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Ein Lernraum für das Basismodul Neuzeit und Osteuropa

Die Ausgangslage

Das Basismodul Neuzeit und Osteuropa ist im zweiten Semester des Geschichtsstudiums angesetzt und vermittelt die grundlegenden Entwicklungen der europäischen Neuzeit und osteuropäischen Geschichte. Das Modul besteht aus einem Grundkurs Neuzeit und zwei Vorlesungen zur Geschichte West- und Osteuropas, sowie einer Übung.
Mithilfe des eLearning-Förderfonds haben wir bereits 2016 die Abschlussprüfung des Moduls zu einer E-Klausur für das Modul weiterentwickelt. Vor allem die Möglichkeit der Darstellung längerer Textpassagen und/oder Bilder in der neuen Abschlussprüfung bot uns die Chance auch andere Bereiche des Moduls, insbesondere den „Grundkurs Neuzeit“ zu überarbeiten: Weg vom Lernen mit einem vorgegebenen Skript, hin zu den Grundlagen des historischen Arbeitens.

Zielgruppe und Ziele

Da das Basismodul Neuzeit und Osteuropa als Pflichtveranstaltung so früh angesetzt ist, also noch bevor die Studierenden ihre Schwerpunkte setzen und sich in ganz unterschiedliche Seminare begeben, hat es die größtmögliche Reichweite - rund 350 Studierende jedes Jahr. Mit der Neukonzeption vor allem des Grundkurses sollte das Literaturstudium und die Quellenanalyse fester Bestandteil des Moduls werden. Dabei wollten wir unbedingt Materialangebot aller Veranstaltungen, Probetests und Probeklausur sowie alle Informationen zum Modul selbst an einem Ort bündeln. Deswegen entschieden wir uns für die Erstellung eines Lernraums in ILIAS.

Die Umsetzung

Das neue Konzept des Grundkurses knüpft – unterstützt vom Lernraum – an die Erfahrungen
und Möglichkeiten der E-Klausur aus dem letzten Jahr an. Viele Grundlagen waren damit
bereits geschaffen. Das neue Klausurkonzept basiert auf einzelnen Quellen, zu denen immer
drei Fragen gestellt werden. Im ersten Schritt einer solchen Dreierserie muss die Quelle mit
dem korrekten historischen Ereignis in Verbindung gebracht werden. Hiernach erfolgt die
zeitliche Einordnung des Ereignisses. Die dritte Frage enthält eine Analyseebene, in der
Auswirkungen, Ursachen oder Teilaspekte herausgestellt werden müssen.
Passend zum neuen Fragekonzept brauchten wir auch eine neue Literaturgrundlage. Im
Grundkurs Neuzeit ersetzten wir das stichpunktartige und klausurrelevante Skript der letzten
Jahre, in dem bereits alle wichtigen Informationen exzerpiert waren. Stattdessen entschieden
wir uns mit Überblickswerken zu arbeiten, mit denen die Sitzungen vorbereitet wurden,
während in den Sitzungen die Analyse der Quellen eingeübt wurde.
Anhand dieser Vorstellung erstellten wir den Lernraum. Sowohl Studierende, als auch
Dozierende erhielten jeweils einen eigenen Lernraum. Der Studierenden-Lernraum besteht
aus einem ausführlichen Informationsteil, einer Materialsammlung, Hilfestellungen zu den
einzelnen Sitzungen und einer Probeklausur. Der Dozierenden-Lernraum bietet eine
umfassende Quellensammlung, die speziell auf die neue Grundkursliteratur abgestimmt ist.
Ergänzend finden sich dort zahlreiche Informationen und Hilfestellungen zu den einzelnen
Quellen.

Fazit und Ausblick

Dank der Vorarbeit des letzten Jahres und der ausführlichen Konzeptphase verlief die
technische Erstellung des Lernraumes weitestgehend problemfrei. Die Studierenden haben
das Konzept und die Online-Plattform positiv angenommen. Die anschließende Evaluation
ergab, dass rund 90% der Studierenden den Lernraum regelmäßig nutzen und 60% die
Quellenarbeit als positiv empfanden und nur 20% als schlecht bewerteten. Die guten
Klausurergebnisse vervollständigen unseren positiven Eindruck.

Das Feedback der Studierenden ergab aber, dass sich ein Teil die alten Skripte zurückwünscht
und mit dem Literaturstudium überfordert fühlt. Genau da möchten wir im kommenden
Semester einhaken und wollen mehr Hilfestellungen anbieten. Leitfäden zum richtigen Lesen,
ein ausführliches Tutorial zum neuen Fragenkonzept und interaktive Leitfragen zu jeder
Sitzung sollen zu einem zielgerichteteren Lesen verhelfen. Daneben steht noch eine
Erweiterung des Quellenpools für die E-Klausur an.

Die Erstellung des Lernraumes sowie das neue Grundkurskonzept führten zu einer qualitativen
Aufwertung des Grundkurses, in dem wir die Studierenden frühzeitig an wissenschaftliche
Kompetenzen heranführen. Durch die Quellenbesprechung in den Sitzungen können deutlich
mehr klausurrelevante Lehrinhalte vermittelt werden. Darüber hinaus steigert das neue
Konzept sowohl die Freude der Studierenden wie der Dozierenden an der Veranstaltung.

Verantwortlichkeit: