Inverted Classroom für den Kurs „MB00 – Kurs 4: Externe Unternehmensberichterstattung“
Gründe für den Einsatz von eLearning
In der Förderrunde 2018-II wurden für „MB00 – Kurs 4: Externe Unternehmensberichterstattung“ Vorlesungsaufzeichnungen in Form von Screencasts und ein Set an freiwilligen Übungsmodulen in Ilias eingeführt. In der Folge kam es zum nachteiligen Effekt einer deutlich verringerten Besucheranzahl der Präsenzveranstaltung. Erste Umfrageergebnisse zeigten, dass die Vorlesungsaufzeichnungen eher als Substitut für die Präsenzveranstaltung wahrgenommen wurden. Selbige Umfrage belegte andererseits auch positive Effekte. So gaben rund 20% der Teilnehmer der Online-Umfrage an, Sie hätten den Kurs ohne Aufzeichnungen und zusätzliches Lernmaterial nicht belegt.
Aus diesem Grunde wurde für den o. g. Kurs ein sogenanntes Inverted-Classroom-Modell umgesetzt, welches positive Effekte erhalten und negative ausgeglichen hat.
Ziele & Zielgruppen
Die Zielgruppe sind Studierende der wirtschaftswissenschaftlichen Masterstudiengänge, die im Rahmen des Pflichtmoduls „MB00" den „Kurs 4: Externe Unternehmensberichterstattung" belegen, also eine zahlenmäßig große Gruppe mit sehr heterogenen Vorkenntnissen.
Hiesiges Projekt hatte zum Ziel, die Vorteile des Vorgängerprojekts zu erhalten. Dazu zählten der flexiblere Lernprozess durch zeitlich und örtlich ungebunden verwendbares Lehr- und Lernmaterial in Ilias Lernmodulen sowie Stoffvermittlung im Videoformat, die eine Anpassung an das individuelle Lerntempo der Studierenden ermöglicht. Es sollte außerdem dem „Kannibalisierungseffekt“ der Teilnehmerzahl in der Präsenzveranstaltung entgegenwirken. Schließlich ermöglicht der Inverted Classroom eine stärkere Interaktion zwischen Studierenden und Dozierenden in der Präsenzveranstaltung, die einen positiven Effekt auf die Lernmotivation der Studierenden haben kann.
Umsetzung
Die Veranstaltung begann mit einer "normalen" Präsenzveranstaltung zur Heranführung der Studierenden an das didaktische Konzept. Sodann fand nur noch jede zweite Woche eine Präsenzveranstaltung statt. In jeder anderen Woche haben die Studierenden mit 2 ca. 30-minütigen Lehrvideos in Form von Screencasts notwendiges Grundlagenwissen in Eigenarbeit erlernt, welches in der folgenden Präsenzveranstaltung durch eine interaktive Fragerunde in Erinnerung gerufen und gefestigt wurde. Anschließend wurden in der Präsenzveranstaltung weiterführende Problemstellungen anhand klausurtypischer, vertiefender Fallbeispiele interaktiv erarbeitet. Abschließend erfolgte eine Präsenzveranstaltung in Form einer "normalen" Vorlesung, in der exemplarisch eine Altklausur gelöst wurde.
Auf diese Weise wurde ein Anstieg der Stoffmenge verhindert und eine Terminüberschneidung mit einem anderen Pflichtmodul des Masterstudiengangs BWL ausgeräumt. Begleitet wurde das neue Konzept von den aus dem Vorgängerkonzept noch vorhandenen freiwilligen Online-Lernmodulen in Ilias.
Ausblick
Das Projekt ergänzt die Lehr- und Lernplattform „eLearning Betriebswirtschaftliche Steuerlehre“ und schließt an bereits erfolgreich abgeschlossene Projekte an. Langfristiges Ziel ist die Schaffung eines umfassenden und integrierten eLearning-Angebots für das gesamte Lehrangebot des Lehrstuhls.