Zum Inhalt springenZur Suche springen

Kunst hören. Audio-Podcasts in der digitalen Kunst(geschichts)- vermittlung

Ausgangssituation/Gründe für den Einsatz von eLearning

Ziel des Projektes war die Realisierung eines an der HHU im Fachbereich Kunstgeschichte bislang beispiellosen Lehr-Lern-Szenarios. Dabei ging es einerseits um die fertigen Audio-Beiträge als zeit- und ortsunabhängig verfügbare Informationsquellen, und andererseits um die didaktisch wertvolle Methode, als die sich das Podcasting herausstellen sollte. Angeleitet und kontinuierlich unterstützt von den wissenschaftlichen und studentischen Beteiligten des Projektteams wechselten die Studierenden aus der passiven Rezipientenrolle in die Produzentenperspektive. Eigens hierfür erarbeitet eLearning-Kurse bildeten die Grundlage für die technische und inhaltliche Umsetzung. Die Studierenden sollten dabei Schritt für Schritt sämtliche Phasen des Podcasting-Prozesses durchlaufen: von der gemeinschaftlichen Ideenfindung über die Entwicklung eines detaillierten Projektplans, das Verfassen eines Skripts und die hierfür notwendigen Hintergrundrecherchen, bis hin zur technischen Umsetzung und Präsentation der ersten eigenen Podcast-Folgen. So sollten im Rahmen dieser praxisorientierten Übung selbständig digitale Audio-Beiträge zum Themenschwerpunkt „Kunst an Rhein und Ruhr“ erarbeitet werden. Neben der eigeninitiativen Aneignung inhaltlichen Fachwissens sollte vor allem der Erwerb langfristig wichtiger – gerade im Hinblick auf die „Employability“ zukünftiger Absolvent*innen zentraler – Schlüsselkompetenzen gefördert werden. Hierzu zählen nicht allein Medien- und Kommunikations-, Interaktions- und Vermittlungskompetenzen, sondern auch kreative Fähigkeiten sowie Kompetenzen im Bereich des Projekt- und Selbstmanagements und des systematischen Arbeitens. Zur veranstaltungsbegleitenden Dokumentation und Reflexion des persönlichen Lernprozesses wurde das bewährte ePortfolio-System Mahara genutzt. Alle eLearning-Inhalte wurden mit Rise Articulate und Camtasia erarbeitet.

Ziele & Zielgruppen

Die Übung hat sich an alle Studierenden des Bachelor- und Masterstudiengangs Kunstgeschichte, dem Masterstudiengang Kunstvermittlung und Kulturmanagement sowie der Transkulturalität gerichtet. Teilgenommen haben letztlich vor allem höhere Fachsemester. Ziel des Projektes war es, den Studierenden im Rahmen einer als Übung ausgewiesenen Lehrveranstaltung jene – laut aktuellem Bericht des Weltwirtschaftsforums – zentralen Kompetenzen wie Kreativität, Flexibilität und Teamwork zu vermitteln, die für die Arbeitswelt von morgen von zentraler Bedeutung sein werden. Es geht also nicht nur um das Andocken an digitale Trends (die gerade in der Kunstvermittlung eine immer stärkere Rolle spielen), sondern auch um das Nutzbarmachen dieser digitalen Konsumgewohnheiten, die unsere Studierenden vor allem in puncto Kreativität und Teamwork vor Herausforderungen stellen werden. Diese zentralen Fähigkeiten habe ich methodisch gezielt gefördert und begleitet, beispielsweise durch die Einführung das Projekt- und Selbstmanagement, durch das Erarbeiten eines Projekttitels (Podcast: Kunstgedöns; Stafell: RheinHören), sowie der Frage nach der Zielgruppe, die inhaltlich ganz entscheidend ist. Daran habe ich mit inhaltlichen Aspekte wie dem Story Telling, dem kreativen Schreiben aber auch Peer Reviews innerhalb der Gruppe angeknüpft.

Umsetzung

Die Studierenden haben in Projektteams an Inhalten und ihrer Umsetzung gearbeitet. In Gruppen haben sie selbstständig Themen gewählt, dazu recherchiert und sich im Team organisiert. In Blockterminen haben wir neben der Team- und Themenfindung den Titel des Podcasts erarbeitet, haben Jingles recherchiert, ein Intro verfasst und eingesprochen sowie alle wesentlichen Aspekte rund um den Podcast erarbeitet (Aspekte zum Interview, Aspekte zum Laberpodcast etc.) Als besonderes Highlight hatten wir mit Torsten Knippertz einen erfahrenen Podcaster zu Gast, der den Studierenden Rede und Antwort gestanden hat zu Fragen, die ich im Vorfeld mit den Studierenden erarbeitet habe. Dabei ging es um Technik, Themen, Umsetzung und Best Practice. Während ich die erste Sitzung noch in Präsenz in der Werft01 durchführen konnte, was der kreativen Arbeit großen Vorschub geleistet hat, fanden die anderen Termine online statt. Trotz des Mediums hat die Zusammenarbeit gut geklappt. Die Diskussionen und der Output waren sehr rege, erfreulich zielführend und kreativ.

Neben der lehrbegleitenden Portfolio-Plattform Mahara haben die Studierende mit den Audio-Aufnahme- und Schnittprogramm Audacity bzw. Camtasia gearbeitet und somit erste wichtige Erfahrungen im Umgang mit diesen Programmen gesammelt. Es gab ergänzend zum eLearning-Angebot auch Techniksprechstunden, in denen Fragen gestellt und Probleme erörtert werden konnten.

Ergebnisse & Ausblick

­Trotz der erschwerten Bedingungen der digitalen Lehre und der Unmöglichkeit, sich selbst in kleinen Gruppen, etwa zur Aufnahme der Podcast-Folgen in der Universität mit entsprechender Ausstattung, zu treffen, konnte das Projekt gut durchgeführt werden. Die Schwierigkeiten technischer Natur, die sich aufgrund fehlender Ausstattung ergaben, konnten wir am Institut z.B. durch den nachträglichen Erwerb von Mikrophonen lösen.

 

Das Feedback der Studierenden hat gezeigt, dass das Format auf große Begeisterung gestoßen ist und die Studierenden mit großem Engagement und Freude an ihren Projekten gearbeitet haben und damit auch ein bisschen dem Corona-Alltag entfliehen konnten. Durch die Veröffentlichung der Staffel „RheinHören“ als Teil des Kunstgedöns-Podcasts auf allen gängigen Podcast-Plattformen und der geplanten Verstetigung des Projekts am Institut für Kunstgeschichte bekommt die Arbeit und das Engagement der Studierenden eine ganz besondere Relevanz. Ihre Arbeit wird damit sicht- und hörbar für ein möglichst breites, kunstinteressiertes (Laien-) Publikum.

Verantwortlichkeit: