Das Format Podcasts und dessen Einsatz in der Lehre erkundeten die Teilnehmenden des E-Learning-Netzwerktreffens der HHU am 9. Juli 2024 in der O.A.S.E. Dabei gab es Einblicke in erfolgreiche Podcast-Projekte und Tipps von Profis aus der Medienproduktion.
In einem Gespräch mit Dr. Elisabeth Scherer (SeLL) berichteten Cinzia Tanzella (Romanistik) und Dr. Manuela Schallenburger (Palliativmedizin) von ihren Podcast-Erfahrungen in der Lehre. Beide erhielten für ihre Projekte eine Förderung des E-Learning-Förderfonds (ELFF). Cinzia Tanzella hat gemeinsam mit ihren Studierenden mittlerweile vier Staffeln eines Podcasts rund um die italienische Sprache produziert. „Più che pasta e pizza“ – „Mehr als Pasta und Pizza“ – heißt der Podcast, und er widmet sich Themen wie „falschen Freunden“ oder Italienismen in der deutschen Sprache. Die Studierenden übten sich in Tanzellas Lehrveranstaltung in den verschiedenen Schritten der Produktion, von der Skript-Erstellung bis hin zum Einsprechen des Podcasts. Für die Studierenden war dies eine Möglichkeit, über die Sprachkompetenz hinaus auch ihre praktische Kompetenzen zu schärfen. Zum Podcast gibt es auch einen Instagram-Auftritt.
Manuela Schallenburger veröffentlicht seit April zusammen mit Kolleg*innen die Podcastreihe „Palli to hear“, die sich der palliativen Versorgung des Interdisziplinären Zentrums für Palliativmedizin widmet. Ziel des Podcasts ist es, Studierenden und allen anderen Interessierten Einblicke in die praktische Arbeit in der Palliativmedizin zu geben. In den Folgen haben Manuela Schallenburger und Yann-Nicolas Batzler Expert*innen zu Gast, die einen bestimmten Bereich der Palliativmedizin vorstellen. So geht es u.a. um Patient*innen, Therapieformen und Ehrenamt. Eine Herausforderung in der Produktion ist laut Schallenburger die Vorbereitung des Interviews und der Umgang mit den Interviewpartner*innen, die dies oft zum ersten Mal machen. Doch ihr Beispiel ist ermutigend: Wenn man es einige Male gemacht hat, stellt sich eine Routine ein.
Jochen Ludes aus dem eLearning office medizin gab in seinem Beitrag zum Netzwerktreffen Anregungen dazu, was es braucht, um erfolgreich ein Podcast-Projekt zu starten. Was passt zu meiner Zielgruppe? Wie viel technischen Aufwand möchte ich betreiben? Welche Software passt zu meinen Bedarfen. Auf all diese Fragen gibt es viele Antworten – wie Jochen Ludes herausstellte, gibt es an der HHU das E-Learning-Team sowie Einrichtungen, die bei der Projektentwicklung gerne unterstützen. Im Medienlabor und im MLS (ehemals MMZ) arbeiten Audio-Expert*innen, und die Tonstudios dieser Einrichtungen können von Lehrenden der HHU genutzt werden.
Auch Frederic Labudda (Leiter Medienlabor) betonte, dass im Kontext der Lehre an der HHU umfangreicher Support zu Podcasts möglich ist. In seinem Beitrag zu „Texten für Podcasts“ erläuterte er die besonderen Anforderungen, die das Schreiben fürs Hören mit sich bringt. „Die Sprache, die in Podcasts gut funktioniert, unterscheidet sich deutlich von den Konventionen der Wissenschaft“, erklärte Labudda. Zum Beispiel sollen Sätze kurz und prägnant sein und Redundanzen sind bei Podcasts durchaus erwünscht. Auch weil die meisten Rezipient*innen dem Gehörten nicht immer die volle Aufmerksamkeit schenken.
Zu dem E-Learning-Netzwerktreffen eingeladen hatte Prorektor Prof. Dr. Christoph J. Börner, und um die Organisation kümmerte sich das E-Learning-Team der HHU. Im nächsten Semester wird es wieder ein Netzwerktreffen geben, das rechtzeitig auf der E-Learning-Seite angekündigt wird.