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mahara-Projekt: "Kunstlandschaft Rom"

Ausgangssituation

Am Institut für Kunstgeschichte gibt es seit drei Jahren die Bestrebungen durch Digitalisierungsmaßnahmen eLearning in die Lehre auf unterschiedlichen Ebenen zu integrieren. Meine Kollegin, Dr. Julia Trinkert, hat im Zuge dieser Überlegungen die im englischsprachigen Raum weit verbreitete Portfolio-Plattform „mahara“ am Institut für Kunstgeschichte bekannt gemacht.
Mahara bietet der bildbasierten Kunstwissenschaft diverse Möglichkeiten und Vorteile. Der Mehrwert besteht in der Verdeutlichung einer Lernstruktur. Studierende bearbeiten Teil-Aufgaben, wodurch der kontinuierliche Arbeits und Lernprozess unterstützt und die digitale Kompetenz gefördert wird.

Ziele & Zielgruppen

Neben der bereits angesprochenen Kontinuität und dem Ausbau digitaler Kompetenzen ist ein wesentliches Ziel dieser Bestrebungen die Studierenden mit dem wissenschaftlichen Arbeiten und dem wissenschaftlichen Schreiben vertraut zu machen. Erfahrungsgemäß handelt es sich dabei um Fähigkeiten, die kontinuierlich ausgebaut und vertieft werden müssen.
Durch den Einsatz von mahara mit der integrierten Feedback-Funktion kann der Dozierende auf Unsicherheiten, Fehler oder Nichtwissen reagieren und diese Aspekte in der Präsenzveranstaltung ansprechen. Der Wiki-Charakter der Portfolios trägt ferner dazu bei, dass die Studierenden sich im Verlauf Ihres BA-/MA-Studiums eine umfangreiche Wissenssammlung anlegen und diese mit anderen im Sinne des Think-per-Share-Gedankens teilen. Der Kreis der potenziellen Nutzer umfasst theoretisch alle Studierenden der Kunstgeschichte.

Umsetzung

Im Rahmen des Aufbauseminars „Kunstinstanz Raffael – Malerfürst, Architekt, Zeichner“ haben wir die Portfolio-Funktion von mahara in die inhaltliche Arbeit integriert. Die Studierenden haben sich dazu in Kompetenzteams zusammengefunden, die aus 3–5 Personen bestand. Die Organisation und Aufgabenverteilung wurde den Teams unter meiner Anleitung überlassen.
Dadurch soll das eigenverantwortliche Lernen und das Selbstmanagement gefördert und zugleich die Arbeit im Team gefördert werden. Diese Arbeitsform wird durch die Nutzung von mahara begünstigt, da dort unter anderem Arbeitsfortschritte für alle dokumentiert werden können (Literaturverzeichnisse, Sammlung von Abbildungen, Mindmap etc). Foren erleichtern in den Phasen des Selbststudiums ferner die Kommunikation untereinander.
In einem ersten Schritt sollten die Studierenden sich themenspezifisches Wissen aneignen. Dieses Wissen sollten Sie dann gemeinsam aus einer didaktischen Perspektive betrachten und Konzepte zur Vermittlung entwickeln, die Sie im Seminar dem Plenum vorgestellt, angewandt und abschließend im Rahmen Ihres Portfolios verschriftlicht haben. Die Präsenzphasen und der digitale Lehrraum werden so zueinander ergänzenden Formen der Lehre, die zu unterschiedlichen Zeiten auch Feedback miteinschließt.
Wir haben die Möglichkeiten und die Einsetzbarkeit von mahara in weiteren Lehrveranstaltungen eingesetzt. Im Rahmen von Campus Beautiful haben die Studierenden Autopsien von Teilbereichen auf dem Campus vorgenommen und in einem Portfolio visuell und schriftlich festgehalten – auch hier im Think-per-Share-Prinzip. In der Methoden- und Formenlehre haben wir mahara für kleinere Aufgaben eingesetzt, durch die die Studierenden unter Anleitung sich selbstständig Grundlagenwissen in Form kleiner Wikis erarbeitet haben. Die beiden Hilfskräfte haben durch eine Fortbildung zum Thema Gamification im Rahmen dieses Seminars angefangen, kleine Games zu entwickeln, die ebendiese Grundlagen exemplarisch und spielerisch überprüfbar machen. Daraus ist dann ein zweites Projekt entstanden.

Ergebnisse & Ausblick

Probleme bei der Umsetzung gab es keine. Die Hilfskräfte haben in mehreren kleinen Gruppenschulungen die unterschiedlichen Möglichkeiten von mahara den Studierenden aufgezeigt und beigebracht. Es hat sich gezeigt, dass diese Form der zwischenmenschlichen Unterstützung unerlässlich für den Einsatz einer solchen Plattform ist. Studierende wollen keine Erklärvideos schauen, sie wollen unter Anleitung selbst gestalten, und diesem Anliegen sind wir mit der kontinuierlichen Unterstützung nachgekommen. Dies wird durch die Evaluationsergebnisse gestützt: Mehr als 50% stimmen darin überein, dass Sie durch den Einsatz von mahara insgesamt mehr gelernt haben. Noch positiver sieht es bei der der Frage nach der eigenen Auseinandersetzung mit den Inhalten aus. Besonders positiv hervorzuheben ist die Visualisierung und Versprachlichung des didaktischen Konzepts auf mahara.
Gleichwohl gibt es auch Studierende, die den Mehrwert von mahara nicht sehen und die Arbeit damit ablehnen. Dies hat uns dazu veranlasst, eine sinnvolle Kombination aus didaktischen Möglichkeiten zu erarbeiten, die aktuell in einem Pilotprojekt umgesetzt werden. Mahara wird dabei weiterhin eine zentrale Rolle spielen und unser Engagement fortgeführt werden. Im Zuge dessen wäre ein langfristiger technischer Support an der HHU wünschenswert, weil es für viele technische Problem oftmals keinen Ansprechpartner gibt.

Verantwortlichkeit: