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Sachenrecht - case by case

Beweggründe & Adressaten

Der Einsatz interaktiver Abstimmelemente in juristischen Vorlesungen ist bisher nicht verbreitet. Lediglich in einigen kleineren Veranstaltungen wurden bisher online-basierte Abstimmsysteme genutzt. Gerade jedoch in den großen Vorlesungen mit weit über 200 Teilnehmern bieten Abstimmsysteme jedem einzelnen Studierenden die Möglichkeit, auch abseits von Wortmeldungen aktiv an der Vorlesung teilzunehmen, auf diese Art und Weise den Lernstoff besser zu verinnerlichen und zu wiederholen und vor allem den aktuellen Lernstand direkt in der Vorlesung zu überprüfen. Auf diese Weise erhofften sich die Initianten, einen Schritt weg vom rein passiven Frontalunterricht hin zu einer für die Studierenden ansprechenderen und damit lerneffizienteren Unterrichtsform gehen zu können. Mittels der Abstimmungen konnten schon direkt während der Vorlesung die positiven Effekte einer Aktivierung und Involvierung der Studierenden fruchtbar gemacht werden.

Genutzt wurde das Abstimmsystem in den Vorlesungen „Grundzüge des Europarechts“ im 3. und 5. Semester mit rund 300 Teilnehmern und in der Schwerpunktbereichsvorlesung „Recht des Europäischen Binnenmarktes“ im 6. Semester mit rund 60 Teilnehmern.

Umsetzung

Für die Umsetzung fiel die Wahl auf das EdiVote-Abstimmsystem, bestehend aus einem Power-Point-Plugin und den korrespondierenden Fernbedienungen, welche an die Studierenden ausgeteilt wurden. Auf diese Art und Weise konnte jede*r Studierende selbst unmittelbar über die von der Dozentin gestellte Frage abstimmen, indem auf der Fernbedienung die entsprechende Antwort ausgewählt wurde. Das Ergebnis der anonymen Abstimmung wurde dann unmittelbar im Anschluss an die Abstimmung innerhalb der Power-Point Präsentation angezeigt und konnte erörtert und diskutiert werden.

Nach ersten technischen Schwierigkeiten bei der Erstinstallation funktionierte dieses System zunehmend zuverlässiger und konnte so zu einem festen Bestandteil der Vorlesungen wachsen.

Der Einsatz des Abstimmsystems wurde derart praktiziert, dass zu Beginn jeder Vorlesung die Geräte ausgegeben wurden und die Einheit mit einigen Wiederholungsfragen zum Vorlesungsstoff der vorherigen Einheit begann. Auf diese Art und Weise wurde einerseits das bisherige Wissen rekapituliert und gefestigt, andererseits aber auch sichergestellt, dass die Inhalte der vergangenen Stunde als Grundstock für die folgenden, weitergehenden Erörterungen bereits präsent waren und so effektiv auf diese aufgebaut werden konnte.

Im Laufe jeder Vorlesung gab es dann weitere Fragen zu Meinungsbildern, zur Förderung der aktiven selbstständigen Gesetzesauslegung und -lektüre oder zur Anwendung des soeben neu erlernten Stoffs in kurzen Übungsfällen.

In Bezug auf die praktische Etablierung von Abstimmungssystemen in der Vorlesung ist anzumerken, dass die Installation und Einrichtung der nötigen Software, die Vorbereitung der Power-Point-Folien sowie die Organisation der Geräte einen gegenüber einer Vorlesung ohne das EdiVote-System deutlichen Mehraufwand mit sich brachten.

Evaluation & Fazit

Die jeweils am Ende eines jeden Semesters durchgeführten Evaluationen zeigten, dass die Studierenden deutliche positive Effekte bemerkten: Insbesondere die Möglichkeit, selbst aktiv werden zu können und so eine stückweite Abkehr vom klassischen Frontalunterricht zu erleben, wurde von vielen Studierenden besonders geschätzt. Als positiven Begleiteffekt stellten viele Studierende fest, dass ihre Aufmerksamkeit in der Vorlesung erhöht und so ein größerer Nutzen aus der Vorlesung gezogen wurde. Diesen Eindruck teilte ebenso die Dozentin, welche eine deutlich lebendigere und aktivere Haltung der Studierenden wahrnahm. Auch wurde von den Studierenden die Möglichkeit der Wissensfestigung durch Wiederholungsfragen positiv hervorgehoben.

Entsprechend dieser positiven Rückmeldung sprachen sich in der Vorlesung „Grundzüge des Europarechts“ 85% der Teilnehmer, in der Schwerpunktbereichsvorlesung „Recht des Europäischen Binnenmarktes“ sogar 94% für die weitere Einbindung des EdiVote-Abstimmsystems in Vorlesungen aus.

Besonders positiv im Rahmen der Umsetzung fiel auf, dass keines der ausgeliehenen 300 Geräte über die zwei Semester abhandenkam, ferner auch keine Beschädigungen etc. zu verzeichnen waren.

Abschließend lässt sich damit konstatieren, dass das Ziel der Aktivierung und Motivierung der Studierenden in den großen Vorlesungen erreicht und dadurch der intendierte positive Lerneffekt bei den Studierenden hervorgerufen werden konnte.

Verantwortlichkeit: