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Angewandte Logikdidaktik mit Online-Aufgaben

Projektleitung: Dr. David Löwenstein

Ausgangssituation
In diesem Projekt wurden für das verpflichtende Einführungsmodul „Logik“ neuartige Online-Aufgaben auf der Moodle-Plattform der Philosophischen Fakultät erarbeitet. Ausgangspunkt dafür war eine Neukonzeption dieses
Moduls, innerhalb derer diese Online-Aufgaben ein entscheidender Mosaikstein sind. Die angesprochene Neukonzeption besitzt zwei Dimensionen: inhaltlich im Sinne der Angewandten Logik und didaktisch im Sinne einer interaktiven,
angewandten Logikdidaktik. Dieses didaktische Konzept ist stark auf vielfältige Formen der Interaktion in verschiedenen Gruppengrößen ausgerichtet. Dadurch wird die Motivation der Studierenden im Sinne der Selbstbestimmungstheorie (Ryan & Deci) gefördert: durch das Kompetenzerleben der Studierenden, ihre Selbstbestimmung und ihre Soziale Eingebundenheit. Die Online-Aufgaben schließen in Form und Inhalt genau an die Arbeit in Seminar und Übung an und werden zudem exakt auf die Abschlussklausur abgestimmt (Constructive Alignment). Sie werden intensiv nachbesprochen und punktgenau durch zusätzliche Aufgaben zur Vertiefung und Wiederholung ergänzt. Dadurch erhalten die Studierenden intensives individuelles Feedback zu Ihren Lösungsversuchen und werden kontinuierlich im Semesterverlauf immer weiter befähigt und motiviert, sich in einem Pflichtmodul zu engagieren, das sonst durchaus auch als harte Einstiegshürde mit hohen Abbruchsquoten wahrgenommen wird.

Ziele und Zielgruppen
Die Zielgruppe des Moduls umfasst alle Studierenden der BA-Studiengänge „Philosophie“ und „Philosophy, Politics and Economics“ (Pflichtmodul) sowie „Transkulturalität“ (Wahlpflichtmodul). Ziel des ELFF-Projekts war es, die Online-Aufgaben für das Logik-Modul deutlich zu verbessern, zu erweitern und nachhaltig nutzbar zu machen. Durch die Einbettung in das inhaltliche und didaktische Konzept der Angewandten Logik (siehe oben) sollte das gesamte Modul für die Studierenden wesentlich schneller und direkter als ein Gewinn für ihr Studium erlebbar werden. Die konkreten Ziele der E-Learning-Anteile sind, den Studierenden zu ermöglichen, individuell und punktgenau zu erkennen, welche Inhalte und Kompetenzen sie bereits erworben haben und wo diese ergänzt oder vertieft werden sollen. Auf diese Weise sollen die Studierenden im Verlauf des Semesters die folgenden Kompetenzen erwerben:

  1. Argumente erkennen und verstehen,
  2. Argumente präzise und wohlwollend rekonstruieren,
  3. Argumente evalieren, vor allem, aber nicht nur mit Blick auf ihrelogische Gültigkeit,
  4. Aussagen und Argumente logisch analysieren
  5. das System der klassischen Aussagen- und Prädikatenlogik verstehen,
  6. den Unterschied zwischen logischer Syntax und logischer Semantik verstehen,
  7. präzise Beweise im Kalkül des natürlichen Schließens führen.

Umsetzung
Zu Beginn des Wintersemesters 2021/22 wurden bereits bestehende Online-Aufgaben in Moodle gesichtet und geprüft, einerseits aus den an der Universität Düsseldorf bereits etablierten Kursformaten zur Logik als formalem System und andererseits aus einem zuvor an der Universität Jena bewährtem Kursformat zur angewandten Argumentanalyse. Geeignete Aufgaben wurden ausgewählt und vorgemerkt sowie Lücken im Aufgabenpool bestimmt. Im Verlauf des Semesters wurden vor jeder neuen Semesterwoche die nächsten Inhalte festgelegt und im Team mit den Hilfskräften abgesprochen. Gemeinsam haben alle Teammitglieder dann Vorschläge für passende Aufgaben erarbeitet, teils als Neuvorschläge und teils durch Anpassungen bestehender Aufgaben. Nach abschließender Prüfung wurden sie im Modul
eingesetzt und den Studierenden vorgelegt. Alle am Modul Beteiligten Leiter:innen von Lehrveranstaltungen und
Tutorien waren ihrerseits Teil des Projektteams. Dadurch konnten jede Woche wertvolle Rückmeldungen zu den Aufgaben eingeholt werden, einerseits informell in den Veranstaltungen und in persönlichen Gesprächen mit Studierenden und andererseits qualitativ über die Ergebnisse der Aufgaben in Moodle. Die Aufgaben wurden auf diese Weise laufend evaluiert. Überarbeitungsbedarf und offene Fragen wurden gesammelt, teils direkt umgesetzt und teils für die Neuauflage des Kurses im Sommersemester 2022 vorgemerkt. In jenem Sommersemester war die Projektförderung bereits beendet. Der Projektleiter David Löwenstein war jedoch erneut Dozent des betreffenden Moduls und hat alle Aufgaben erneut überarbeitet, ergänzt und korrigiert. Danach wurden die Aufgaben erneut eingesetzt und erneut auf Grundlage der Rückmeldungen aus der praktischen Erprobung final überarbeitet.

Ergebnisse und Ausblick
Die Aufgaben sind abschließend überarbeitet, ergänzt und für kommende Semester nachhaltig weiter nutzbar gemacht. Der betreffende Moodle-Kurs lässt sich jederzeit wieder importieren, ggf. überarbeiten und erneut einsetzen. Das so erarbeitete Aufgabenarchiv in der Moodle-Fragensammlung umfasst aktuell:

  • sechs vollständige Probeklausuren (inklusive Altklausuren)
  • 32 Einzelaufgaben des Typs A (Rekonstruktion und Beweis) und
  • 139 Einzelaufgaben des Typs B (Multiple Choice, Lückentext, ...)

Die Einzelaufgaben sind ihrerseits eingeteilt in:

  • zehn thematische Blöcke und dort jeweils in
  • Pflichtaufgaben (relevant für Beteiligungsnachweise) und
  • freiwillige Zusatzaufgaben (zur eigenständigen Wiederholung und
  • Vertiefung zu beliebigen Zeitpunkten).

Alle bestehenden Aufgaben sind zudem so gestaltet, dass neue, aber formatgleiche Aufgaben nun besonders leicht ergänzt werden können. Ziel der weiteren Nutzung der Aufgabensammlung ist die stetige Anreicherung durch weitere Aufgaben, sodass die Pflichtaufgaben variieren und die Menge der freiwilligen Zusatzaufgaben und der vollständigen
Probeklausuren zur eigenverantwortlichen Arbeit der Studierenden stetig wächst.

Verantwortlichkeit: