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Universitätssammlungen 4.0: Digitale Strategien für die anwendungsorientierte Lehre

Ausgangssituation und Ziele

Das interdisziplinäre Seminar „Death and Dying“, welches im Sommersemester 2019 mit Studierenden der Kunstgeschichte, Kunstvermittlung und Kulturmanagement, Geschichte und Medizingeschichte und Teilnehmern des Studium Generale an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf stattfand, befasste sich mit der Konzeption und Umsetzung einer Ausstellung mit Werken aus der universitären Graphiksammlung „Mensch und Tod“. Diese Sammlung wurde dem Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der HHU in den 1970er Jahren von dem Berliner Chirurgen Prof. Dr. Werner Block überlassen und beinhaltet mittlerweile fast 6.000 Werke zu den Themen Tod, Sterben, Vergänglichkeit und Totentanz vom Mittelalter bis heute. Die Studierenden beschäftigten sich in dem Seminar u.a. mit der Kulturgeschichte des Todes und der künstlerischen Auseinandersetzung mit Tod und Sterben vom 19. Jahrhundert bis heute und erarbeiteten eine Ausstellung zum Thema „Medizin und Tod“, welche im Oktober 2019 im Haus der Universität für die interessierte Öffentlichkeit eröffnet wurde. Begleitet wurden das Seminar und die Arbeit an der Ausstellung u.a. durch einen Blog. Ziel dieses Blogs war es, sowohl den Prozess des Kuratierens kritisch zu reflektieren und zu dokumentieren als auch die übergreifende Thematik der Ausstellung (Medizin und Tod) wissenschaftlich aufzuarbeiten und einem breiteren Publikum auch außerhalb der physischen Ausstellung online zugänglich zu machen. Dadurch wurden nicht nur die digitalen Kompetenzen der Studierenden gefördert, sondern vor allem auch ein erster Einblick in die erfolgreiche Wissenschaftskommunikation ganz im Sinne einer Bürgeruniversität ermöglicht.

Umsetzung, Ergebnisse und Ausblick

Der Lern- und Arbeitsprozess im Umgang mit einer komplexen Universitätssammlung wie dieser wurde durch ein Weblog begleitet in welchem die Studierenden regelmäßig ihre Arbeitsschritte und Ergebnisse verschriftlichen und / oder in kurzen Videos dokumentierten und dadurch einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich machten. Hierdurch wurde vor allem auch das selbstreflektierte Lernen der Studierenden gefördert und unterstützt.

 

Zusätzlich zur analogen Ausstellung der Originalwerke, die vom 16.10. bis 6.12.2019 im Haus der Universität zu sehen war, haben die Studierenden eine online-Ausstellung erarbeitet und sich in diesem Zusammenhang mit heute immer wichtiger werdenden Themenfeldern wie z.B. digitalen Sammlungen, online-Museen, Museum 4.0, digitalen Strategien in den Geschichts- und Kunstwissenschaften, etc. auseinander gesetzt.

Sowohl die online-Komponente der Ausstellung als auch die Dokumentation und Reflexion der Ausstellungsvorbereitungen wurden auf dem Blog „Death and Dying“ aufbereitet und für alle zugänglich gemacht. Während dieser Arbeit entstanden nicht nur ein umfangreiches Begleitheft zur Ausstellung, sondern auch ein kurzer Film, der die gesamte Arbeit dokumentierte, sowie ein Experten-Interview mit dem bekannten Kölner Kriminalbiologen und Forensiker Dr. Mark Benecke über unterschiedliche Perspektiven auf und Umgangsweisen mit dem Tod in Kunst, Kultur, Medien und Biologie bzw. Medizin. Beide Videos als auch eine digitale Version des Ausstellungsheftes sind nach wie vor auf dem Blog einzusehen (https://deathdying.hypotheses.org). Im Sinne einer guten wissenschaftlichen Praxis wurde der seminarbegleitende Blog auf Hypotheses, dem nicht-kommerziellen Blogportal für die Geistes- und Sozialwissenschaften, eingebettet.

Die Arbeit mit einem seminarbegleitenden Wissenschaftsblog hat sich als herausfordernd aber auch sehr bereichernd erwiesen und es wäre wünschenswert, eine solche Form der ersten Wissenschaftskommunikation zwischen Studierenden und interessierter Öffentlichkeit in einem weiteren Projekt zu vertiefen und auszubauen.

Verantwortlichkeit: