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Lernraum und eKlausur Basismodul Neuzeit und Osteuropa (Fortsetzung)


Überblick und Ausgangslage

Im Verlauf des Sommersemesters 2016 bis zum Sommersemester 2018 haben wir das Basismodul Neuzeit und Osteuropa mit Hilfe des eLearning-Förderfonds grundlegend überarbeitet. Über verschiedene Förderphasen haben wir Konzepte eingeführt, evaluiert und das Modul schrittweise stärker mit ILIAS verknüpft.

Das Basismodul Neuzeit und Osteuropa ist im zweiten Semester des Bachelorstudiums Geschichtswissenschaften angesiedelt und besteht aus einem Grundkurs und zwei Vorlesungen. Diese Veranstaltungen werden von vier Lehrstühlen betreut und am Ende des Semesters erfolgt eine Abschlussprüfung in Form einer Klausur.

Phase I – E-Klausur

Im Sommersemester 2016 haben wir die Abschlussprüfung, die bis dahin auf getrennten Frage- und maschinell lesbaren Antwortbögen geschrieben wurde, auf eine elektronische Klausur in ILIAS umgestellt.

Hierfür entwarfen wir ein neues, einheitliches Klausurdesign mit Festlegung der Frageformen, des Punkteschemas und der Aufteilung auf die Fachbereiche. Im Verlauf des Semesters legten wir einen umfassenden Fragepool an. Dank der neuen technischen Möglichkeiten erstellten wir erstmals neben klassischen Wissensfragen auch Fragereihen, die sich auf eingeblendete Quellen bezogen und aufeinander aufbauten. Im Anschluss an die Klausur setzten wir uns mit allen Fachbereichen zusammen und erarbeiteten ein neues Grundkurskonzept, in dem das quellengeleitete Arbeiten im Fokus stehen sollte.

Phase II – Der Lernraum

In Phase II setzten wir das neue Grundkurskonzept um. Wir ersetzen die bisherigen Skripte durch Überblickswerke, die zu jeder Sitzung kapitelweise anhand von ausgewählten Quellen besprochen wurden. Wir legten den Fokus der E-Klausur weg von reinen Wissensfragen hin zu den Fragereihen mit eingeblendeten Quellen. Wir stellten die Studierenden vor die Herausforderung ihr erlerntes Wissen mit den gezeigten Bild- und Textquellen abzugleichen. Um die Studierenden nicht zu überfordern, gaben wir jeder Fragereihe eine gleichbleibende Struktur. In Frage 1 muss das historische Ereignis erkannt, in Frage 2 zeitlich terminiert und in Frage 3 analysiert werden. Parallel legten wir einen ILIAS-Lernraum für die Studierenden an, um alle Informationen zum Basismodul an einem Ort zu bündeln: Termine, Fristen, Probeklausur, Texte mit Hilfestellungen und Literatur zu den einzelnen Sitzungen.

Phase III – Feinjustierung

Die letzte Phase war geprägt von der Nachbereitung und Ausgestaltung des Lernraumes. Wir schauten uns das Feedback zu beiden E-Klausurjahrgängen an und versuchten die Kritik der Studierenden am Lernraum zu berücksichtigen. Vor allem forderten die Studierenden ausführlichere Hilfestellungen im Bereich der Textarbeit.

Wir griffen das Feedback auf und schufen einen komplett neuen Leitfaden zum Arbeiten mit Überblicksliteratur. Mit einem eigenen Tutorial zum allgemeinen Aufbau der neuen Fragereihen ergänzen wir die Probeklausur, die den Studierenden nun dauerhaft zur Verfügung gestellt wurde. Überarbeitete Leitfragen zu jedem Sitzungstext lenken den Fokus der Studierenden auf die zentralen Textpassagen. Zusätzlich nutzten wir die letzte Phase, um unseren internen Fragenpool so aufzustellen und auszubauen, dass er auf viele Jahre hin gefüllt ist.

Schwierigkeiten und Herausforderungen

Die Betreuung des Moduls durch vier verschiedene Lehrstühle stellte eine nicht zu unterschätzende Herausforderung dar. Unterschiedliche Vorstellungen und Voraussetzungen machten es aufwändig, Kompromisse zu finden und eine Einheitlichkeit herzustellen: Punkteschema, Frageformen, Fragearten, Quellenauswahl, Erwartungshaltung an die Studierenden und einiges mehr waren immer wieder Gegenstand von Diskussionen.

Die Erwartungshaltung mancher Studierenden und die große Heterogenität des Wissensstandes der Studierenden im 2. Semester stellte die zweite große Herausforderung dar.

Darauf sind wir stolz

Im Verlauf der letzten Jahre haben wir die Qualität des Basismoduls stetig erhöht und die Studierenden früher an die Grundlagen des historischen Arbeitens herangeführt. Obendrein haben wir mit dem Lernraum ein Portal angelegt, in dem die Studierenden zu jeder Zeit, die Antworten auf alle organisatorischen Fragen zum Modul finden:

  • Welche Literatur wird benötigt? Wo finde ich sie?
  • Welche Hilfestellungen gibt es, wenn ich mit den Texten nicht klar komme?
  • Wie sieht die Klausur aus und wann wird sie geschrieben?
  • Wie kann ich mich auf die Klausur vorbereiten?

Darüber hinaus haben wir nicht nur eine verständliche Struktur für Studierende, sondern auch für die Dozierenden eingerichtet. Ein eigener Lernraum mit Quellen und Bonusmaterial steht den Dozierenden zur Verfügung. Ganz gleich ob Studierender, Dozierender, jeder hat seinen Bereich, in dem er alle Materialien und Informationen findet. Wir hoffen so, eine Struktur eingerichtet zu haben, die auch auf viele Jahre hinaus Bestand hat und einfach gepflegt werden kann.

Das haben wir mitgenommen

Mit ILIAS haben wir ein umfangreiches Werkzeug an die Hand bekommen, dass uns umfassende Evaluationsmöglichkeiten liefert, um Schwierigkeiten und Probleme der Studierenden zielgerichtet zu beheben. Seit drei Jahren arbeiten wir mit einem konstanten Kreislauf aus Angebot, Feedback, Selbstkontrolle und Überarbeitung. Dieses auf ILIAS gestützte Verfahren hat es uns ermöglicht, die Studierenden deutlich früher mit den komplexen Anforderungen des historisch-wissenschaftlichen Arbeitens zu konfrontieren, ohne sie zu überfordern. Dort wo es nötig ist, können wir zielgerichtete Hilfestellungen geben und auch den Erfolg der Maßnahmen überprüfen.

Als Kritikpunkte an der Arbeit mit ILIAS ist die Zugänglichkeit des Programms zu nennen. Technische Schwierigkeiten haben den Arbeitsaufwand beim Erstellen der Inhalte leider an manchen Stellen unnötig erhöht. Darüber hinaus fehlt dem ZIM die Möglichkeit, eine E-Klausur in einem großen Saal durchzuführen, was den logistischen Aufwand spürbar vermehrt. Die Klausur muss gleichzeitig in verschiedenen Räumen und in mehreren Durchgängen geschrieben werden.

 

Verantwortlichkeit: