Zum Inhalt springenZur Suche springen

eLearning in den Einführungsseminaren der Germanistischen Mediävistik

Ausgangssituation

Die Einführungsseminare der Germanistischen Mediävistik sollen neben der Vermittlung literaturwissenschaftlicher Grundkompetenzen und kultur- und literaturhistorischen Wissens zunächst einen ersten Zugang zu mittelalterlichen Texten ermöglichen: Das Lesen, Verstehen und Übersetzen mittelhochdeutscher Texte steht im Zentrum der Seminararbeit und muss im Selbststudium kontinuierlich eingeübt, angewendet und vertieft werden. Das individuelle, eigenverantwortliche Lernen sollte durch ein seminargebundenes und unterrichtsnahes eLearning angeregt und unterstützt werden, um so eine beständige Beschäftigung mit den in der Lehrveranstaltung erarbeiteten Inhalten zu gewährleisten und grundlegende Fähigkeiten im Umgang mit diesen zu vermitteln.
Moderne, mediale Lernmethoden, die aus anderen Fachbereichen und dem modernen Fremdsprachenunterricht vertraut sind, und ein durch das eLearning ermöglichtes begleitetes Selbststudium sollten den Studierenden eine interessante und ansprechende Beschäftigung mit thematischen Inhalten bieten, die auch für die Modulabschlussprüfung und das weitere Studium von großer Bedeutung sind.

Ziele und Zielgruppen

Die Vermittlung von Grundkompetenzen (Übersetzungsfähigkeit, Basiswissen der mhd. Grammatik, Wissen um kulturelle und historische Hintergründe) sollte über das eLearning studierendenfreundlicher gestaltet werden: Zum einen wurde eine engere Verzahnung von Lehrveranstaltung und Eigenstudium angestrebt, die über die sukzessive Freischaltung thematischer Module entsprechend dem Seminaraufbau gewährleistet werden sollte. Zum anderen sollte die Konzeption sowohl fakultativer als auch verpflichtender Übungsaufgaben den Lehrenden die Möglichkeit bieten, Stärken und Schwächen der Studierenden zu erkennen, auf sie zu reagieren und gegebenenfalls individuell zu fördern.
Da das Einführungsseminar innerhalb des Germanistikstudiums entweder im ersten bzw. dritten Semester obligatorisch ist, wurde erfahrungsgemäß auch für das Wintersemester 2013/2014 mit einer großen Anzahl Studierender gerechnet, die in der Lehrveranstaltung mithilfe des eLearnings bestmöglich auf ihr weiteres Studium vorbereitet werden sollten.

Umsetzung

Für jedes der insgesamt 14 Einführungsseminare wurden in einem je eigenen,
kursgebundenen Lernraum auf der Lernplattform ILIAS die in der jeweiligen Veranstaltung
bearbeiteten Themen medial aufbereitet und den Studierenden in verschiedenster Form zu Verfügung gestellt: Neben allgemeinen thematischen Einführungen, die zum Teil um graphische Darstellungen und Audiodateien ergänzt wurden, und anderen Lernmaterialien (Textauszüge, Grammatik-Übersichten, Vokabellisten) wurden vor allem auch freiwillige Übungstests zu verschiedenen Themenblöcken freigeschaltet, die von den Studierenden seminarbegleitend absolviert werden konnten.
Im Rahmen von insgesamt drei verpflichtenden Übungen (so genannten
Lernstandserhebungen), die je nach Seminar von den Lehrenden individuell konzipiert und freigeschaltet wurden, haben die Studierenden zentrale Seminarinhalte wiederholen und ihr erlerntes Wissen anwenden können. Sowohl Fragen, die bei der Bearbeitung der Lernstandserhebungen aufkamen, als auch individuelle Probleme mit einzelnen thematischen Aspekten wurden im Anschluss in den Seminaren diskutiert. Dank des eLearnings offenbarte sich in diesen Diskussionen sehr deutlich, inwiefern Wiederholungs- oder Vertiefungsbedarf
bestand, auf den dann in der Veranstaltung reagiert werden konnte – etwa in Form einer weiteren Übung.

Ergebnisse und Ausblick

Trotz einzelner Probleme bei der technischen Umsetzung, die mit der eLearning-Plattform ILIAS zusammenhingen – wie etwa Systemausfälle, Notwendigkeit einer manuellen Bewertung durch die Lehrenden aufgrund mangelnder Antwortoptionen –, und die auch von den Studierenden entsprechend artikuliert wurden, ist das Angebot grundsätzlich überaus positiv aufgenommen und bewertet worden. Zwar kam es gelegentlich zu kommunikativen Missverständnissen zwischen Lehrenden und Studierenden, die unter anderem in einer mangelnden Auseinandersetzung mit dem Programm begründet lagen, insgesamt schienen aber Flexibilität, selbstständiges Lernen und eine gute Vorbereitung auf die Modulabschlussprüfung viele Studierende von der Nutzung des eLearning-Programms überzeugt zu haben.
Sowohl die auf ILIAS zur Verfügung gestellten Lernmaterialien als auch die Übungstests und Lernstandserhebungen haben ein kontinuierliches Selbststudium bei gleichzeitiger Begleitung durch die Lehrenden ermöglicht. Die Integration des eLearnings in die Lehrveranstaltungen hat dabei den Austausch und die Kommunikation zwischen den Lehrenden und Studierenden im Hinblick auf Stoff, Inhalt und Unterrichtsplanung deutlich verbessert.

Verantwortlichkeit: