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Projekt zur Digitalisierung der BN-Tests und zur Umstellung auf E-Klausuren für das Basismodul III

Ausgangslage

Das Basismodul III, Introduction to English and American Literary Studies, zählt zu den zentralen Bestandteilen des Bachelor-Studiengangs Anglistik und Amerikanistik und legt die Grundlagen für das weitere Studium. Es besteht aus vier jeweils sieben-wöchigen Unterrichtseinheiten -- Literary and Cultural Theory, Methods of Literary Analysis, Overview English Literature und Overview American Literature --, die zu verschiedenen Terminen mehrfach innerhalb eines Semesters angeboten werden und in beliebiger Reihenfolge studiert werden können. Dies erlaubt den Studierenden eine besonders große Flexibilität bei der Semesterplanung und erleichtert insbesondere Ergänzungsfachstudierenden die Integration dieser Pflichveranstaltungen in ihren Stundenplan.
Zugleich erfordert diese Flexibilität aber auch ein differenziertes Prüfungsangebot und Möglichkeiten, den eigenen Leistungsstand in einer Unterrichtseinheit zeit- und ortsunabhängig individuell überprüfen zu können. Diesen Herausforderungen sollte im Interesse der Studierenden (etwa 400-500 pro Semester) durch digitale Fragenpools für die Abschlussklausuren, digitale BN-Tests für alle Unterrichtseinheiten und die Schaffung individueller Lernmöglichkeiten Rechnung getragen werden.

Ziele und Zielgruppen

Das hauptsächliche Ziel des Projektes war zunächst die Bereitstellung digitaler BN-Tests, mit denen Studierende des Basismoduls III im ersten und zweiten Studienjahr einerseits den erforderlichen BN erbringen, andererseits aber auch ihren individuellen Leistungsstand in jeder Unterrichtseinheit überprüfen können. Die Studierenden sollten auch die Option erhalten, in allen Bereichen Tests als Übungseinheiten zu absolvieren und ein sofortiges Feedback zu erhalten. Dieses ist einerseits durch die unmittelbare Auswertung der Tests mit Rückmeldung an die Studierenden gegeben, erfolgt andererseits in ausgewählten Fällen (besonders gutes oder besonders schwaches Ergebnis) aber auch durch persönliche Rückmeldung der Dozierenden per E-Mail oder durch Beratungsgespräche. In jedem Fall erhalten die Studierenden Hinweise, ob gegebenenfalls noch einzelne Unterrichtsinhalte aufzuarbeiten sind. Gerade dieser Aspekt ist besonders wichtig, da der Stoff des Moduls sehr umfangreich ist und die einzelnen Unterrichtseinheiten oft mehrere Monate vor dem Prüfungstermin absolviert werden.

Umsetzung

Mithilfe der Lernplattform ILIAS und der Erstellungsinstanz ILIASea wurden von Sarah Spallek und Sabina Derendelic zwei unterschiedliche, jeweils mehrere hundert Items umfassende
Fragenkataloge erstellt. Diese enthalten jeweils verschiedene Fragenpools, die den Unter-richtseinheiten entsprechen (vgl. Abbildung zum BN-Fragenpool).

Während der eine Fragenkatalog die Ressource für die Online-BN-Tests bildet, ist der andere für die Online-Abschlussprüfungen gedacht. Da die Fragen der BN-Tests einen anderen Schwierigkeitsgrad als die der Klausur haben sollten, wurden zunächst Single-Choice-Fragen mit drei Antwortmöglichkeiten von den Dozierenden erstellt. Zu jeder Frage gehört eine Be-schreibung, die eine Suche und Auswahl nach bestimmten Filtern erlaubt. Das erleichtert das Auswählen der Fragen für die diversen Online-BN-Tests.

In einem zweiten Schritt wurden dann die Fragen für die Online-Abschlussprüfungen erarbei-tet. Hier kommen verschiedene Fragetypen zum Einsatz, wie Multiple-Choice-Fragen, kurze Freitext-Fragen und textanalytische Aufgaben, die eine längere, individuelle Texteingabe er-fordern).
Die BN-Tests werden mithilfe von ILIAS und ILIASea, die sowohl den Studierenden als auch den Dozierenden bereits als Lern- und Arbeitsplattformen aus dem Studium und Lehrveran-staltungen vertraut sind, online gestellt. Die Tests werden dann für eine festgelegte Frist in einem eigenen Lernraum zur Verfügung gestellt, der eine gezielte Auswahl der teilnehmen-den Studierenden erlaubt. Auch dort können die BN-Tests noch bearbeitet und beispielsweise mit Kommentaren oder Bearbeitungshinweisen für die Studierenden versehen werden, bevor sie für bestimmte Studierendengruppen sichtbar gemacht werden.
Beispiel aus dem BN-Test zum Bereich Methods of Literary Analysis
Eine vorab eingestellte Bearbeitungszeit verhindert, dass während des Tests zu viel nachge-schlagen oder „gegoogelt“ werden kann. Die BN-Tests können zurzeit von der Mitte der letz-ten Vorlesungswoche bis zur Mitte der ersten Ferienwoche online bearbeitet werden, damit sämtlicher Stoff der Unterrichtseinheiten berücksichtigt werden kann. Die Prüfungstermine liegen mindestens drei Wochen nach den BN-Tests, so dass aufgrund des Feedbacks noch eine Aufarbeitung von Lücken bzw. ein Rücktritt von der Prüfung möglich ist.

Ergebnisse und Ausblick

Im Februar 2014 wurden die BN-Tests zum Basismodul III erstmalig online durchgeführt. 414 Studierende haben diese Möglichkeit innerhalb einer Woche genutzt. Mehr als 80% der TeilnehmerInnen haben dabei nicht nur den obligatorischen BN-Test absolviert, sondern auch die Option zur individuellen Leistungsüberprüfung genutzt und Tests in mehreren oder allen Bereichen abgelegt. Das Feedback der Studierenden war außerordentlich positiv, zumal es keinerlei technische Probleme bei der Bearbeitung gab und die Fristen offenbar gut gesetzt waren. Eine reguläre Evaluation steht allerdings noch aus, da die BN-Tests außerhalb der üb-lichen Seminarfristen erfolgten. Nach dem erfolgreichen ersten Durchlauf sollen die BN-Tests künftig nicht nur zum Vorlesungsende, sondern auch noch zu Zwischenterminen bearbeitet werden können.

Die Abschlussprüfungen zum Basismodul III im Juli und September 2014 werden erstmalig komplett in digitaler Form durchgeführt. Dafür werden die bisher in drei verschiedenen Fra-genpools erstellten über 300 Multiple-Choice-Fragen zurzeit noch ergänzt. Die Dozierenden können daraus ihre jeweiligen Prüfungsfragen selbst auswählen oder auch nach dem Zufalls-prinzip zusammenstellen lassen. Darüber hinaus sind „freie Textaufgaben“ und ein Textaus-zug in vorgegebenen Fenstern digital zu bearbeiten.

Digitale BN-Tests vereinfachen nicht nur die Korrektur für die Dozierenden, sondern sparen im Vergleich zu den bisherigen mündlichen Tests auch sehr viel Zeit, die nun beispielsweise für persönliche Beratungen und zum Individual Tutoring zur Verfügung steht. Für die Studie-renden bedeuten sie schon deshalb eine Verbesserung der Studienqualität, bieten aber zu-gleich auch noch eine größere zeitliche Flexibilität, da die Bearbeitung der einzelnen Tests innerhalb einer einwöchigen Frist und außerhalb der Universität erfolgen kann. Da die Ab-schlussklausur nun größtenteils digital ausgewertet werden kann, ist eine schnellere Korrek-tur der Klausuren als bisher und ein zeitnahes Feedback für die Studierenden gewährleistet. Zudem können die Abschlussklausuren zu mehr Terminen als bislang angeboten werden. Auch dies stellt einen nicht zu unterschätzenden Mehrwert für die Studierenden dar.