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iLearn

Im Rahmen eines von HeinEcomp geförderten Lehreprojektes wurden im Jahr 2011 prototypisch Podcasts für die Mikroskopische Anatomie ausgearbeitet.

Das Ziel des Projektes iLEARN ist es, einen curricular relevanten Lehrinhalt vollständig und verständlich zu vermitteln sowie den in der Regel systematischen Lernansatz der Studierenden aufzubrechen und ergänzend einen funktionellen, einen morphologischen und einen topografischen Ansatz zur eigenverantwortlichen Nachbereitung des Stoffgebietes zu liefern.

Zu diesem Zweck haben vier studentische Hilfskräfte die nach Themenblöcken gruppierte Theorie zu zwei der vier Grundgewebearten (Epithelien sowie Binde- und Stützgewebe) exemplarisch ausgearbeitet und in Form eines Fließtextes ausformuliert. Voran gegangen waren ausführliche Erörterungen über Podcasts in der Lehre, Wünsche zur Granularität der Inhalte und Verständnisfragen zur Technik und den daraus erwachsenden Möglichkeiten. U.a. wurde deutlich, dass Podcasts ein unter Medizinstudierenden gering verbreitetes Medium zum Eigenstudium sind. Diese mangelnde Vorerfahrung stellt eine eigene Herausforderung, die neben der Machbarkeitsuntersuchung aus den Inhalten heraus auch eine Akzeptanzfrage aufwarf.

Die Produktion inhaltlich nahezu identischer Podcasts für die unterschiedlichen Ansätze erforderte eine Zerlegung der Themenblöcke in maximal kleine Bausteine. Dazu wurden die textuellen Ausarbeitungen in Teamsitzungen auf mögliche Berührungspunkte hin untersucht und anschließend in disjunkte Teile zerlegt. Eine wesentliche Erfahrung war, dass ohne einen Standard für die Ausarbeitung der Beiträge die Abstimmung der Inhalte stark erschwert ist. Aus diesen überarbeiteten Vorlagen wurden Drehbücher erstellt sowie passendes Bildmaterial aus teilweise vorhandenen Abbildungen generiert und animiert.

Ein besonderes Augenmerk wurde beim Verfassen der Texte darauf gelegt möglichst jegliche inhaltliche Voraussetzung aus anderen Podcasts des Projektes zu vermeiden und trotzdem keine Redundanzen in den Inhalten zu erzeugen. Das dafür notwendige Zeitvolumen war im Vorfeld deutlich unterschätzt worden. Bettet man die Podcast-Bausteine in eine Webseite ein, die aus einer Datenbank dynamisch etwaige inhaltliche Verknüpfungen zu anderen Bausteinen generiert, kann man bspw. sehr leicht nachstehender Verknüpfung folgen, wenn man den Podcast zur Funktion des mechanischen Schutzes bei Epithelien betrachtet:

Funktion: Epithelien, mechanischer Schutz

  • Morphologie: mehrschichtig unverhorntes Plattenepithel
  • Vorkommen: Vagina
  • Topographie: weibliche Geschlechtsorgane
  • Systematik: anderes Organ >> Ovar
  • Morphologie: spinozelluläres Bindegewebe
  • Funktion: Bindegewebe, Generierung temporärer endokriner Zellen


In dem vorstehenden Verknüpfungsbeispiel wird also über die Systematik (weibliche Genitalorgane) und Topographie eine Verbindung zu weiteren Funktionen der hier vorkommenden Gewebe gefunden. Es sind auch andere Verknüpfungspfade möglich. Mit diesem Projekt soll auf diese Weise das Zusammenhangsdenken und das Verknüpfen von Fakten abseits systematischer Lehrbuchpfade gefördert werden.

Verantwortlichkeit: