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Projektbeschreibung „Charting the Australian Fantastic – Ecocriticism, Migrant Fiction and Postcoloniality in Australian Speculative Fiction”

Ausgangssituation

Im anglistischen Studiengang sind die literarischen Inhalte und die praktischen berufsorientierten Inhalte, die im Rahmen des Methodenmoduls unterrichtet werden sollen, oft recht stark voneinander abgegrenzt. Das Projekt – die Erstellung eines Online-Kurses über ‚Australian Speculative Fiction‘ – wurde konzipiert, um beide Aspekte organischer miteinander zu vereinen.
Zudem sind sowohl ‚speculative fiction‘ als auch ‚Australian literature‘ in vielen Fällen Randgebiete, da es nicht immer garantiert werden kann, dass es in der Abteilung Lehrende gibt, deren Spezialgebiet beide Bereiche oder einen der beiden Bereiche umfasst. Das Projekt vermag auch in diesem Fall eine Lösung anzubieten, da im Rahmen der Förderung umfangreiche Materialien erstellt wurden, die von künftigen Lehrenden zur schnellen Einarbeitung in das Thema genutzt werden können. Die Studierenden profitieren sowohl von der zusätzlichen praktischen Erfahrung, die insbesondere durch das digitale Format ermöglicht wird, als auch von der asynchronen und flexiblen Unterrichtsgestaltung, die besonders für berufstätige Studierende oder Eltern attraktiv ist.

Ziele und Zielgruppen

Unsere Ziele waren entsprechend der Ausgangssituation die Erstellung von vielseitigen Online-Materialien, die das Studium des Materials erleichtert und gleichermaßen aufzeigt, welche technischen Möglichkeiten genutzt werden können, um literarische Inhalte weiterzuverbreiten. Der in den Kurs integrierte Blog sollte Studierende dazu anhalten, dies auch selbst in Angriff zu nehmen und sich mit der Frage zu beschäftigen, wie man den Inhalt ihres Studiums auf eine Art und Weise aufbereiten kann, die ein breiteres Publikum anzieht und mehr Wertschätzung und Interesse für (in diesem Fall australische) Literatur schafft.
Außerdem ermöglicht der Kurs Studierenden, ihre Zeit selbst einzuteilen und flexibel über das Semester verteilt an den unterschiedlichen Aufgaben zu arbeiten.
Potentiell belegt werden konnte der Kurs in den letzten beiden Semestern von BA-Studierenden im Advanced oder Praxismodul und, dank enger Kooperation mit Prof. Dr. Birgit Neumann, auch von MA-Studierenden. Beide Kurse konnten eine sehr hohe Studierendenzahl aufweisen; es kann davon ausgegangen werden, dass durchschnittlich 60 bis 80 Studierende pro Semester an dem Kurs teilnehmen würden.

Umsetzung

Bei der Umsetzung unseres Projektes gingen wir wie folgt vor: In der ersten Phase des Projekts sichteten wir mit Hilfe unserer durch die Förderung eingestellten Hilfskräfte das Material, das uns potenziell zur
Verfügung stehen würde. Wir erstellten kurze Info-Blätter zu den verschiedenen Werken der australischen Fantastik, die wir unseren Studierenden näherbringen wollten, sammelten Sekundärliteratur und erstellten als erste digitale Ressource zwei Bibliographien, die im Laufe des Projekts stetig erweitert wurden, und die sowohl Studierenden als auch zukünftigen Dozierenden zur Verfügung stehen sollen, damit der Kurs an der HHU auch in Zukunft durchgeführt werden kann.
In der zweiten Phase begannen wir mit den Video-Aufnahmen. Zunächst nutzten wir dafür eine Panasonic HC-V777 Kamera und ein Zoom Handy Recorder H4n Aufnahmegerät – die Aufnahmen wurden danach mit Programmen wie Adobe Acrobat Premiere Pro bearbeitet. Mit Einsetzen der Corona-Pandemie mussten wir zunehmend auf andere Alternativen umsteigen – so drehten wir unsere Lehrvideos und auch die innovativen Podcasts mithilfe von Zoom sowie anderen Video- und Audio-Bearbeitungsprogrammen.
Besonders Audacity (Audio-Bearbeitung) sowie OpenShot Video Editor (Videobearbeitung) kamen dabei zum Einsatz. Auch OBS Studio wurde verwendet, um qualitätvolle Screencasts herzustellen. Die Videos wurden entweder auf Youtube (nur über Link erreichbar) oder auf Vimeo (passwortgeschützt) hochgeladen und so den Studierenden zur Verfügung gestellt. Die Podcasts der Dozierenden wurden über anchor.com auf unterschiedlichen Podcasting-Plattformen veröffentlicht. Desweitern wurden auf ILIAS mehrere Foren vorbereitet, in denen die Studierenden miteinander über das Gelernte diskutieren sollten. Darüber hinaus verwendeten wir sowohl die Wiki- als auch die Blog-Funktion von ILIAS, um den Studierenden eine intensive Beschäftigung mit dem von uns bereitgestellten Material zu ermöglichen.
Abgerundet wurde der Pilot-Projektkurs durch umfangreiche Assignment Sheets (‚Arbeitsblätter‘), die den Studierenden durch Pflicht- und Wahlpflichtaufgaben viel Flexibilität und Auswahlmöglichkeiten verschaffte. Innerhalb der Assignments gelang es uns auch, die Studierenden kreativ zu fordern (mit Creative Writing, Translation und anderen kreativen Alternativen) sowie sie zum Experimentieren mit digitalen Werkzeugen anzuleiten (etwa durch Erstellen von digitalen Mindmaps). Im zweiten Durchlauf
des Kurses wurde außerdem ein Video erstellt, das Anleitungen zum Erstellen von Podcasts und Videos enthält und den Studierenden die Scheu nehmen soll, hier selbst aktiv zu werden.

Ergebnisse und Ausblick

Die Erstellung und Leitung des Blogs stellte sich bei der Umsetzung des Projekts als größtes Problem heraus. Ursprünglich war es geplant, den Blog direkt auf der Seite des Centre for Australian Studies (CAS) öffentlich zu machen – dies erforderte jedoch einige legale Schritte, die viel Zeit in Anspruch genommen hätten, weswegen der Entschluss getroffen wurde, die Studierenden zunächst auf einem ILIAS-internen Blog schreiben zu lassen und die praktischen Elemente mit mehreren Gedankenexperimenten und Planungstreffen (via WebEx) zu behandeln. Im zweiten Kurs (WiSe 2020/2021) wurde dem noch ein studentisches Herausgeberteam hinzugefügt, was die Durchführung des Blog-Projekts noch einmal deutlich
verbessert hat und zu spannenden Blog-Themen geführt hat. Künftig werden die Blog-Beiträge auf einem auf HHU-Servern gehosteten Blog veröffentlicht werden – nach Ablaufen des Kurses wird den Studierenden angeboten, auch auf der CAS-Webseite zu veröffentlichen.
Gerade der Blog stieß bei den Studierenden auf große Resonanz. So gelang es einer Studierenden im ersten Kurs (SoSe 2020) sogar, ein Interview mit einem australischen Autoren zu führen, was natürlich eine motivierende Wirkung auf Studierende (und Dozierende) hatte. Die Einführung des studentischen Herausgeberteams wurde ebenfalls sehr positiv aufgenommen – die freiwilligen Herausgeberinnen äußerten, dass sie die Erfahrung als sehr nützlich empfanden, insbesondere, weil sie sich auch eine spätere Karriere im Lektorat vorstellen können – eine starke Verbindung zwischen literarischen und berufsorientierten Elementen konnte also bereits geschaffen werden. Zwei der drei Herausgeberinnen meldeten sich freiwillig, auch bei der weiteren Gestaltung eines öffentlichen Blogs mitzuhelfen.
Die vorgenommene Evaluation bezog sich bedauerlicherweise nur auf einen kleinen Teil der Studierenden (6), lieferte aber dennoch einen interessanten Einblick in die Reaktionen der Teilnehmer. Das Feedback war überwiegend positiv; allerdings wurde der zum Teil große Arbeitsaufwand bemängelt. Dies wurde im zweiten Durchlauf des Kurses berücksichtigt. Besonders interessant waren auch Antworten, die die Studierenden auf offene Fragen gegeben haben. So fällt auf, dass nahezu alle die Flexibilität loben, die ihnen durch den überwiegend asynchronen Unterricht und die Wahlpflicht-Aufgaben gewährt wurde. Auch die Vielzahl an Medien (Videos, Texte, Podcasts) wurde lobend erwähnt. Im nächsten Durchlauf des Kurses wird dementsprechend die Flexibilität erweitert und die abwechslungsreichen Medien und Aufgaben beibehalten.

Unser Podcast kann unter folgendem Link erreicht werden:
anchor.fm/lucas-mattila0
 

 

Verantwortlichkeit: