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In-House Moot Court im Öffentlichen Recht

Ausgangssituation und Mehrwert des eLearnings

Das Projekt verfolgt die Integration von eLearning-Elementen in das didaktische Format eines Moot Courts. Es werden die Elemente eines Seminars mit denen eines Gerichtsspiels unter Einbezug von eLearning-Elementen, konkret eines Online-Forums und von Video-Elementen, kombiniert. Die Studierenden bearbeiten in Einzelarbeit eine aktuelle verfassungsrechtliche Fragestellung im Rahmen einer wissenschaftlichen Seminararbeit. Darauf folgt ein Gerichtsspiel (Moot Court-Format) zu der Thematik mit individuellen Präsenzveranstaltungen unter Einbeziehung von Videoelementen.

Der Einbezug von eLearning-Elementen in das Moot Court-Format ist neu. Die Studierenden werden dadurch insbesondere noch besser betreut. Ein Forum bietet die Möglichkeit zum Austausch untereinander unter fachlicher „Beobachtung". Der Fortschritt bei der Anfertigung der Seminararbeiten kann kontrolliert werden und die Studierenden können sich selbst helfen. Inhaltlich umfangreiche Fragen werden aus den individuellen Präsenzveranstaltungen ins Forum verlagert, um mehr Zeit für die Besprechung mündlicher/argumentativer Aspekte zu haben. Zudem bietet es den Studierenden mehr zeitliche Flexibilität, als es bei Präsenzveranstaltungen im Plenum möglich wäre.

Ziele und Zielgruppen

Durch die Video-Elemente soll das Lernen auch durch Selbstreflexion erfolgen, da sich auf diese Weise Verhaltensweisen veranschaulichen und besser reflektieren lassen.

Das Online-Forum stellt als Plenumsersatz die Verzahnung zwischen Einzel- und Gruppen- bzw. Teamarbeit dar und bildet deswegen das zentrale Kommunikationselement für alle Teilnehmer. Diese sollen sich außerhalb der Teamarbeit oder bei generellen Fragen im Forum gegenseitig helfen und unterstützen, selbstverständlich unter fachlicher Begleitung.

Die Veranstaltung ist auf die Teilnahme von 24 Studierenden ausgerichtet. Primäre Zielgruppe sind Studierende der Rechtswissenschaft im vierten Fachsemester (in Zukunft Studierende im zweiten Fachsemester). Die Studierenden benötigen verfassungsrechtliche Vorkenntnisse, die sie im dritten Fachsemester (in Zukunft im ersten Fachsemester) in der Grundrechte-Vorlesung erlangt haben.

Umsetzung

Zur Umsetzung wurde auf bereits bestehende Technologien zurückgegriffen. Das Forum und zusätzliche Arbeitsaufträge wurden über das Studierendenportal zur Verfügung gestellt.

Die eLearning-Maßnahme bot den Studierenden bereits in der ersten Phase der Anfertigung der Seminararbeit die Möglichkeit, sich unter fachlicher „Beobachtung“ gegenseitig auszutauschen und zu helfen. Das Online-Forum ersetzte darüber hinaus während der gesamten Zeit die Präsenzveranstaltungen im Plenum, d.h. der Austausch sowie die generelle Wissensvermittlung im Plenum erfolgen nur online. Hier bestand auch die Möglichkeit, gezielt Arbeitsaufträge zu verteilen, die den Studierenden dabei helfen sollten, ihnen unbekannte, schwierige juristische Fragestellungen im Selbststudium zu erarbeiten. Die gewonnenen Erkenntnisse flossen in das Gerichtsspiel ein. Schließlich bestand die Möglichkeit, die Erkenntnisse aus dem Gerichtsspiel und dem "Online-Plenum" wiederum in die Seminararbeiten zu integrieren. Die Studierenden hatten die Gelegenheit, eine überarbeitete oder gänzlich neu angefertigte Arbeit einzureichen, und konnten so auch ihre Gesamtnote verbessern.

Ergebnisse und Ausblick

Die Kombination des Moot Court-Formats mit eLearning-Elementen stieß bei den Studierenden bereits während der Veranstaltung auf positive Resonanz. Hervorgehoben wurde u.a. die sinnvolle Integration dieser Elemente in die Gesamtveranstaltung. Schon während des Gerichtsspiels lobten außerdem die „Richter“, das hohe Argumentationsniveau der Studierenden, die auch selbständig erarbeitete Rechtsprobleme einbeziehen konnten.

Die Verwendung von eLearning-Elementen im In-House Moot Court hat sich bewährt und wäre auch bei Folgeveranstaltungen zu begrüßen. Die Studierenden gaben die Anregung, noch weitere Interaktionsmöglichkeiten vorzusehen. Hier ließe sich über weitere eLearning-Elemente nachdenken.

Verantwortlichkeit: