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Studentische Rechtsberatung 2.0

Die Studentische Rechtsberatung an der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf ist ein seit Anfang 2011 bestehendes Angebot, in dessen Rahmen Studentinnen und Studenten der Rechtswissenschaft rechtlichen Rat erteilen. Adressat ist dabei die Allgemeinheit – die Beratung beschränkt sich auf Fälle im Umfang von bis zu 700 €, aber richtet sich nicht ausschließlich an andere Studierende.
Ein solches Angebot steht naturgemäß vor großen organisatorischen Herausforderungen, siehe insbesondere undefinedhier: Nach § 6 Abs. 2 Rechtsdienstleistungsgesetz ist eine stetige Aufsicht und Anleitung durch voll ausgebildete Juristen mit Befähigung zum Richteramt erforderlich. Zudem sind zahlreiche querulatorische oder außerhalb der Möglichkeiten der Studierende liegende Fälle (insbesondere Unterhaltssachen) abzuweisen. Bei einer fachsemesterübergreifenden Veranstaltung stellt sich zudem das Problem der zeitlichen Koordinierung.
Anders als Angebote etwa in den USA wurde daher für das Angebot an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ein innovativer Weg gewählt: Die erstmalige Kontaktaufnahme,  die Dokumentation der Falllösung und die Verwaltung erfolgen vollständig per Internet. Im Rahmen des HeinEComp-Projekts wurde hierzu eine moderne und flexible Plattform geschaffen.

1. Fallmeldung (http://www.jura.hhu.de/hilfe)

Die Fallmeldung kann unmittelbar über ein Webformular erfolgen, das nahtlos in den neuen Internetauftritt der Universität integriert ist.Alternativ ist auch eine Kontaktaufnahme per Email (hilfe@jura.uni-duesseldorf.de) möglich. In beiden Fällen müssen aus rechtlichen Gründen diverse Einverständniserklärungen abgegeben werden.

2. Information der Teilnehmer/innen

Der Fall wird unmittelbar per Email an alle Beteiligten verschickt. Dabei erfolgt grundsätzlich keine Weitergabe persönlicher Informationen (Namen, Email, etc.) sondern es wird nur der Sachverhalt mitgeteilt. Per Link in der Email können die Studierenden den Fall einsehen und ihn übernehmen.

3. Verwaltung der Fälle (http://projekte.jura.uni-duesseldorf.de/beratung)

Alle offenen (=noch nicht gelösten oder abgelehnten) Fälle werden übersichtlich in einem Portal aufgelistet, auf das nur die Teilnehmer/innen und die jeweiligen Betreuer Zugriff haben. Sie können sich dabei per Facebook oder mit ihrer IDM-Kennung anmelden.
Es kann ein Fall übernommen werden, der noch keine Bearbeiter hat oder einem Bearbeiter/einer Bearbeiterin „beigetreten“ werden. Zudem wird dort der letzte Status der Bearbeitung angezeigt. Namen, Adressen und Telefonnummern werden nach „Übernahme“ des Falls an den Studenten gemeldet, der Ratsuchende wird über die „Übernahme“ informiert.

4. Bearbeitung und Dokumentation

Im Laufe der Falllösung müssen die Teilnehmer/innen ihren Fortschritt dokumentieren. Dies geschieht ebenfalls im genannten Portal; hierzu ist auch das Hochladen von Dateien möglich. Alle Veränderungen werden an die Bearbeiter/innen des jeweiligen Falls und an die Betreuer/innen per Email verschickt. Diese können unmittelbar im Portal darauf reagieren (hierzu ist das Portal spezifisch auf die Nutzung auch per Handy ausgelegt). Jede Email enthält einen Direktlink zur Seite des jeweiligen Falls.So bildet sich zu jedem Fall ein eigenes „Dossier“, in dem der Fortschritt beobachtet werden kann.

5. Fallsammlung als Nachschlagewerk

Anhand der gelösten Fälle (die auch frei durchsucht werden können) entsteht ein umfassendes Archiv von rechtlichen Informationen, auf die bei ähnlichen Fällen zurückgegriffen werden kann.

6. ReLex (PodCast)

Um die typischen Fälle auch öffentlich und für Laien verständlich zu präsentieren wurde der PodCast „ReLex“ geschaffen. In dessen Rahmen werden Fachleute befragt und stellen kurz (ca. 20 Minuten pro Beitrag) die wesentlichen Fakten dar.

7. Erfolg

Die Studentische Rechtsberatung ist ein großer Erfolg – so groß, dass die Vielzahl an Fällen kaum abgearbeitet werden kann. Durch die moderne Oberfläche, die offene Präsentation und den Podcast ist eine transparente Schnittstelle zur Öffentlichkeit geschaffen worden. Die auf mobile Nutzung ausgelegte Oberfläche und die Emailbenachrichtigung ermöglichen die rechtlich nötige Anleitung.

Verantwortlichkeit: