Zum Inhalt springenZur Suche springen

Neues Digi-Fellows-Projekt zu eHealth

Medizin und Gesundheit verändern sich

Prof. Dr. Christoph Börner und PD Dr. Nils Hansson Zoom

Unsere Medizin wird digitaler: Das elektronische Rezept kommt 2023, es gibt immer mehr Videosprechstunden und Chatberatungen. Werden angehende Ärztinnen und Ärzte im Studium darauf vorbereitet? Bisher nicht. Das will das neue Projekt „Innovative eHealth-Lehre“ ändern. Es macht die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) hier zur Vorreiterin und wird als Digital Fellowship gefördert.

Im medizinischen Alltag gilt es, (datenschutz-)rechtliche Fragen ebenso zu beachten wie ethische Aspekte. Maschinell erstellte Diagnosen müssen verstanden werden und auch ältere, wenig technikaffine Menschen sollen mehr auf digitalem Weg interagieren. „All das verändert die Ansprüche an die patientensensible Kommunikation. Vieles davon berücksichtigt das bisherige Curriculum jedoch nicht“, erklärt PD Dr. Nils Hansson vom Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, der den Kurs entwickelt hat.

Ab Sommersemester 2023 soll er als Wahlpflichtfach für Studierende der Human- und Zahnmedizin angeboten werden. So können die neuen Konzepte in kleiner Gruppe erprobt, evaluiert und verfeinert werden. „Die Herausforderungen einer digitalen Gesundheitsversorgung betreffen jeden künftigen (Zahn-)Arzt, deshalb möchten wir unser Modul fest in Düsseldorf etablieren“, so Hansson. Er denkt noch weiter: „eHealth wird für Medizinstudierende aller Universitäten wichtig. Da diesbezüglich bisher kaum Lehrkonzepte existieren, könnten wir eine Vorreiterrolle einnehmen und später landesweit einen innovativen Kurs anbieten.“

Facettenreicher Aufbau
In dem interdisziplinären Angebot wird es unter anderem um die Geschichte elektronischer Medizin gehen, ebenso um bisherige Erfahrungen – etwa von Pionieren wie Estland. Regelmäßig kommen Vortragende hinzu: aus der Medizin, dem Dienstleistungssektor, der Forschung und Patientenvertretung. Herausforderungen und Chancen von eHealth werden diskutiert; es gibt Rollenspiele und die klassische Gruppenarbeit. Methoden und Formate wie Flowcharts, inverted classroom oder Wooclap werden ebenfalls genutzt.

Sogar der abschließende Leistungsnachweis hat innovativen Charakter: Alle Studierenden recherchieren eine individuelle Frage, die sie in Form eines (digitalen) Posters für eine Ausstellung beantworten. Tools wie Schrittzähler, künstliche Intelligenz, digitale Ernährungspläne oder neue Forschungsergebnisse – Themen wie diese sind denkbar.

PD Dr. Nils Hansson bringt persönlich eine starke Expertise mit: „Ich komme gebürtig aus Schweden, wo viele der Schritte, die wir hier jetzt gehen, schon erfolgreich gemacht worden sind. Zudem leite ich die DFG-Forschungsgruppe „Medizin im Ostseeraum“, aus der einige Impulse stammen.“ Bevor der Kurs an der HHU beginnt, wird im schwedischen Lund eine eHealth-Konferenz (von der HHU und der Universität Lund organisiert) Mitte März 2023 stattfinden. Der Austausch dort soll in die Kursinhalte einfließen. 

Hintergrund Digi-Fellows
Lehrende mit innovativen Ansätzen sollen in den digitalen Fellowships individuell gefördert werden, wenn sie Lehr- und Prüfungsformate wie etwa flipped/inverted classroom, Games, Simulationen, E-Prüfungen, oder interaktive Lernmodule anbieten. Auch sollen neugestaltete Module und Studienabschnitte konsequent digitale Technologien nutzen. Ein Projekt eines einzelnen oder mehrerer Lehrenden kann eine Fördersumme von 50.000 Euro für Personal- und Sachmittel erhalten. 

Kontakt: PD Dr. Nils Hansson, 

Weitere Informationen

Autor/in: Intranet-Redaktion/KK
Kategorie/n: E-Learning, E-Meldungen, E-eLearning-Startseite
Verantwortlichkeit: