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Digital History - ILIAS-Lernraum


Ausgangslage

Gegenwart und Zukunft der historischen Arbeit liegen im Digitalen: Die meisten Arbeiten der Geschichtswissenschaft entstehen bereits heute rein digital in einem Schreibprogramm, auch die Recherche wissenschaftlicher Texte und historischer Quellen läuft weitgehend über digitale Datenbanken und Kataloge. Vernetztes Schreiben und öffentliches Präsentieren, ebenso wie die Archivierung und Sammlung von Quellenmaterial werden die Historiker/-innen von morgen in digitaler Form erledigen.

Im Rahmen des Geschichtsstudiums bleibt die Vermittlung dieser Methoden jedoch ein Randereignis, welches nur in wenigen Veranstaltungen oder an einem einzelnen Seminartermin aufgegriffen wird. Dementsprechend oberflächlich ist das Wissen der Studierenden zur digitalen wissenschaftlichen Arbeit. Auch Basiswissen über Langzeitarchivierung oder die Veröffentlichung eigener Forschungsergebnisse im Netz ist den meisten Studierenden unbekannt. Deshalb wird in Fachkreisen die Einbettung der Digital Humanities in die historischen Grundwissenschaften gefordert, unter anderem, weil bereits heute die Arbeitsbereiche für Historiker/-innen auch jenseits der Wissenschaft enorm von diesen Methoden geprägt sind. 

Zielgruppen

Daran anknüpfend ist es Ziel des Projekts, über einen ILIAS-Lernraum allen Studierenden und Dozierenden der Geschichtswissenschaft an der HHU ein Selbstlernangebot bereitzustellen.

Durch das Prinzip „von Studierenden für Studierende“ und das räumlich und zeitlich unabhängige Lernen soll der Lernraum eine einfache Möglichkeit bieten, neues Wissen zu erwerben, dieses zu vertiefen und letztlich die angehenden Historiker/-innen besser auf das moderne Berufsfeld Geschichtswissenschaften vorzubereiten. Die thematischen Inhalte können zudem von Dozierenden der Universität als Ergänzung der eigenen Lehrveranstaltungen genutzt werden.

Umsetzung

Im Rahmen des Projektes wurde ein ILIAS-Lernraum zur „Einführung in Digital History“ erstellt, der die Grundlagen der digitalen Geschichtswissenschaft vermittelt. Es werden dort verschiedene Fragen Aufgegriffen: Was ist Digital History, wo hat sie ihren Ursprung und wie ordnet sie sich in die Digital Humanities ein? Wie werden analoge Quellen digitalisiert, und wo sind diese zu finden? Wie geht man mit rein digital entstandenen Quellen um? Wie funktionieren digitale Suchmaschinen und Datenbanken? Welche Computerprogramme können das Studium unterstützen und erleichtern? Welche Möglichkeiten zur Veröffentlichung und Präsentation von Geschichte im Internet gibt es? Wie wirken sich die neuen Medien auf die Zusammenarbeit von Forschenden aus? Welche Veränderungen werden auf die Geschichtswissenschaft durch die laufende Digitalisierung zukommen?

Ergebnisse

Der Lernraum entstand in zwei Phasen. Im Sommersemester 2017 haben sich Teilnehmende eines Praxisseminars mit den oben genannten Fragen beschäftigt und den Lernraum inhaltlich gefüllt. Neben kurzen, aufeinander aufbauenden Texten wurden je Kapitel auch Selbsttests, Hinweise auf weiterführende Literatur und ein Glossar eingebettet. Durch die dabei nötige selbstständige Anwendung digitaler Methoden und deren Reflektion wurde ein zusätzlicher Lerneffekt bei den Studierenden erzielt. Die einzelnen Arbeitsgruppen gaben sich gegenseitig Feedback, um Inhalte besser zu verdeutlichen und ein konsistentes Erscheinungsbild der Kapitel zu erreichen.

Im folgenden Wintersemester 2017/18 stellte der Lernraum die inhaltliche und didaktische Grundlage einer Übung zum Thema „Digital History“ dar, wurde also einem konkreten Praxistest unterzogen. Die Teilnehmer/-innen bewerteten dabei die textlichen Inhalte sowie die visuelle Darstellung hinsichtlich Verständlichkeit, Umfang und Informationsgehalt. Anhand dieser Rückmeldungen wurde der Lernraum anschließend nochmals überarbeitet.

Ausblick

Im Wintersemester 2018/19 wurden Teile des Lernraums mit Erfolg als Materialgrundlage einer Übung über „Born Digital Sources in der Geschichtswissenschaft“ benutzt. Im Sommersemester 2019 dient der Lernraum zum einen der ergänzenden Information der Teilnehmer/-innen der Seminare „Methodische Grundlagen II: Digitales Arbeiten“ und darüber hinaus als Beispiel für eine konkrete eLearning-Anwendung.

 

Verantwortlichkeit: