellt, welche die virtuellen Lehrbuchseiten lebhafter gestalten und eine Möglichkeit geben sollen, das erlernte Wissen unmittelbar abzuprüfen.

Im Rahmen der interaktiven Fälle wird den Studierenden nun die Möglichkeit geboten, ihr bereits abstrakt erlerntes Wissen anhand einer konkreten Falllösung abzuprüfen und zu verfestigen sowie die dazu erforderliche Methodik der Fallbearbeitung zu trainieren. Bevor man zur eigentliche Falllösung gelangt, kann der Sachverhalt näher analysiert und die wesentlichen Aspekte können als Stichpunkte herausgefiltert werden. Die Beziehungen der beteiligten Personen werden graphisch dargestellt und die in Betracht kommenden Anspruchsgrundlagen können vor der Falllösung erarbeitet werden. Dadurch wird das für eine gelungene Falllösung erforderliche Textverständnis geübt. Zugleich können die Studierenden bereits hier den Blick für das Wesentliche trainieren. Dadurch wird der häufig in Klausuren anzutreffenden fehlerhaften Schwerpunktsetzung vorgebeugt. In der Folge ist dann interaktiv die Falllösung zu entwickeln. Die Falllösungen sind als Ausklapptext gestaltet und werden durch Multiple-Choice-Fragen und Lückentexte ergänzt. Auch hierbei geht es darum, den Blick für das Wesentliche zu schärfen und die Struktur der Falllösung zu erlernen.

Zur technischen Umsetzung wurde auf die bereits bestehende und etablierte Lehreinheiten-Plattform „Visilex“ zurückgegriffen. Diese wird stetig von Herrn Prof. Dr. Beurskens universitätsübergreifend weiterentwickelt und steht allen Inhalten offen.

(Mainka /Pietzarka)

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